Champagnerkuesse in Sydney
zuvor in der Apotheke gewesen, da sie das Ausbleiben ihrer Periode nicht länger hatte ignorieren können. Nicks forschender Blick ließ sie verzagen. Sollte sie lügen, ihm erzählen, dass der Test schon seit Langem bei ihr herumlag?
Nick sprühte förmlich vor unterdrückter Wut und Anspannung. „Meinst du nicht, dass du mir das eine oder andere zu sagen hast?“ Seine Frage klang eher wie eine Anklage. Callie sah auf die Schachtel, und Schuldgefühle und Angst stiegen in ihr hoch. „So war das nicht geplant.“
„Was war nicht geplant? Dass du schwanger bist? Oder dass ich es auf diesem Wege herausfinde?“
„Ich weiß noch gar nicht, ob ich schwanger bin“, sagte sie ruhig und ohne ihn anzusehen. „Deswegen habe ich ja den Test gekauft.“
„Aber du hast mir versichert, dass du deine Periode hattest!“
„Und das war nicht gelogen.“ Nun sah sie doch auf. Auf Nicks Miene stritten Verwirrung und Misstrauen miteinander.
„Wie kann das sein?“
„Meine letzte Periode war sehr leicht und kurz. Inzwischen habe ich herausgefunden, dass das passieren kann, auch wenn man schwanger ist, aber ich habe gehofft, es hat nichts zu bedeuten. Doch mittlerweile hätte ich zum zweiten Mal meine Periode bekommen müssen.“
„Wie viele Tage ist sie schon zu spät?“
„Zwei Wochen.“
„Warum hast du mir nichts gesagt?“
„Weil ich mir noch nicht sicher bin. Weil du deine Freiheit genießen willst. Weil ich nicht will, dass du dir Sorgen machst.“
„Und stattdessen nimmst du all das allein auf dich?“
„Mir bleibt doch keine Wahl. Und im Gegensatz zu dir habe ich auch keine Angst vor Verpflichtungen.“
Er schüttelte den Kopf und warf ihr einen tadelnden Blick zu. „Du weißt überhaupt nichts über mich.“
„Ich weiß mehr als genug.“
„Hattest du jemals vor, es mir zu sagen?“
„Ja, wenn ich sicher bin, schwanger zu sein.“
Gedankenverloren schüttelte er erneut den Kopf. Er schien ihr nicht zu glauben, und diese Tatsache verletzte sie mehr, als sie jemals gedacht hätte. Lag es daran, dass er wenigstens im Ansatz recht hatte? Daran, dass sie wieder etwas für ihn empfand? Oder vielleicht daran, dass sie heute Nachmittag das Gefühl gehabt hatte, dass er sie verstand und respektierte?
Sie riss sich zusammen und versuchte, sich ihre Verunsicherung nicht anmerken zu lassen. „Es spielt keine Rolle, ob du mir glaubst oder nicht. Vermutlich ist diese ganze Unterhaltung zwecklos, weil ich gar nicht schwanger bin.“
„Und wann willst das herausfinden?“
„Ich wollte noch ein paar Tage warten. Vielleicht auch eine Woche.“
Warten, um das Unausweichliche aufzuschieben. Als würde Hoffnung dafür sorgen, dass sie ihre Periode bekam!
Er musterte sie einige endlos lange Sekunden. „Mach ihn jetzt.“
Entsetzt sah sie ihn an und wich zurück. „Das kann ich nicht!“
Nick folgte ihr und blieb bedrohlich nahe vor ihr stehen. „Und warum nicht?“
Callie stieß rücklings gegen die Anrichte. „Weil ich noch nicht bereit bin.“
„Und was muss geschehen, damit du es bist?“
„Nichts. Ich meinte, dass ich noch nicht bereit bin, Mutter zu werden. Und die Neuigkeiten zu verkraften.“
Er kam noch näher, sodass er nur wenige Zentimeter vor ihr stand. „Bildest du dir ein, dass ich bereit bin, Vater zu werden?“
Sie sah zu ihm auf. „Aber du müsstest doch gar nicht …“ Ihr versagte die Stimme.
„ Was müsste ich nicht?“ In seinem Tonfall lag eine Schärfe, die es ihr eiskalt den Rücken herunterlaufen ließ.
„In den kommenden Monaten müsstest du dich um überhaupt nichts kümmern. Aber für mich wäre alles anders, und zwar ab dem Moment, in dem ich wüsste, dass ich schwanger bin.“
„Dann lass es uns herausfinden.“
„Aber …“
„Aber du bist nicht bereit.“
Callie wusste nichts mehr zu erwidern.
„Weißt du was? Du machst den Test, ich sehe mir das Ergebnis an und sage dir nicht, ob du schwanger bist oder nicht. Sobald du dich bereit fühlst, brauchst du mich einfach nur noch zu fragen.“
„Du weißt ganz genau, dass ich das nicht könnte.“
„Genau da liegt das Problem, Callie. Ich habe keine Ahnung, was du kannst und was nicht. Ich kenne dich nicht. Ich gehe mal davon aus, dass ich der Vater bin, falls du schwanger sein solltest. Aber habe ich auch recht damit? Oder kommt noch jemand anderer infrage?“
Jetzt wurde Callie wütend. „Wie kannst du es wagen? Wenn du die Vaterschaft bestreiten willst, nur zu! Ich halte dich nicht davon
Weitere Kostenlose Bücher