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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Timmy liebt kleine Hunde.
    »Nein, Süßer.« Ich schüttle lächelnd den Kopf. Ein kleiner Hund wäre mit tausendmal lieber gewesen.
    »Wo ist denn jetzt Dad?«, will Emma nervös wissen und greift nach meiner Hand.
    »In der Küche. Kommt, ich zeig euch den Weg.« Vorsichtig führe ich die beiden Kleinen durch den schmalen Flur. Alex schließt die Tür hinter uns. Ich verdrehe gequält die Augen. Warum kann er nicht einfach verschwinden?
    Ich öffne die Küchentür, lasse die Kinder vorgehen und lege meine Hände auf ihre kleinen Köpfe.
    »Schaut mal, wer gekommen ist«, rufe ich extra fröhlich.
    Ma, Kim und Pa unterbrechen ihr Gespräch und drehen sich zu uns um.
    »Timmy, Emma!« Pa macht einen großen Schritt auf die beiden Kinder zu und breitet lächelnd seine Arme aus. Die Zwillinge kommen dieser Aufforderung gerne nach. Sie schlingen ihre kleinen Ärmchen um seinen Hals und drücken sich an ihn. Er küsst sie beide.
    »Schön, dass ihr da seid«, nuschelt er in Emmas seidige, blonde Haare. Ich bin sehr froh, scheinbar hat Bettina die Kinder nicht gegen ihren Vater aufgehetzt.
    Die beiden strahlen ihn glücklich, wenn auch etwas verschüchtert an. Der fremde Ort irritiert sie. Wahrscheinlich verstehen sie immer noch nicht so richtig, warum Pa und ich nicht mehr zu Hause wohnen. Keiner hat ihnen richtige Antworten auf ihre Fragen gegeben. Keiner hat ihnen erklärt, was eine Ehe ist, warum Liebe wehtut und wie man verzeiht.
    »Wie seid ihr hergekommen? Hat euch Mom gefahren?« Hoffnungsvoll hebt Pa den Blick, suchend schaut er über die Köpfe der Zwillinge hinweg und an mir vorbei Richtung Küchentür.
    »Nein, Mom ist nicht hier.« Alex' kalte Stimme zerstört Pas Illusionen.
    »Oh, hallo, Alex.« Pa richtet sich wieder auf, die kleinen Hände der Kinder fest umklammernd. »Wie geht es dir?«
    »Wunderbar«, spottet Alex und schenkt Pa ein falsches Lächeln.
    Über sieben Jahre lang haben diese beiden Menschen als Vater und Sohn zusammen gelebt. Sie haben einander verehrt und respektiert. Für Pa ist Alex das Idealbild eines Sohnes und Alex hat in Pa sein großes Vorbild gesehen. Ist das nun alles kaputt? Eingestürzt wie ein Kartenhaus?
    Pa sieht Alex betrübt an, traut sich aber scheinbar nicht, ihn noch einmal anzusprechen. Stattdessen schnappt er sich die Schlafsäcke der Kinder.
    »Kommt mit, ihr beiden. Ich zeige euch, wo ihr heute Nacht schlafen werdet.«
    Die Zwillinge folgen ihm aufgeregt. Als sie die Küche verlassen haben, herrscht ein angespanntes Schweigen. Ich stehe neben Alex, spüre die aufmerksame Anspannung, unter der sein Körper steht. Er schaut sich um.
    Sein Blick wandert durch den Raum – die karge Küche, die weißen Wände, die Kaffeetassen auf dem Tresen… Süßigkeiten und selbstgebackener Kuchen von Martha, Ma und Kim, meine Hausaufgaben, auf dem Esstisch verstreut, die Einzelteile des Ikea -Regals… Moment mal!
    Er stockt, versteift sich. Die Augen werden schmaler, die Lippen pressen sich fest aufeinander. Alex sieht Kim an.
    »Ach«, sagt er. Ich schwitze. Und zittere. Bin so nervös, dass mir ganz übel wird.
    »Tobi, du bist ja dermaßen unhöflich«, stutzt mich Ma zurecht. »Willst du die beiden Herren einander nicht vorstellen?«
    »Nicht nötig, wir kennen uns schon«, meint Kim locker und streckt Alex seine Hand zur Begrüßung entgegen. »Hey, wie geht's?«
    Alex starrt Kims Hand an, als wäre sie ein widerlich wabbliges Furunkel. Schließlich zwingt er sich doch dazu, auf die höfliche Geste einzugehen. Seine Kieferknochen sind deutlich zu erkennen, als er Kims Hand ergreift.
    »Danke, es geht mir gut«, presst er zwischen den Zähnen hervor.
    »Ma hat Kim beim Einkaufen getroffen und ihn dann mitgebracht. So war's doch, oder?«
    Bitte Ma, tu mir das nicht an! Lass mich hier nicht so hängen…
    »Ich dachte, du freust dich«, meint Ma leichthin und kaut auf einem Schokokeks herum.
    Kim macht nun doch ein recht betretenes Gesicht und ich bekomme sofort ein schlechtes Gewissen. Es ist nicht fair von mir, ihn so runterzumachen. Er kann ja im Grunde nichts dafür. Er weiß überhaupt nicht, in was für eine verzwickte Geschichte er hineingestolpert ist.
    »Doch, ja, ich freu mich natürlich!« Ich zwinge mich zu einem fröhlichen Lächeln und frage mich, ob ich so falsch aussehe, wie ich mich fühle. »Kam nur alles so überraschend.«
    »Du magst doch Überraschungen«, grinst mich Kim an.
    »Ja, wenn sie aus Schokolade sind.« Ich kichere nervös.
    »Ich weiß, was er

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