Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)
ihm zu verstehen zu geben, was vor sich ging. Will grinste, aber der Rest der Jungs bemerkte nichts davon.
»Hat alles geklappt?«, fragte Justin, als Sean an den Tisch zurückkam und sich setzte.
Er zündete sich sofort eine Zigarette an.
»Ja«, antwortete er mit einem ziemlich entspannten Ausdruck auf dem Gesicht.
Wir bestellten noch eine zweite Runde Drinks und hörten uns ein weiteres Set der Band an. Die Typen vom Nachbartisch gingen irgendwann, aber der Kerl, mit dem Sean auf dem Klo verschwunden war, winkte ihm noch kurz zu. Als die Band die nächste Pause machte, gingen auch wir. Es war Zeit, um die anderen zu treffen.
Als wir zu dem Café liefen, ließen Justin und ich uns ein bisschen zurückfallen. Sean war bei uns.
»Hattest du heute Abend Spaß, Bubba?«, fragte ich ihn.
»Ja, ich hatte großen Spaß«, antwortete er. »Die Musik war großartig.«
Er sah erst Justin und dann mich an, bevor er weitersprach.
»Ihr beiden wisst es, nicht wahr?«
»Ja, aber dein Geheimnis ist bei uns gut aufgehoben«, sagte Justin. »Wir haben dir nicht hinterherspioniert, sondern auf dich aufgepasst, falls du Hilfe brauchst.«
»Okay«, sagte Sean. »Danke.«
Das war alles, was wir dazu sagten.
Die Taufe am Samstagabend war wirklich nett. Eigentlich war es ein normaler Gottesdienst, abgesehen davon, dass die Taufe direkt vor der Kollekte eingefügt wurde. Cheries Schwester war die Patin, Kevin und Rick waren die Paten. Rob war ziemlich ruhig während der Zeremonie. Nur einmal, als der Priester ihm das Wasser über den Kopf schüttete, machte er ein bisschen Krach.
Ich hatte das Gefühl, dass mindestens die Hälfte der Leute, die in der Kirche waren, mit uns nach Hause fuhren. Es waren nicht so viele Leute wie bei Grandmas und Grandpas Weihnachtsparty, aber es waren trotzdem viele Leute. Das Essen war wie immer gut und ich konnte gar nicht genug davon bekommen.
Nachdem die Leute gegangen waren, gingen wir wieder ins French Quarter . Dieses Mal gingen wir in die Karaoke-Bar, in der wir schon mehrmals gewesen waren und wir hatten einen großartigen Abend. Ich sang ein paar Lieder und wir alle tanzten miteinander.
»David, ich glaube, du musst uns heute nach Hause fahren«, sagte ich zu ihm.
Ich hatte ein paar Drinks, aber ich war nicht wirklich betrunken.
»Das war mir schon klar«, sagte er grinsend. »Hattest du Spaß?«
»Ja, den hatte ich. Und du?«
»Mit dir habe ich immer Spaß«, antwortete er. »Das weißt du ganz genau. Ich liebe dich so sehr, Alex.«
Cherie war direkt hinter uns. Sie konnte natürlich jedes Wort hören.
»Jungs, nehmt euch ein Zimmer«, sagte sie.
David und ich drehten uns zu ihr um, dann fingen wir alle drei an zu lachen.
Kapitel 3: Ken
Am ersten Tag, an dem ich nach meinem Zwischenfall mit dem blauen Auge wieder arbeiten ging, beschloss ich, im Büro offen mit meiner Sexualität umzugehen. Jeff hatte mich darauf hingewiesen, dass niemand auf mich zukommen würde, solange ich nicht geoutet war. Begründet hatte er es mit der Tatsache, dass ich verheiratet war. Natürlich hatte er recht, also beschloss ich, mich zu outen.
»Hi, du Fremder«, sagte Sandi, unsere Rezeptionistin, als ich ins Büro kam. »Warst du krank, Ken? Ich habe gehört, du wärst die letzte Woche krank gewesen.«
»Hi, Sandi«, begrüßte ich sie. »Ich hatte einen kleinen Unfall und ich hatte ein blaues Auge. Man könnte sagen, dass es einen medizinischen Grund hatte, aber es war keine Krankheit.«
»Ich hätte es gar nicht bemerkt, wenn du es nicht gesagt hättest. Aber wenn man genau hinsieht, kann man noch eine leichte Verfärbung sehen. Was hast du dieses Wochenende gemacht? Irgendetwas Interessantes?«
Sie war Single und sie wusste, dass auch ich wieder Single war. Sie interessierte sich für mich mehr als für viele andere Kerle im Büro.
»Ja, das kann man so sagen. Ich habe mich am Samstag bei meinen Eltern geoutet.«
»Geoutet?«, fragte sie. »Was meinst du damit?«
»Ich habe meinen Eltern gesagt, dass ich schwul bin.«
»Aber du bist verheiratet«, sagte sie überrascht. »Oder du warst es.«
»Ja, das war ich. Und es war ein großer Fehler. Es ist eine lange Geschichte, aber ich glaube, da wartet eine Menge Arbeit auf mich.«
»Okay«, sagte sie. »Wir unterhalten uns später.«
Ich schätzte, dass ich nichts weiter tun musste, damit sich die Neuigkeit rumsprach.
Ich ging ins Büro und setzte mich an meinen Arbeitsplatz. Wie ich mir schon gedacht hatte, warteten eine Menge
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