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Chaos Erde

Chaos Erde

Titel: Chaos Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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wie heißen Fliesen auf dem Flachdach des Forts ertönte, wenn die Tropfen sie trafen, fortwährendes Gezischel. An allen Seiten des Gebäudes schossen Geysire und Fontänen empor, Wind peitschte von ihren Scheitelpunkten Gischt.
    Für einen durchschnittlichen Erdgeborenen wurde die Luft angenehm feucht.
    In jahrhundertelangem Dürreschlaf gelegene Gewächse aller Art sprossen und erblühten. Eine besonders lebenskräftige Sorte leuchtete in hellem Gelb.
    Aus Höhlen und Bauten kamen erst Insekten, dann Nager und weiteres Getier zum Vorschein. Vögel durchschwirrten den Himmel. Groß- und Kleinschildkröten schnupperten mit stumpfen Nasen die Luft. Was die letzte natürliche Wüste der Erde gewesen war, sah jetzt gar nicht mehr wie eine Wüste aus.
    »So etwas dürfte nicht passieren«, beschwerte sich der einzige noch anwesende der drei zum Ortstermin mit dem Chefbürokraten erschienenen Menschen. »Ich habe dem CB ausdrücklich davon abgeraten, den Gebrauch aufs Französische programmierter Vokabulatoren zu genehmigen, Fremdenlegion hin, Fremdenlegion her, aber selbst unter solchen Umständen…«
    »Es ist wieder soweit!« schrie Nixy, die bleich geworden war und wieder heftig zitterte. »Diese Demonstranten, die mich nur deshalb verfolgen und drangsalieren, weil ich ein Kind meiner Familie bin, sind…«
    »Nein, nein«, widersprach Quaddel energisch. »Wenn sogar dieser Mann da vom Regen überrascht worden ist, kann man mit größter Wahrscheinlichkeit von ganz gewöhnlichem Pech ausgehen.«
    Der Mann wandte sich um und zeigte eine höfliche Miene der Verständnislosigkeit.
    Mann? Oh.
    Es mußte wohl so sein, daß dieser Yelignese erheblich größere Sorgfalt bei der Aufrechterhaltung seines Tarn-Hologramms walten ließ. Wenn man in Betracht zog, welche Meinung die Yelignesen von den Menschen hatten, konnte man wohl kaum unterstellten, daß der Chef einen von ihnen als Mitarbeiter beschäftigte.
    Eine Zeitspanne relativer Ruhe folgte, in der die lautesten Geräusche waren: a) das Prasseln der Regentropfen und b) Wutgeheul. Sergent Leclair hatte offenbar seine Stimme wiedergefunden. Ja, da war er, aus der Klapptür, durch die er schon das erste Mal erschienen war, steckte er den Kopf. Er mußte einen wirklich sehr leistungsvielseitigen Versicherungsvertrag abgeschlossen haben.
    »Fichez-moi le camp!« schnauzte er. »Je schneller, um so besser.«
    »Ja, gerne«, antwortete der Mitarbeiter des CB und wandte sich ab.
    »He«, rief Quaddel.
    »Ja?« Immerhin reagierte der Yelignese äußerst höflich.
    »Wir wissen nicht, wie wir von hier wegkommen.«
    »Tatsächlich nicht? Wohin möchten Sie denn?«
    »Irgendwohin«, rief Nixy dazwischen. »Wohin gehen Sie?«
    »Eigentlich will ich nach Hause. Ich nehme mir einen freien Tag. Aber lassen sie mich überlegen… Letzte Woche war ich in einem Ort namens Rom, ich entsinne mich noch an die Route. Wären Sie damit einverstanden?«
    »Ja«, gaben Nixy und Quaddel gleichzeitig und mit allem Nachdruck zur Antwort.
    »Dann arrangiere ich das für Sie. Sind Sie übrigens schon einmal in Rom gewesen? Nein? Dann muß ich Sie warnen. Ganz gleich, wie verlockend ein so neuartiges Erlebnis für Sie sein mag, lassen Sie sich auf gar keinen Fall den Löwen vorwerfen. Auch bei den hervorragendsten Rekonstitutionstechniken kann allzu rasch während des Zerkauens und Verdauens etwas durcheinandergeraten, und es könnte leicht Ihr… Ach, immerzu vergesse ich das Wort! Ich meine das am schwierigsten rekonstituierbare Organ… Den hauptsächlichen menschlichen Nervenknoten… Ja natürlich! Ihr Gehirn! – Buon viaggio!«
     
    »Die Computer schlagen WAS vor?«

 
VIERZEHN
     
    WENIGSTENS EIN WEG FÜHRT NACH ROM
     
    »Adr. Sukiyaki-Shang?«
    »Ich heiße Saketori-Shang, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Tut mir sehr leid. Die Tatsache, daß Sie hauptberuflicher bekennender Gourmet sind, hat wohl bei mir unvermutete Assoziationen ausgelöst. Aber zur Sache! Der Allunionsverband unserer Memofanten verurteilt auf das schärfste Ihr Vorhaben, auf einem von Ihnen über eine Bergkette zu reiten.«
    »Bei allen Schwarzen Löchern der Galaxis, wovon reden Sie da?«
    »Sie leugnen die Absicht, auf einem Elefanten die Alpen überqueren zu wollen?«
    »Nichts liegt mir ferner als diese Absicht. Ich habe diesen Schmuddelplaneten ausschließlich aufgesucht, damit mein Freund Leukozyten-Lui endlich einmal Menschenfleisch essen kann.«
    »Sie haben also nicht vor, ein Hannibale zu werden?«
    »Nie

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