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Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Grund zu verraten, und Celaena ließ sich davon anstecken.
    Nach dem Mittagessen legte sie sich immer hin und schlief, bis die Sonne unterging. Ihre Träume waren voller Schlangen und Hasen und zirpender Wüstenkäfer. Manchmal entdeckte sie Mikhail beim Training mit den Novizen oder traf Ilias beim Meditieren in einem leeren Trainingshof an, aber sie hatte kaum Gelegenheit, Zeit mit ihnen zu verbringen.
    Weitere Angriffe von Lord Berick blieben aus. Was auch immer Ansel bei jenem Treffen mit ihm in Xandria gesagt hatte, was auch immer in dem Brief des Meisters gestanden hatte, es schien trotz ihres Pferdediebstahls funktioniert zu haben.
    Es gab auch Momente der Ruhe, wenn sie nicht trainierte oder mit Ansel im Stall arbeitete. Momente, in denen ihre Gedanken zu Sam zurückwanderten. Er hatte gedroht, Arobynn zu töten . Weil er ihr wehgetan hatte. Celaena versuchte dieses Rätsel zu lösen, zu verstehen, was sich in Skull’s Bay verändert hatte, dass Sam dem König der Assassinen so etwas an den Kopf zu werfen wagte. Doch immer wenn sie ins Grübeln verfiel, verbannte sie diese Gedanken in den hintersten Winkel ihres Gedächtnisses.

8
    W illst du mir etwa erzählen, du machst das jeden Tag ?«, fragte Ansel verwundert, als ihr Celaena Rouge auf die Wangen pinselte.
    »Manchmal sogar zweimal am Tag«, gab Celaena zurück. Ansel öffnete ein Auge. Sie saßen auf Celaenas Bett, zwischen ihnen ein Berg Schönheitsmittelchen – und doch nur ein Bruchteil von Celaenas riesiger Sammlung zu Hause in Rifthold. »Es kommt meiner Arbeit zugute und macht außerdem Spaß.«
    »Spaß?« Ansel öffnete das andere Auge. »Dir dieses ganze Zeug ins Gesicht zu schmieren soll Spaß machen?«
    Celaena setzte den Tiegel ab. »Wenn du nicht still bist, male ich dir einen Schnurrbart.«
    Ansels Lippen zuckten, aber sie schloss die Augen wieder, als Celaena nach einem Döschen mit einem goldenen Pulver griff und damit ihre Augenlider bestäubte.
    »Na ja, schließlich ist heute mein Geburtstag. Und Mittsommernacht.« Ansels Wimpern flatterten unter dem Kitzeln von Celaenas zartem Pinsel. »Wir bekommen so selten Gelegenheit, Spaß zu haben. Da sollte ich mich vielleicht doch mal hübsch machen.«
    Ansel sah auch so schon immer mehr als hübsch aus, aber das brauchte Celaena ihr nicht zu sagen. »Zumindest riechst du nicht nach Pferdeäpfeln.«
    Als Ansel ein ersticktes Glucksen ausstieß, spürte Celaena den Luftstrom warm an ihren Händen. Ansel ließ sich geduldig den Lidschatten auftragen und hielt sogar still, damit ihr Celaena die Augen dunkel umranden konnte.
    »Okay«, sagte Celaena und rutschte ein Stück zurück, um ihr Werk zu begutachten. »Mach die Augen auf.«
    Als Ansel tat wie geheißen, machte Celaena ein entsetztes Gesicht.
    »Was ist?«, fragte Ansel.
    Celaena schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, du musst es gleich wieder abwaschen.«
    »Warum?«
    »Weil du besser aussiehst als ich.«
    Ansel zwickte sie in den Arm und Celaena zwickte lachend zurück. Aber dann fiel ihr ein, dass ihre letzte Woche anbrach, und beim Gedanken, so bald und für immer von hier wegzugehen, krampfte sich ihr Herz zusammen. Sie hatte es noch gar nicht gewagt, den Meister nach ihrem Brief zu fragen. Aber da war noch etwas anderes … Sie hatte noch nie eine Freundin gehabt – oder überhaupt irgendwelche Freunde – und irgendwie war der Gedanke, ohne Ansel nach Rifthold zurückzukehren, nur schwer erträglich.
    Die Mittsommernachtsfeier, die im größten Innenhof der Festung stattfand, war anders als alles, was Celaena bislang erlebt hatte. Sie hatte Musik und Getränke und Lachen erwartet, stattdessen verhielten sich die Assassinen, darunter auch Ansel, jedoch vollkommen still. Einzige Lichtquelle war der Mond, der die Schatten der sich im Wind wiegenden Dattelpalmen an die Hofwände warf.
    Doch am allerseltsamsten war das Tanzen. Es gab keine Musikund trotzdem tanzten die meisten Leute irgendwelche Tänze – einige fremd und sonderbar, andere auch ihr vertraut. Zu hören war nichts außer dem Rascheln der Kleider und dem vergnügten Scharren der Füße am Boden, aber alle lächelten.
    Immerhin gab es Wein und sie und Ansel fanden einen freien Tisch in einer Ecke, wo sie ordentlich zulangten.
    Obwohl Celaena für ihr Leben gern auf Partys ging, hätte sie die Nacht lieber damit verbracht, mit dem Meister zu trainieren. In dieser letzten Woche hätte sie gern jede wache Sekunde genutzt, um mit ihm zu arbeiten. Aber er hatte darauf

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