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Charlie Chan macht weiter

Charlie Chan macht weiter

Titel: Charlie Chan macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Derr Biggers
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antreffen, ebenso seinen Begleiter.«
    Duff ging alleine nach unten. Dr. Lofton schritt unruhig vor einer Tür auf und ab. Flüchtig registrierte Duff in dem Zimmer eine kleine Gruppe von Menschen, die dort inmitten verblichener roter Plüschmöbel wartete.
    »Ah – Inspector!« begrüßte ihn der Doktor. »Ich konnte bisher noch nicht alle Teilnehmer zusammentrommeln. Fünf oder sechs fehlen immer noch, aber es ist fast zehn Uhr, sie müßten also bald kommen. Da ist schon einer!«
    Ein stattlicher, würdevoller Mann kam von der Clarges Street herein und den Korridor entlang. Die riesige schneeweiße Mähne gab ihm wirklich ein sehr distinguiertes Aussehen – wenn man bedachte, daß er Amerikaner war.
    »Mr. Tait, ich möchte Ihnen Inspector Duff von Scotland Yard vorstellen«, sagte Lofton.
    Der alte Mann hielt ihm eine Hand entgegen. »Sehr angenehm, Sir.«
    Er hatte eine tiefe, dröhnende Stimme.
    »Was habe ich da gehört? Ein Mord? Unglaublich! Einfach unglaublich. Wer – wenn ich fragen darf – ist denn tot?«
    »Gehen Sie, bitte, hier hinein, Mr. Tait!« forderte ihn Duff auf. »Sie werden die Details gleich erfahren. Eine ziemlich betrübliche Geschichte…«
    »In der Tat.«
    Tait wandte sich um und betrat mit energischen Schritten den Salon. Einen Augenblick lang blickte er sich in der Runde um, dann gab er einen kleinen, erstickten Schrei von sich und stürzte vornüber zu Boden.
    Duff war als erster bei ihm. Er drehte den alten Mann herum und musterte tief betroffen sein Gesicht. Es war so ausdruckslos wie das des Toten im Zimmer 28.
     

4
     
    Im nächsten Moment war ein junger Mann an Duffs Seite, ein gutaussehender Amerikaner mit einem aufrichtigen Blick und grauen Augen, die jetzt einen etwas erschrockenen Ausdruck hatten. Er holte eine Art kleine Perle aus einer Flasche, zerdrückte sie in seinem Taschentuch und hielt dieses unter die Nase von Mr. Patrick Tait.
    »Amylnitrit«, erklärte er, zum Inspector aufblickend.
    »Das wird ihn gleich wieder zu sich bringen. Jedenfalls ist es das, was ich tun soll, wenn er eine dieser Attacken hat.«
    »Sind Sie Mr. Taits Reisebegleiter?«
    »Ja. Ich heiße Mark Kennaway. Mr. Tait ist abhängig von diesem Zeug. Deshalb hat er mich auch engagiert.«
    Gleich darauf bewegte sich der Mann auf dem Boden und öffnete die Augen. Er atmete schwer, und sein Gesicht war weißer als seine Mähne.
    Duff hatte auf der anderen Seite des Zimmers eine Tür erspäht. Er durchquerte den Raum und entdeckte, daß die Tür in einen kleineren Salon führte, in dem auch eine breite, bequeme Couch stand.
    »Am besten bringen wir ihn hier rein, Mr. Kennaway«, schlug er vor. »Um raufzugehen, ist er noch zu benommen.« Er hob den alten Mann hoch und trug ihn zu der Couch. »Bleiben Sie hier bei ihm! Ich werde mich etwas später mit Ihnen beiden unterhalten.«
    Er kehrte in das größere Zimmer zurück und schloß die Tür hinter sich. Einen Moment lang stand er da und blickte sich in dem Haupt-Salon des ›Broome’s‹ um. Roter Plüsch und Nußbaumholz, ein Bücherschrank mit ein paar verstaubten Bänden, ein Stapel provinzieller Zeitungen auf einem Tisch und an den Wänden eine Reihe von Jagd-Stichen, deren weiße Rahmen mit der Zeit vergilbt waren. Und in diesem antiquierten Raum eine Gruppe von sehr modernen Menschen, die Inspector Duff jetzt ernst und, wie ihm schien, ziemlich ängstlich entgegenblickten. Draußen hatte sich die Sonne endlich durch den Nebelschleier gekämpft, und das starke Licht, das plötzlich durch die vielfach unterteilten Scheiben fiel, beleuchtete Gesichter, die für lange Zeit des Inspectors Hauptstudium werden sollten.
    Er wandte sich Lofton zu. »Fehlen immer noch Mitglieder Ihrer Gruppe?«
    »Ja – fünf. Außer den beiden im Zimmer nebenan – und natürlich Mrs. Potter.«
    Duff hob die Schultern. »Fangen wir trotzdem an.« Er zog einen kleinen Tisch in die Mitte, setzte sich dran und holte sein Notizbuch heraus. »Ich nehme an, alle wissen, was passiert ist. Ich spreche von dem Mord letzte Nacht im Zimmer 28 an Mr. Drake.« Da alle schwiegen, fuhr Duff fort: »Erlauben Sie, daß ich mich vorstelle. Ich bin Inspector Duff von Scotland Yard. Und ich muß Ihnen mitteilen, daß Ihre ganze Gruppe gemeinsam hier im ›Broome’s‹ bleiben muß, bis der Yard Sie von dieser Verpflichtung entbindet.«
    Ein kleiner Mann mit einer goldgeränderten Brille sprang auf die Füße.
    »Hören Sie, Sir«, schrie er mit hoher, schriller Stimme, »ich werde die

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