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Chaos Erde

Chaos Erde

Titel: Chaos Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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nicht schlimm genug«, murrte er halblaut, »daß ich dauernd in Parenthese denke, jetzt stecke ich sogar selbst mitten drin!«
     
    »Die Computer schlagen WAS vor?«

 
SECHS
     
    MUTTER ERDE BEBT DOCH AUCH
     
    »Was soll das heißen, wir können den Großbrand von Chicago nicht in das Rekapitulationszonen-Programm aufnehmen? Gangster haben auf ihre Weise einigen Unterhaltungswert, aber um zahlungskräftige Touristen anzulocken, taugt nichts besser als eine formidable Katastrophe.«
    »Leider ist so ein Projekt allein schon wegen unseres zu niedrigen Budgets unmöglich zu verwirklichen. Und außerdem, woher sollten wir die Kuh kriegen, die die Öllampe umkippt?«
     
    Die beiden Weltraumdetektive wechselten, nachdem jeder widerwillig die Anwesenheit des anderen zur Kenntnis genommen hatte, mißbilligende Blicke. Detektivin Blue ergriff als erste das Wort.
    »Worauf lautet Ihr Haftbefehl, Rogers?«
    »Vortäuschung falscher Tatsachen, namentlich wegen Ausgebens als Exoplanetare. Und Ihrer?«
    »Steuerbetrug hinsichtlich der Geschlechtsumwandlungssteuer.«
    »Aha.« Flash Rogers Miene wurde freudig. »Das erklärt, wieso sie wie ein Mann aussieht. Wann hat die Operation stattgefunden?«
    »Überhaupt nie!« schnauzte Quaddel.
    Das Paar musterte ihn geringschätzig. »Halten Sie sich raus, Nixy Anangaranga-Jones«, befahl Blue. »Wir sind in einer polizeilichen Dienstbesprechung.«
    »Sehr richtig«, knurrte Rogers. »Also, Blue, wer von uns kascht sie? Oder ihn, muß ich wohl sagen.«
    »Es kommt darauf an, glaube ich, welcher Gesetzesverstoß zuerst verübt worden ist.«
    »Nein, das ist schnuppe. Es hängt von der Schwere des Vergehens ab.«
    »Das ist ja wohl erst recht schnuppe. Es geht um die Vorrangigkeit. Steuerbetrug ist… Einen Moment.« Barbarella Blue furchte die Stirn, lauschte ins Nichts, so wie Quaddel es im Hubschrauber bei Harry beobachtet hatte. »Wie komisch«, sagte sie dann mit veränderter Stimme. »Anscheinend sind über die Operation keine Daten vorhanden.«
    »Und wären welche da, wär’s mir gleich«, erwiderte Rogers. »Ich betrachte eine Geschlechtsumwandlung als reichlich plumpen Trick, um den Konsequenzen zu entgehen, die es nach sich ziehen muß, wenn man sich dreist als eine Anangaranga-Jones ausgibt.«
    Barbarella Blue sperrte die Augen auf.
    »Sie meinen…?«
    »Jawohl. Von den Anangaranga-Jones ist die Rede. Ja wohl!«
    »Ha! Kein Wunder, daß Sie so begierig darauf sind, sie mir unter der Nase wegzuschnappen. Sie hoffen, daß Sie, wenn Sie sie verhaften, berühmt werden, was?«
    »Wie tief kann frau eigentlich sinken?« rief Flash Rogers. »Das war eindeutig unter der Gürtellinie. Angesichts dieser billigen Polemik tendiere ich dahin, mich wegen der Entscheidung, wer von uns sie… ich will sagen, wer von uns ihn verhaften darf, an den Chefbürokraten zu wenden.«
    »Keiner von Ihnen hat mich zu verhaften!« Endlich brachte Quaddel ein Brüllen zustande. Ob seine Emotionen sich normalisiert hatten oder nicht, zumindest war er dazu in der Lage, es vorzuspiegeln. »Ich bin nämlich nicht Nixy Sowieso, und ich bin es nie gewesen! Ich habe keine Ahnung, wer sie ist, ich weiß nicht, wo sie ist, und es ist mir auch schnuppe, verdammt noch mal! Aber Sie sollten sich dafür interessieren!«
    Durch seine plötzlich Vehemenz verunsichert, blinzelten die zwei ihn an.
    »Äh… Und warum?« fragte schließlich Rogers.
    »Weil sie diejenige ist, die Sie festnehmen sollen. Statt dessen vergeuden Sie hier Zeit mit der falschen Person, während diese… diese… diese Verbrecherin vielleicht schon die Flucht vom Planeten ergriffen hat.«
    Ein bißchen befriedigte Quaddel sein pfiffiges Einfühlen in die zeitgenössischen Verhältnisse, wie es in seiner Warnung Ausdruck fand. Nicht schlecht, zumal nicht für ein Stück Gefrierfleisch, das erst heute morgen abgetaut worden war, ganz davon zu schweigen, daß er bis jetzt weder Frühstück noch Mittagessen erhalten hatte.
    »Halt, nicht so eilig!« Rogers trat einen Schritt vor. »Wenn Sie nicht Nixy Anangaranga-Jones sind, wer dann?«
    »Rogers, lassen Sie sich nicht durch Augenwischerei irreführen«, warnte Barbarella Blue ihn. »Maßgeblich ist, wir wissen, sie ist Nixy Anangaranga-Jones, und wir können es beweisen.« Sie holte ein Instrument aus der Tasche, das Quaddel nicht kannte; es summte und blinkte. »Wir haben die vollständige Teilnehmerliste der Touristengruppe, und die einzige fehlende Person ist sie, capisce?«
    »Genau«, rief

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