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Chaos Erde

Chaos Erde

Titel: Chaos Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Gaffer zu haben, die >Ah< und >Oh< blöken, ist ja nun nicht besonders erstrebenswert.«
    »Aber Sie sind doch heute selbst mit einer Touristengruppe unterwegs gewesen«, entgegnete Quaddel, nachdem er den letzten Happen Pseudokartoffeln geschluckt hatte.
    »Ja, aber hier sind wir ja auch auf der Erde. Wen interessiert denn schon, was hier passiert? Ich spreche über die Zukunft meiner Familie. Nicht daß…«
    »Sicher, sicher«, unterbrach Kardek sie, »es dürfte aber doch wohl so sein, daß der Tourismus später, wenn Sie es langweilt, dort zu leben, zu einer willkommenen Aufstockung Ihrer Finanzen führen kann. Bestimmt hat Ihr Urururur-äh…?«
    »So viele Male, wie’s richtig wäre, kann niemand es aussprechen.« Nixy seufzte. »Sagen Sie ruhig Multi-Opa, so wie ich.«
    »Geht klar. – Worauf ich hinaus wollte: Mußte er nicht drei andere Planeten verkaufen, um das neue Sonnensystem kaufen zu können?«
    »Genau das ist mir auch zu Ohren gekommen. Und ich habe nicht die entfernteste Ahnung, ob er eine vernünftige Finanzentscheidung gefällt hat, oder ob er bloß der erste Mensch sein wollte – sogar mehr als das, nämlich das erste Individuum –, dem ein komplettes Sonnensystem gehört. Er ist nämlich inzwischen ein bißchen wirr im Kopf, müssen Sie wissen. Er hat jetzt seinen dritten Körper, aber über eine gewisse Grenze hinaus kann man für das Gehirn nichts mehr tun. O verdammt! Diese Bemerkung muß ich aus meinem VoyeurKopie-Erinnerungspaket streichen.«
    Mit etwas Verspätung begriff Quaddel, was er hörte, und war darüber froh, endlich alles aufgegessen zu haben. Andernfalls hätte es unappetitliche Folgen gehabt, da ihm vor Staunen der Mund offenstand.
    »Außerdem ist es eine überflüssige Frage«, fügte Nixy hinzu, ohne seine Fassungslosigkeit zu bemerken, »ob jemand in Zukunft Xanadu besuchen, geschweige denn, dort leben kann.«
    »Inwiefern?« hakte Kardek nach.
    »Tja…« Nixy betrachtete den Tisch, verklammerte und entklammerte unentwegt ihre schlanken Finger. »Der Gedanke war, daß die Familie, sobald der Planetarchitekt die Pläne finalisiert hat und die Bautrupps angelangt sind, zur Erde umzieht. Wissen Sie, Multi-Opa ist hier geboren, aus irgendwelchen Gründen aber nie wieder hier gewesen, aber plötzlich war er der Ansicht, jetzt sei die passendste Gelegenheit da. Viele meiner Verwandten waren davon gar nicht so angetan. Terra? Bäh! Die Vorstellung, mit den Bautrupps koexistieren zu müssen, kam ihnen allerdings noch abschreckender vor, und zudem mußten wir die Planeten aufgeben, die Multi-Opa verscherbelt hatte, deshalb blieb uns im Grunde genommen überhaupt keine Wahl.«
    »Dann reist Ihre restliche Familie auch mit der Touristengruppe?« erkundigte sich Quaddel.
    »Nein, ich bin ganz allein unterwegs.« Nixy hob den Kopf. Unversehens glänzte Feuchtigkeit in ihren Augen. »Ich bin zum erstenmal allein auf Reise. Und ich fühle mich auch schrecklich allein. Aber was am schlimmsten ist, ich weiß genau, wie wütend Multi-Opa sein wird, weil ich ihn im Stich gelassen habe. Bestimmt enterbt er mich.«
    »Warum denn, um Himmels willen… Ich meine, warum, um alles in der Galaxis?«
    »Weil ich fest versprochen habe, für ihn einige Erinnerungen zu sammeln, an denen ihm besonders viel gelegen ist, zum Beispiel, in Las Vegas Geld zu verspielen, aus Liebe zum Asti-Spumante-Trinken Asti Spumante zu trinken, aus Liebe zum Kokablätterkauen Kokablätter zu kauen, und nichts davon habe ich geschafft. Die gräßlichen Zwischenfälle, die schon auf Xanadu angefangen haben, nehmen einfach kein Ende! Ich weiß, die Menschen glauben heutzutage nicht mehr an Pechsträhnen, aber ich könnte an so was glauben, ehrlich.«
    Quaddel drückte ihre Hand. »Warum hat er die Reise nicht selbst unternommen? Weshalb hat er Sie damit beauftragt?« Zumindest soviel hatte er sich unterdessen zusammengereimt.
    »Ich sag’s doch die ganze Zeit, auf Xanadu passieren fürchterliche Sachen.«
    »Was für fürchterliche Sachen?« Quaddel hatte eine Idee. »Vielleicht fällt das Sprechen Ihnen leichter, wenn Sie noch etwas zu trinken haben…?«
    »Gestatten Sie, daß ich eine Bestellung aufgebe«, sagte Kardek. »Denken Sie daran, daß Sie mir Ihr Bier abgetreten haben. Rocky, die Dame wünscht sich eine Erinnerung ans Asti-Spumante-Trinken zuzulegen, und wir möchten ihr gerne dazu verhelfen.«
    Unverzüglich erschienen auf dem Tisch drei Gläser sprudelnden Inhalts.
    »Vielen Dank… Tja nun, ich weiß

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