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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gleiche taten die Mahendo‘sat. Muss ich es Ihnen noch mehr erklären?«
    Pyanfar saß anschließend da und überlegte, nachdem Tahar das Gespräch nun wirklich eindeutig beendet hatte. Sie dass da und erhielt von Gaohn die Information, dass ein halbes Dutzend kleine, leicht bewaffnete Frachter sich auf der Ajir-Route davongemacht hatte, an Bord eine kostbare Fracht von Hani-Leben, die Männer und Kinder der Syrsyn-Clans. Samen auf einem interstellaren Wind.
    Und sie blickte zu Khym hinüber, ihrem Mann, der jetzt, während einer ruhigeren Zeit auf der Brücke, als Reservebesetzung Dienst tat, am Scanner diesmal, während die erschöpften ranghöheren Besatzungsmitglieder sich wuschen und ausruhten. Er bemerkte diesen Blick allerdings nicht. Sein Gesicht, gefärbt durch das Licht der Anzeigen, war konzentriert der Arbeit zugewandt.
    Was immer wir hier verloren haben,
überlegte Pyanfar.
Bei allem, worin wir versagt haben, haben wir doch eines erreicht.
    Ein weiterer Mann saß auf der Brücke. Und er blickte zu ihr herüber. Sie dachte, sie hätte schon jeden Ausdruck gesehen, den Tullys fremdartiges Gesicht zu bieten hatte. Aber jetzt schien ihn alles Leben verlassen zu haben; kein Kampfgeist war mehr zu erkennen, als wäre etwas in ihm zerbrochen und erstorben. Lediglich seine Augen leuchteten einmal kurz auf und glitzerten wieder in der Art, wie sie es taten, wenn er in tiefer Sorge war. Und sie blickten - ihr Götter! - direkt auf sie. Während Hilfy, im Begriff, die Brücke zu verlassen, kurz stehenblieb und ihm eine Hand auf die Schulter legte. Um ihn zu trösten. Um...
    »Komm schon!« sagte Hilfy. »Tully!«
    Du weißt Bescheid, nicht wahr?
dachte Pyanfar.
Du weißt, dass sie dich jetzt verlassen wird. Sie ist jetzt eine Chanur. Die Chanur. Und du gehörst zu uns. Selbst wenn du heimkehrst, wird dein Volk das nicht vergessen, nicht wahr? Niemals.
    Mögen die Götter dir helfen, Tully. Wie immer du auch wirklich heißt. Für was immer du dich hältst, und wohin immer du jetzt gehst.
    Wie Tahar. Sie werden es nie ganz vergessen.
    Ich bin kein Dummkopf, übermittelte ihr sein Blick. Keiner von uns ist einer. Wir sind Freunde.
    Und vielleicht spielte da noch ein anderer Mensch eine Rolle - unergründlich komplizierte Fremdartigkeit, aus, der Pyanfar nicht schlau wurde.
    Tully kam diesmal mit auf die Docks. Er betrat zum zweiten Mal die Gaohn-Station, begab sich zwischen Hani, die ihn misstrauisch anstarrten, zu einer Konfrontation, bei der er ein Schaustück war, ein Ausstellungsstück, ein Pfand. Sie gaben ihm Waffen. Dieselben, die auch sie selbst trugen. Damit erfuhr er wieder etwas Wichtiges, was ihm der stotternde Translator nicht hätte begreiflich machen können.
    Und abschließend hielt Pyanfar ihn in der Luftschleuse noch einmal an, packte ihn am Arm und stellte sicher, dass er ihr zuhörte. »Tully, du kannst mit den Menschenschiffen fortgehen. Du bist frei, verstehst du? Weißt du, was
frei
bedeutet?«
    »Ich wissen, was frei sein«, sagte er. Und betrachtete sie mit dem für ihn so typischen freundlichen, allzu klugen Ausdruck.
    Es ging die Docks entlang dorthin, wo eine Reihe grimmig dreinschauender Llun den Ort dieser Begegnung markierte. Die hoch aufragenden Sektionsverschlüsse an beiden Enden dieses Docksabschnitts waren geschlossen. Und eine Delegation des
Han
war vom Planeten heraufgebraust und gerade erst eingetroffen. Waffen waren reichlich vorhanden. Ebenso Llun-Gardisten, genug, um jede verrückte Hani zu entmutigen, die vielleicht etwas im Schild führte.
    Aber die Llun-Ordner waren kein Schutz gegen die Jägerschiffe, die eingefahren waren, die ihre tödlich schlanken Schnauzen in die verwundbaren Docksanlagen Gaohns steckten, ihre eigenen Gardisten ausspuckten und ihr eigenes, sehr andersartiges Personal. Es waren drei Mahendo‘sat, ein Menschenschiff und drei Kif, dazu die
Stolz
und die
Haruns Fleiß.
Auf diese Zahlen hatte man sich schließlich geeinigt. Bei den Mahendo‘sat handelte es sich um die
Aja Jin,
die
Mahijiru
und ein weiteres Schiff namens
Pasarimi,
das nach Jik im System eingetroffen war. Das Menschenschiff hatte einen unaussprechlichen Namen, den Tully ihnen dreimal, vorsagte, wonach sie ihn aber immer noch nicht zustande brachten. Daher nannten sie es einfach ›das Menschenschiff‹.
    Die verschiedenen Parteien kamen sehr ruhig auf dem Dock zusammen und überaus vorsichtig. Sogar Jik, der einen dunklen Mantel und Kilt trug, so anders als seine üblichen grellen Farben,

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