Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat
bemühten.
Aber Vikktakkht wollte Hilfy Chanur
hier
haben?
Sie mußte sehr, sehr vorsichtig sein. Sie schmeicheln mir, hatte Vikktakkht gesagt, als sie ihn auf Kshshti als
hakkikt
angesprochen hatte. Hier dagegen hatte seine Botschaft, die er ihr kurz vor dem Andocken übermittelte, den Titel enthalten: Der
hakkikt
Vikktakkht an Nikkatu, daran ließ sich nicht deuteln.
Der
hakkikt
behauptete, hier würden sie Atli-lyen-tlas finden, und hier werde er ihnen helfen, und hier sei der Ort, wo alles geschehen müsse. Wenn Hilfy einmal blindlings drauflosriet, war es ein Ort, an den Pyanfar kam, und ein Ort, der gegenwärtig
voll
war von Jagdschiffen und nichts anderem, und es würde für die
Legat
sehr schwierig sein, diesen Ort gegen den Willen des
hakkikt
zu verlassen.
Einerseits war es möglich, daß ein Spinner von einem Mahe mit häuslichen Problemen eine alberne Bitte um Hilfe für Pyanfar dagelassen hatte.
Es waren bereits 248 Botschaften in Pyanfars Stapel, und weitere warteten noch auf die Computer-Version einer Bombenentdeckung. An diesem Ort waren die Erwartungen, Pyanfar Chanur zu sehen, nicht gering. Nicht wenige der besagten Botschaften stammten von Orten wie Mkks und Akkti und dem fernen Mimakkt, alle im kifischen Raum gelegen – und sie waren nach Kefk geschickt worden.
Andererseits mochte dies Pyanfars kifische Operationsbasis sein.
Andererseits war sie es vielleicht nicht. Und dieses ›Vielleicht nicht‹ enthielt die gräßlichsten Möglichkeiten.
Der Schirm leuchtete blau auf: Der Computer spie eine Botschaft mit einem Schlüsselwort aus.
Der
hakkikt
Vikktakkht an Kapitänin Hilfy Chanur, im Dock auf Kefk: Setzen Sie sich mit mir in Verbindung.
Die Botschaft, die sie vor dem Andocken erhalten hatte, war halbwegs herzlich gewesen. Diese, nach dem Andocken, war kurz und bündig, in gewisser Weise beleidigend, eine einfache und zurückhaltende Aufforderung, und eine bloße Kapitänin würde ihren ganzen Ehrgeiz darein setzen, sie zurückzuweisen.
Nach kifischen Begriffen war es eine sehr deutliche und durchaus vernünftige Warnung: Mit dem Auftanken waren sie
beinahe
fertig. Der
hakkikt
gab ihr eine Möglichkeit, ihr eigenes
sflk
zu wahren, indem er eine überlegene Macht so lange zurückgehalten hatte.
Es war angebracht, sich seinem Wunsch zu fügen, wenn sie ihm nicht geradeheraus den Kampf ansagen wollte.
Schritt für Schritt nach der kifischen Tagesordnung. Der Kif wollte sie, sie persönlich.
Sie gestattete sich nicht, ihre Gedanken dabei verweilen zu lassen; sie wollte es an sich herankommen lassen. Auf ihrer Liste der sofort zu erledigenden Dinge stand es nicht.
Hilfy schwenkte ihren Sessel herum und schaltete die Kom-Funktion ein.
Das
Hani-Schiff
Chanurs Legat,
im Dock auf Kefk, von Kapitänin Hilfy Chanur, Oberhaupt des Chanur-Clans, an den
hakkikt
Vikktakkht an Nikkatu an Bord des Kif-Jagdschiffes
Tiraskhti,
im Dock auf Keße: Es ist uns eine Freude, mit der Kommunikation zu beginnen.
Einen Augenblick lang kam nichts, dann:
Der
hakkikt
Vikktakkht an Nikkatu an Kapitänin Hilfy Chanur im Dock auf Kefk: Ich habe die Person, die Sie suchen.
Bringen Sie mir Meras.
Es gefiel ihr gar nicht, wie er diese beiden Sätze nebeneinandergestellt hatte. Und jede Sekunde der Verzögerung konnte die Sache zum Platzen bringen, konnte einen Verlust von
sfik
bedeuten, den Kif, ohne daß sie es wollte, vor den Kopf stoßen…
Sehr schnell würde eine Vielzahl von indirekten Folgen eintreten.
Das Hani-Schiff
Chanurs Legat
im Dock auf Kefk, von Kapitänin Hilfy Chanur, Oberhaupt des Chanur-Clans, an den
hakkikt
Vikktakkht an Nikkatu an Bord des Kif-Jagdschiffes
Tiraskhti
im Dock von Kefk: Wann?
Die Hand, mit der sie ausschaltete, zitterte. Den Göttern sei Dank, daß der Kif das nicht sehen konnte. An Bord der
Tiraskhti
durfte sie nicht mit der Wimper zucken. Nicht, wenn sie lebendig wieder herauskommen wollte.
Der
hakkikt
Vikktakkht an Nikkatu an Kapitänin Hilfy Chanur im Dock auf Kefk: In diesem Augenblick ist eine Eskorte zu Ihrer Luftschleuse unterwegs.
Die Götter sollten den Bastard verderben! Darauf war sie nicht vorbereitet. Es war ein Ultimatum. Sie konnte es zurückweisen. Doch ob sie sich so oder so entschloß, sie hatte auf ihren nächsten Schritt alles gesetzt, was sie hatte. Indem sie herkam, hatte sie sich mit dem Kif auf ein Würfelspiel eingelassen. Nun machte der
hakkikt
seinen Wurf, und es war entweder ein Test oder eine regelrechte Entführung.
Das Hani-Schiff
Chanurs
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