Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Charade - Bittersueßes Spiel

Charade - Bittersueßes Spiel

Titel: Charade - Bittersueßes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyrae Dawn
Vom Netzwerk:
dir?«
    Mit ihrer tätowierten Hand wischt sie sich eine Träne vom Gesicht. »Gar nichts. Ganz und gar nichts.«

    Ich kann nicht schlafen. Andy schnarcht im Bett neben mir. Das Zimmer ist dunkel, und ich halte mein Handy fest in meiner Hand. Ich habe Colt heute millionenfach angerufen, aber er hat nicht geantwortet.
Nichts
.
    Ich würde es bei Adrian versuchen, aber ich habe seine Nummer nicht. Bei ihnen vorbeizukommen, würde mich wohl zu einer ziemlichen Stalkerfreundin machen.
    Er muss mich nicht anrufen. Es gibt keine Regel, die das vorschreibt, aber für gewöhnlich tut er es doch oder wir sind zusammen.
    Ich drehe mich im Bett herum, Schlaf werde ich heute keinen bekommen. Würde ich es versuchen, würden mich Träume meiner sterbenden Mom verfolgen. Bilder davon, wie ich durch die Dunkelheit irre. Oder Bevs krankes Gesicht würde auftauchen.
    Und so liege ich hier und lasse mich stattdessen von meinen Gedanken heimsuchen.
    Erneut drehe ich mich um, hole das Bild unter meiner Matratze hervor und nehme es in meine freie Hand, die nicht das Handy umklammert, als könnte ich es auf diese Weise dazu bringen, zu läuten. Das andere, brauche ich einfach nur nahe bei mir.

    Am nächsten Tag bin ich völlig erschöpft. Die ganze Nacht habe ich mich von einer Seite auf die andere gedreht. Jedes Mal, wenn ich meine Augen geschlossen habe, sind die Träume gekommen, und ich habe meine Augen wieder aufgerissen.
    Fünf weitere Male versuche ich, Colt zu erreichen. Keine Antwort.
    Angst schleicht sich ein. Nein, seit letzter Nacht ist diese bereits hier, aber jetzt verdreifacht sie sich.
    Ich dusche mich schnell und ziehe mich an. Gehe zu meinen Kursen, obwohl mir nicht danach ist und versuche weiterhin, Colt anzurufen, bekomme aber keine Antwort. Es ist ein langer Tag auf der Uni und bereits später Nachmittag, als ich fertig bin.
    Ich muss nach Bev sehen.
    Ich muss Colt finden.
    Ich fahre zu ihm nach Hause. Adrian öffnet die Tür und meint, er habe ihn seit gestern nicht mehr gesehen. Um sicher zu gehen, sehe ich in seinem Zimmer nach. Mein Herz klopft wie verrückt und bettelt danach, der Panik die Kontrolle zu überlassen.
    Knochen im Wald
.
    Sie ist weg
.
    Ich werde dir helfen, deine Mama zu finden
.
    Mir wird schwindelig. Was, wenn ihm etwas passiert ist? Was, wenn er verletzt oder allein ist, wie meine Mom es war?
    »Woah. Bist du okay?« Adrian fasst mich am Arm, doch ich mache mich aus seinem Griff los. Ich kann jetzt keine Hände auf mir ertragen.
    »Ich muss gehen. Ruf mich an, wenn du ihn findest.« Ich leiere meine Nummer für ihn herunter.
    Während ich zu Bev fahre, konzentriere ich mich auf meine Atmung.
Reiß dich zusammen!
    Ich darf ihr keine Angst machen. Vielleicht ist er zu ihrem Haus gefahren. Vielleicht ist er wütend auf mich. Es gibt eine Million Möglichkeiten, und das Letzte, was ich tun sollte, ist ihr Angst zu machen.
    Ich klopfe an die Tür, und wieder öffnet Maggie. »Ist Colt hier?«, frage ich.
    »Nein. Ich habe ihn seit gestern nicht gesehen. Bevor du vorbeigekommen bist.«
    Ich halte die Luft an, damit ihr nicht auffällt, wie schwer mir das Atmen fällt.
Ihm geht’s gut
.
    Knochen im Wald

    »Kann ich nach Bev sehen?« Ich kämpfe darum, meine Stimme gleichmäßig klingen zu lassen.
    »Sicher. Sie ruht sich in ihrem Zimmer aus.«
    Maggie lässt mich herein, und ich gehe direkt auf Bevs Schlafzimmer zu. Ich warte nicht, bevor ich den offenen Raum betrete. Es würde mir nur Zeit verschaffen, auszuflippen.
    »Hi.«
Mach ihr keine Angst
. »Ich wollte nur nach deinem Tattoo sehen.«
    Stolz streckt sie mir ihr Handgelenk entgegen. »Es sieht großartig aus.«
    Ich will es berühren, weiß aber, dass das wehtun würde. »Hast du die Creme aufgetragen?«
    »Maggie hat das gemacht.«
    Ich halte ihr Handgelenk und betrachte das Tattoo, als ich hinter mir ein Geräusch höre. Als ich mich umdrehe, flutet Erleichterung meinen Körper.
    Colt.

26. Kapitel
Colt
    »Was zum Teufel ist das?« Es ist eine bescheuerte Frage, aber sie kommt trotzdem aus meinem Mund. Als wäre es nicht offensichtlich genug, dass es sich um ein verdammtes Tattoo handelt. Was ich nicht kapiere, ist die Tatsache, dass es sich auf Moms Handgelenk befindet und warum Cheyenne bei ihr ist.
    Hier. Mit meiner Mom. Ohne mich.
    »Colton! Pass auf, was du sagst!« Mom klingt wütender, als ich sie seit Langem gehört habe. Ich mag es, denn dadurch klingt sie beinahe normal. Als wäre sie okay, doch ihr Anblick erinnert mich

Weitere Kostenlose Bücher