Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
vor, das System in eine mahen Hölle zu pusten. Nein, das täten sie nicht. Könnten sie nicht. Die Götter retten uns. Die Menschen müssen zunächst Goldzahns Führung akzeptieren, bis sie die Lage überblicken. Es ist noch nicht vorüber!
Pyanfar holte bebend Luft. »Wir bleiben zunächst stabil«, gab sie über den Brückenkom bekannt. »Gelegenheit für euch, euch zu bewegen und euch für die nächsten Manöver sichere Plätze zu suchen. Wir haben fünf Minuten, vielleicht mehr. Vielleicht sogar zehn, fünfzehn verdammte
Tage
hier draußen, das weiß ich nicht.« Sie hob die zitternden Hände ans Gesicht, um den Anblick der Umgebung auszusperren, wenn schon nicht die Geräusche, und ruhte sich aus. Leise kümmerten sich einige Besatzungsangehörige um ihre eigenen Angelegenheiten. »Mit mir ist alles in Ordnung«, hörte sie Khyms leise Beschwerde. »Verdammt, ich kann allein in die verdammte Toilette!«
Von ihrem Mann. Der ein Loch im Bein hatte und einen Plasmaflicken darauf, eine tiefe Wunde, die geschwollen und schmerzhaft sein musste, wenn nichts Schlimmeres. Pyanfar selbst sehnte sich verzweifelt nach der Toilette. Sie entschied, die Chance zu ergreifen, und schnallte sich los.
»Käpt‘n«, sagte Hilfy. »Die
Nekkekt:
Warte die Wiederholung ab.«
»Uhhhn.«
Es geht los! Die Kif haben die Lage bei sich geklärt. Mit wem habe ich es dort jetzt zu tun?
Und sie vernahm aus dem Kopfhörer:
»Mekt-hakkikt, ich habe all diese Schiffe in der Hand, Lob sei Ihnen! Wir werden auf Ihren Befehl hin angreifen!«
»Mit wem spreche ich?«
»Mekt-hakkikt,
mit Ihrem treuen Diener Skkukuk . Ich habe alle Ihre Befehle ausgeführt! Ich werde mich um alle Ihre Feinde kümmern! Nennen Sie sie mir!«
»Ich freue mich sehr, Skkukuk, in diesem Moment von dir zu hören. Behalte deine Schiffe unter Kontrolle und unternimm nichts ohne meinen direkten Befehl, verstehst du mich?«
»Ich werde Ihnen Köpfe und Herzen Ihrer Feinde überreichen!
«
»Ich mag dich auch sehr gern, Skkukuk. Tu nur, was ich dir sage. Schalte deinen Kom mit meinem zusammen und halte ständig Kontakt! Wenn irgend jemand einen Mucks macht, will ich es erfahren! Die Hani bei mir sind Verbündete. Sie werden keine Schwierigkeiten machen.«
»Und diese Mahendo‘sat und diese Eindringlinge?«
»Warte meine Befehle ab! Das ist alles.« Sie schaltete die Verbindung ab. Sie zitterte. Sie stützte die Ellbogen auf das Pult und legte den Kopf erneut in die Hände, strich sich die Mähne zurück. Haral war immer noch bei ihr. Jemand anders trieb sich herum. Es kam Pyanfar vor, als geschähe alles in großer Ferne. Sie wollte mit niemandem reden. »Käpt‘n.« Es war Nifeny Tauran, die ihr ein Sandwich reichte und einen Getränkebehälter mit einem Null-G-Deckel. Schon beim Anblick drehte sich Pyanfar der Magen um, aber gleichzeitig wurde ihre Hand angelockt. Gfi. Sie nahm einen Schluck und spürte wieder einen unerträglich starken Drang.
»Ich muss eine Pause einlegen«, sagte sie zu Haral. »Wir haben schließlich die verdammten Kif, nicht wahr?«
»Geh nur!« sagte Haral.
Pyanfar warf den Sitz per Schalterdruck herum und ging durch den Kombüsenkorridor zur Toilette. Überall kam ihr die Luft abgestanden vor.
Noch drei Tage, und uns geht das ganze Lebenserhaltungssystem zu Bruch. Wir können nicht so lange abwarten. Die Crew muss das System wieder herrichten!
Sie kam in der Kombüse an Tauran-Besatzungsmitgliedern vorbei. Eine trug einen Verband um die Rippen und saß mit weißer Nase am Tisch, während die andere Essen verpackte, so schnell sie konnte. »Wir bleiben eine Zeitlang stabil. Holt diese Biester aus den Filtern und richtet das Lebenserhaltungssystem wieder her!«
»Aye«, sagte die Tauran und warf ihr einen besorgten und erschöpften Blick zu, bis sie bemerkte, wer mit ihr redete. Da stiegen die Ohren hoch. »Aye, Käpt‘n.«
Pyanfar setzte ihren Weg zu der kleinen Toilette fort, kam wieder heraus und bahnte sich den Weg an Tirun vorbei, die auch dorthin unterwegs war.
»Käpt‘n«,
ertönte es im Kopfhörer.
»Wir haben die
Mahijiru
dran. Sie wollen, dass wir uns nach Gaohn zurückziehen. Sie erwarten unsere Antwort.«
»In einer mahen Hölle!« brummte Pyanfar und durchquerte die Kombüse und anschließend den Korridor, wobei sie sich mit den Händen an beiden Wänden abstützte, und betrat die Brücke, wo sie Hilfy und die anderen wieder im Blick hatte. »Sag ihnen, sie sollen dort bleiben, wo sie sind! Wir akzeptieren nur
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