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Champagnerwillich: Roman

Champagnerwillich: Roman

Titel: Champagnerwillich: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Möller
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sie eine Frau erregen? Sicherheitshalber lasse ich meine Augen wie einen Flummi nach rechts und links titschen, um Ben etwas zu verwirren.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Sicher.« Stelle Augengetitsche umgehend wieder ein. Ben lächelt verunsichert.
    »Ich habe einen Artikel gelesen, und da bin ich auf eine Idee gekommen, wie ich Ihnen bei Ihrer Klaustrophobie helfen könnte.«
    »Sie interessieren sich für die übersteigerte, zwanghafte Angst vor geschlossenen Räumen?«
    »Seit kurzem.«
    »Ich verstehe. Und wie können Sie mir da helfen?«
    »Haben Sie eine Dachterrasse?«
    »Ja.«
    »Dann vertrauen Sie mir, und kommen Sie mit mir mit.«
    »Okay. Ich brauche nur eine Minute!«
    »Möchten Sie in der Wohnung warten?« Mein Gott! Ben in MEINER Wohnung! Schlagartig kommen mir pinke alte Socken, sorgfältig verteilte Spitzenunterwäsche, halbleere Kekspackungen und benutzte Champagnergläser in den Sinn.
    »Nein, danke. Es war nicht meine Absicht, Sie zu überfallen. Lassen Sie sich Zeit. Ich werde hier warten.«
    Puh! Ich werfe die Tür ins Schloss und lehne mich dagegen. Mein Herz klopft wie wild. Meine Wangen glühen. Was für ein venerabler Mann. Ich bekomme fast keine Luft mehr und merke, wie urplötzlich meine Lippen zucken.
    DA IST ES!
    Das willkürliche Lächeln der Verliebten! Ich laufe zum Spiegel, ziehe meine Lider auseinander und starre in meine Augen. »Aha! Erweiterte Pupillen. Das ist ganz eindeutig. Ich bin verliebt!«
    Begleitet von letzten panischen Zuckungen breche ich im Badezimmer unter einem Berg von Klamotten zusammen. Mit der linken Hand versuche ich, die Bürste, die sich scheinbar bis auf weiteres in meinen Haaren verheddert hat, herauszureißen, und mit der rechten Hand presse ich mein Handy ans Ohr. Meine Güte, wer hätte gedacht, dass Verliebtsein so hidrotisch ist?
    »Sarah!!! Du musst mir helfen. Ich finde nichts zum Anziehen.«
    …
    »Nein. Es geht um KEINEN Mann.«
    …
    »Okay. Es geht doch um einen Mann. Also, um genau zu sein, es geht um Mister Right!«
    …
    »Vor der Tür.«
    …
    »So zirka 10 Minuten?«
    …
    »Ich weiß, ich weiß. Aber was soll ich machen? Ich bin kurz vorm Verzweifeln. Mein Verstand arbeitet nicht mehr. Meine Hände schwitzen. Meine Finger zittern, und der Lidstrich über meinen Augen sieht aus wie die Skyline von New York!«
    …
    »Beruhigen? Ja. Ich werde mich beruhigen!«
    …
    »Make-up-Entferner!«
    …
    »Gleichfarbige Unterwäsche!«
    …
    »Jeans und weißes Shirt!«
    …
    »Pferdeschwanz!«
    …
    »Lipgloss und Puder!«
    …
    »Und drei Tropfen Chanel!«
    …
    »Danke, Sarah! Du bist die Beste.«
    »So, da bin ich!« Nachdem ich aus Sicherheitsgründen Sarahs Anweisungen strikt befolgt habe, öffne ich die Türe. Aber Ben ist weg! ER IST WEG! Ich traue meinen Augennicht. Ich schließe die Tür wieder und öffne sie erneut, schließe sie, öffne sie. Aber Ben bleibt verschwunden. Ich laufe zum Treppengeländer und schaue hinunter.
    Kein Ben.
    Mein Herz schlägt wie wild.
    Ich sehe das Treppengeländer hinauf.
    Die Dachterrasse!
    Ich steige die Stufen nach oben. Unter mir knarrt das Holz, und mit jedem Schritt, den ich mache, schlägt mein Herz lauter und lauter. Meine Beine werden von Stufe zu Stufe wackeliger, und mit dem Ergreifen der Türklinke beschließe ich, wenn Right nicht auf der Dachterrasse ist, mich von selbiger herunterzustürzen.
    »Da sind Sie ja.« Ben dreht sich zu mir um. Hinter ihm versinkt die Sonne in einem roten Himmelsstreifen. Seine Jeans und der Kragen seines Hemdes wehen im Wind, und seine Haare fallen ihm immer wieder in die Stirn, aber es scheint ihn nicht zu stören. Right steht da wie der Fels in der Brandung und lächelt mich an.
    »Sehen Sie den höchsten Punkt des Daches da drüben. Ich schätze, der liegt mindestens siebzig Meter über der Straße. Dort müssen wir rauf.«
    »Bitte?« Ungläubig blicke ich auf das an die Dachterrasse grenzende Dach des Nachbarhauses.
    Right nimmt meine Hand und läuft mit mir auf die Leiter an der Hauswand zu.
    »Kommen Sie!«
    »Ben, das ist viel zu hoch!«
    »Keine Angst, ich bin doch bei Ihnen.«
    Er blickt mir eine rasante Ewigkeit lang in die Augen.
    »Vertrauen Sie mir!«
    Vorsichtig klettern wir die Treppe hoch, bis wir beide die Regenrinne des Daches erreichen.
    »Und jetzt die Dachziegel hoch!«
    »Aber das ist doch sicher verboten?«
    »Ich verspreche Ihnen, dass wir nicht erwischt werden.«
    Right zieht mich zu sich auf die ersten Dachziegel und lächelt sanft.
    »Sie

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