Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)
Aufgaben auf mich. Es war allerdings nichts dabei, was oberste Priorität gehabt hätte. Ich schätzte, diese Aufgaben hatte während meiner Abwesenheit jemand anderer erledigt.
Um sicherzugehen, dass das Problem mit den Computern, das uns gemeldet wurde, noch immer ein Problem war, rief ich immer noch einmal bei der Person an, die den Fehler gemeldet hatte. Erst danach machte ich mich auf den Weg, um mir das Problem selbst anzusehen. Manche Leute rufen an, bevor sie das Offensichtliche zuerst machen: den Rechner neu starten zum Beispiel. Vier der Aufträge, die auf meinem Schreibtisch lagen, konnte ich allein mit einem solchen Anruf abarbeiten. Dann nahm ich meinen Werkzeugkoffer mit und machte mich auf den Weg, um Computer zu reparieren. So verbrachte ich den ganzen Tag. Ich schaffte es, immerhin ein Drittel der Aufträge abzuarbeiten. Als ich ins Goodwin Building zurückkam, wartete aber bereits ein weiterer Haufen Aufträge auf mich.
Ich hatte meinen eigenen Teil vom Schreibtisch, ein eigenes Telefon und einen eigenen Computer, das Büro musste ich mir aber mit einem weiteren Techniker teilen. Sein Name war Dan Rutland.
»Ich habe dich letzte Woche vermisst«, sagte er, als ich ins Büro zurückkam.
Dan war in meinem Alter, so um die fünfundzwanzig. Er war freundlich, gut gebaut und hatte ein wirklich attraktives Gesicht. Ich hatte mittlerweile ein paar Jahre lang Seite an Seite mit ihm gearbeitet, aber ich kannte ihn nicht wirklich. Ich wusste nur, dass er nicht verheiratet war, sonst aber eigentlich nichts.
»Danke, Dan«, antwortete ich.
»Sandi sagte, du hattest ein blaues Auge«, bemerkte er. »Ist das wahr?«
»Ja, ich hatte einen kleinen Unfall.«
»Außerdem hat sie etwas davon gesagt, dass du dich bei deinen Eltern geoutet hättest.«
»Ja, so ist es«, gab ich zu. »Sie haben es sehr gut aufgenommen.«
»Hast du nach der Arbeit etwas vor?«
»Nicht wirklich. Was schwebt dir denn vor?«
»Warum holen wir uns nicht ein Bier und plaudern über das Ganze?«
»Ich würde mit dir gerne ein Bier trinken gehen, aber es geht mir gut mit der ganzen Geschichte.«
»Cool, lass uns gehen«, sagte er und grinste. »Bist du fertig?«
Ich nickte und wir verließen das Büro. Auf dem Parkplatz vereinbarten wir, uns an einer Sports Bar zu treffen, dann stieg jeder in seinen Wagen.
Die Bar lag direkt am Strand und hatte eine Terrasse, von der man einen tollen Blick über den Golf hatte. Man konnte dort wirklich spektakuläre Sonnenuntergänge beobachten. Es war zwar noch immer ziemlich heiß, aber wir setzten uns an einen Tisch auf der Terrasse. Dan war ebenfalls Raucher und obwohl es nicht verboten war, in Bars zu rauchen, mochten viele es nicht. Wir bestellten uns einen Krug Bier und zwei Gläser.
»Du hast also den großen Schritt mit deinen Eltern gewagt«, sagte er, nachdem der Kellner gegangen war. »Und du sagst, sie haben es gut aufgenommen?«
»Ja, das haben sie«, antwortete ich.
»Ich weiß nicht, wie meine Eltern so etwas aufnehmen würden.«
»Ist das denn ein Thema?«
Ich wollte nicht neugierig sein, aber ich hatte das Gefühl, er wollte, dass ich danach frage.
»Ja«, antwortete er. »Ich bin auch schwul.«
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
»Ich habe es ihnen nie gesagt«, fuhr Dan fort. »Ich hatte nie das Gefühl, einen Grund zu haben, um es ihnen zu sagen. Ich meine, wenn ich jemals einen Partner haben sollte, würde ich es ihnen sagen.«
»Du hattest also noch nie einen Freund?«, fragte ich.
»Ich habe im College ein bisschen gedatet und ich habe einen guten Freund, der schwul ist. Aber ich hatte noch nie eine ernsthafte Beziehung.«
»Bist du jemals mit Frauen ausgegangen?«, wollte ich wissen.
»Selbstverständlich«, sagte er. »Ich schätze, du und ich sind uns in dieser Hinsicht sehr ähnlich. Ich hatte sogar Sex mit einer Frau.«
»Ich hatte nur mit einer einzigen Frau Sex. Mit meiner Ex. Und mit einem Kerl, aber nur ein einziges Mal.«
Wir unterhielten uns nicht ausschließlich über das Thema, aber wir lernten uns an diesem Abend erst so richtig kennen. Ich erfuhr, dass er fünfundzwanzig war und in einer winzigen Stadt nördlich von Newport Beach aufgewachsen war. Seine Eltern wohnten noch immer dort. Er hatte drei jüngere Brüder, die allesamt heterosexuell waren soweit er wusste. Er teilte sich ein Apartment mit einem Mitbewohner, der auch der einzige, schwule Freund war, von dem er mir erzählt hatte. Außerdem war er verrückt nach Filmen und ging so
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