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Champagnerkuesse in Sydney

Champagnerkuesse in Sydney

Titel: Champagnerkuesse in Sydney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hyatt
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folgten sie der Krankenschwester einen langen Gang hinunter. Die junge Frau führte sie in einen weiß getünchten Raum, in dem sich ein Bett, ein Schreibtisch und einige Stühle befanden. Die Luft roch nach Desinfektionsmittel, und Callie spürte Übelkeit in sich aufsteigen.
    „Setzen Sie sich. Der Doktor ist gleich bei Ihnen.“ Mit quietschenden Sohlen verschwand die Schwester wieder.
    „Wie groß genau ist deine Panik vor Ärzten eigentlich?“
    Sie wich seinem Blick aus. „Ziemlich groß.“
    Ehe er weiter nachbohren konnte, betrat der Arzt das Sprechzimmer. Er warf einen kurzen Blick auf ihr Formular, dann forderte er sie auf, sich auf das Bett zu setzen und unterzog ihre Hand einer genauen Untersuchung.
    „Wir müssen diesen Schnitt nähen, und ihr Handgelenk ist verstaucht, aber es ist nichts Ernstes“, erklärte er dann fröhlich.
    Wusste dieser Mann nicht, dass an Krankenhäusern absolut nichts zum Lachen war? Vor allem dann nicht, wenn man genäht werden musste? Zögernd zuckte ihr Blick zwischen Nick und dem Arzt hin und her. „Vielleicht legen Sie sich besser hin“, schlug der junge Mann vor, als er bemerkte, wie ängstlich sie war.
    Callie folgte seinen Anweisungen und schloss die Augen.
    „Wenn Sie vielleicht die andere Hand halten würden“, bat er Nick.
    Callie öffnete die Augen wieder und stellte fest, dass die beiden Männer sie besorgt musterten. Vermutlich war sie total bleich im Gesicht. Sie nickte leicht, und mit zwei Schritten war Nick an ihrer Seite und nahm ihre Hand. Eigentlich wollte sie niemanden brauchen, und ganz besonders nicht Nick. Doch der Anblick der Spritze war einfach zu viel für sie. Sie drehte den Kopf und begegnete Nicks strengem, sorgenvollem Blick. Er war hier, bei ihr, und im Moment war das auch gut so. Also schloss sie die Augen wieder und umklammerte seine Hand. Zärtlich und beruhigend strich er ihr mit dem Daumen über den Handrücken, und in ihrem Körper breitete sich eine unerwartete Ruhe aus.
    Von der Ruhe war nichts mehr übrig, als Nick etwa zwei Stunden später vor ihrem Haus parkte. „Danke für deine Hilfe.“ Es war vorbei, und jetzt wollte sie ihn so schnell wie möglich wieder loswerden. „Du brauchst nicht mehr mit ins Haus zu kommen. Mir geht es gut.“
    Doch er stellte ungerührt den Motor ab. Wusste er Bescheid?
    „Ich weiß, dass ich eine Heulsuse war, aber jetzt habe ich das Schlimmste ja hinter mir. Ehrlich, du kannst mich allein lassen.“ Mit der linken Hand löste sie den Sicherheitsgurt und öffnete die Wagentür. „Und nochmals danke.“
    Noch immer in tiefes Schweigen gehüllt, öffnete Nick seine Tür und folgte ihr. Über das Wagendach hinweg warf er ihr einen ernsten Blick zu. „Wir haben da noch etwas zu bereden, und das weißt du genau“, sagte er schließlich.
    Meinte er vielleicht die Berichte, die noch immer auf dem Verandatisch lagen? Callie wagte es kaum mehr, sich Hoffnungen zu machen. „Die Buchhaltung kann warten. Es ist schon spät, und wir sind beide müde.“ Sie tat so, als würde sie gähnen.
    „Ich will nicht über Ivy Cottage reden.“ Er schloss die Fahrertür und betrat die Veranda. Callie folgte ihm langsam. Die wenigen Meter kamen ihr vor wie ein Gang zum Schafott. Mit zittrigen Händen holte sie ihre Hausschlüssel hervor und öffnete die Tür.
    „Möchtest du etwas trinken? Tee, Kaffee, Wasser? Vielleicht einen Schnaps?“
    Mit zusammengekniffenen Lippen schüttelte er den Kopf. Über den Test hatte er bisher keinen Ton verloren.
    Auch Callie wollte eigentlich nichts trinken, doch um Zeit zu gewinnen, lief sie in die Küche, um Teewasser aufzusetzen. Bei jeder ihrer Bewegungen spürte sie Nicks bohrenden Blick im Rücken. Sie nahm einen Becher aus dem Regal, legte einen Teebeutel hinein. Das einzige Geräusch war das leise Brodeln des Wassers. Wieder wurde ihr schwindelig, und ihr Herz raste wie verrückt.
    Sie hörte, wie Nick aufstand, den Flur hinunterlief und im Badezimmer verschwand. Callie goss kochendes Wasser in die Tasse und tauchte den Teebeutel mit einem Löffel unter. Nicks Schritte näherten sich wieder. Langsam drehte sie sich um.
    Auf der Anrichte lag die blauweiße Schachtel mit dem Schwangerschaftstest. Als sie Nick in die Augen sah, gefror ihr das Blut in den Adern. Der besorgte Mann aus der Klinik war verschwunden. „Wann hast du den gekauft?“, fragte er kühl.
    Callie öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch sie konnte keinen Laut von sich geben. Sie war erst wenige Tage

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