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Chaos Erde

Chaos Erde

Titel: Chaos Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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»Aber es gibt einen Punkt, in dem wir nicht mit den Computern übereinstimmen, oder nicht?«
    Die beiden Männer nickten. Quaddel erkundigte sich danach, welcher Punkt das sei.
    »Es besteht keine Aussicht auf Klärung der Angelegenheit, solange Miss Anangaranga-Jones sich nicht der Möglichkeit eines regelrechten Überfalls entblößt…«
    Wenn nichts als das Haar ihren Körper umhüllt, sieht sie einfach umwerfend wundervoll aus. Ich hoffe, wir gelangen bald wieder irgendwohin, wo sie diese Klamotten, die alles verbergen, ausziehen kann. Kann? Can Can…? Puh, das ist ja schlimmer als in Parenthese zu denken! Und trotzdem ist es eine waschechte Parenthese.
    »Wie sich von selbst versteht, wird sie ständig unter aufmerksamster Überwachung bleiben, obwohl eine wirksame Vorsorge, sollte es sich wahrhaftig um einen Spuk handeln, gar nicht durchführbar sein dürfte und wir uns in dem Fall auf unsere Geistesgegenwart verlassen müssen. Haben wir uns lediglich mit einer Gruppe einfallsreicher Protestler auseinanderzusetzen, die ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen versuchen, sehe ich eine ausgezeichnete Chance, daß es uns gelingt, sie zu entlarven, so daß sie verhaftet, deportiert, rekonditioniert oder in den Proteinpool recycelt werden können, und dann hat unsere junge Dame keine Schwierigkeiten mehr.«
    Wer sagte das? Holmes? Carnacki? Watson? Die Stimme klang nicht, als gehörte sie einem der drei, und doch mußte einer von ihnen der Sprecher sein, und zwar der eine, der…
    Aber es gab keinen unter den Anwesenden, der den Worten nicht höchste Beachtung entgegengebracht hätte.
    Der Moment der Verwirrung verstrich, und schon erregte alles wieder einen vollauf normalen Eindruck – falls man dergleichen heutzutage überhaupt noch von irgend etwas behaupten konnte.
    »Ich soll also umherspazieren und den Köder spielen, so?« vergewisserte sich Nixy. »Und was ist mit meinem Multi-Opa? Was sagt er wohl, wenn er erfährt, ich habe irgendwann schlichtweg aufgehört, die Erinnerungen zu sammeln, die ihm so vieles bedeuten? Es sind seine Krediten, die ich ausgebe.«
    »Er wird sagen«, versicherte Watson ihr gutmütig-derb, »daß natürlich, da es um eine Sache des Schutzes von Leib und Leben, vielleicht auch der geistigen Gesundheit ging…«
    »Da kennen Sie Multi-Opa aber schlecht.«
    »Sie wissen ja gar nicht, was wir leisten können, um sicherzustellen, daß er in vernünftigem Rahmen reagiert«, tröstete Holmes Nixy, indem er lächelte. Obwohl man ihr noch Zweifel anmerkte, dachte sie nun sichtlich wieder daran, sich in bessere Stimmung zu versetzen.
    »Aber was muß sie denn eigentlich unternehmen?« hakte Quaddel nach.
    »Eine Besichtigungstour um die Erde, die weit übertrifft, womit ihr Multi-Opa sie beauftragt hat«, antwortete Holmes – und sofort wurde Nixy von neuem mißmutig.
    »Auch nach Las Vegas? Nach Klein-Ithaka römisch neunzehn? Klein-Venedig?«
    »Das hängt leider nicht von uns ab. Die Route wird per Zufallsgenerator festgelegt.«
    Carnacki schnaubte. »Holmes, ich bin überrascht! Die Route wird alles andere als zufällig verlaufen. Im Gegenteil, der Zufallsgenerator wird sie bis zur soundsovielten Stelle hinterm Komma genau vorherplanen, um unsere Aussicht auf Entlarvung der Störenfriede zu maximalisieren.«
    »Miss Anangaranga-Jones und Mr. Quaddel, die beide Menschen sind«, hielt Holmes, dessen weltmännische Höflichkeit inzwischen vollständig wiederhergestellt war, ihm entgegen, »werden den Ablauf aber als gänzlich willkürlich empfinden, nicht wahr?«
    Er wartete keine Entgegnung ab. »Unterwegs wird sich nach und nach erhellen«, fügte er hinzu, »anhand welcher Mittel Ihre Verfolger Ihren jeweiligen Aufenthalt ermitteln. Es ist zu hoffen, daß in schlimmstenfalls ein paar Tagen…«
    »Aber das ist doch schrecklich!« platzte es aus Nixy heraus. Sie sprang auf. »Was für ein kaltschnäuziges Vorgehen! Überall wo ich hingehe, passieren gräßliche Vorkommnisse. In Neapel kroch ein abscheuliches Ungeheuer aus dem Meer, in Holyrood stürzte die Tribüne ein, in San Franzisco ereignete sich am falschen Tag ein Erdbeben, ein Hotel Interdimensional ist in einen anderen Teil des Raums transferiert worden, und heute früh wurde die Jubiläumsparade verdorben…! Ich werde nie den Anblick vergessen – und wie die armen Leute schrien! –, wie die Kutschen eine auf die andere krachten und unter den Hufen von Panik befallener Pferde zu Kleinholz zerbarsten… Wem wollen Sie nun

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