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Charlie Chan macht weiter

Charlie Chan macht weiter

Titel: Charlie Chan macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Derr Biggers
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verantwortlich.
    Lesen Sie Ihren Vertrag mit mir, Mr. Fenwick! Ich werde die Gruppe zur angegebenen Zeit und auf dem vorgezeichneten Kurs rund um die Welt führen, und wenn Sie es vorziehen, auszusteigen, so gibt es keinerlei Vergütung.«
    »Das ist ja ungeheuerlich!« schrie Fenwick und wandte sich an die anderen. »Wir tun uns zusammen. Wir werden uns mit dem Botschafter in Verbindung setzen.«
    Aber keiner schien in der Stimmung, sich mit ihm zu solidarisieren.
    Duff kehrte mit dem Nachtwächter zurück.
    »Ladies und Gentlemen«, begann der Inspector, »ich habe diesen Mann hier gebeten, auf Sie alle einen Blick zu werfen, um eine gewisse Person zu identifizieren, die heute um zwei Uhr früh nicht mehr so genau wußte, wo ihr Zimmer liegt. Eine Person, die auf der Etage herumwanderte, auf der der Mord stattfand.«
    Er drehte sich zu Eben um, der grimmig die Gesichter der Männer studierte. Der Wächter starrte Lofton an, dann Honywood, Ross, Vivian, dem weichlichen Gesicht Fenwicks schenkte er nur einen flüchtigen Blick…
    »Das ist er!« sagte er plötzlich mit fester Stimme und deutete auf Captain Ronald Keane.
    Keane setzte sich auf. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich will sagen, daß Sie es waren, dem ich auf meiner Zwei-Uhr-Runde begegnet bin. Sie haben mir gesagt, daß Sie aus Versehen in das Stockwerk geraten wären.«
    »Stimmt das?« fragte Duff hart und unnachgiebig.
    »Nun…« Keane blickte ängstlich um sich. »Ja, ich war dort oben. Hören Sie – ich konnte nicht schlafen und wollte gern etwas zum Lesen.«
    »Das ist schon ziemlich abgedroschen – das mit dem Lesestoff«, erinnerte ihn der Kriminalbeamte.
    »Vermutlich«, erwiderte Keane und hatte plötzlich einen Geistesblitz. »Aber gelegentlich kommt es vor – ich meine, unter literarisch gebildeten Menschen. Ich wußte, daß Tait einen Haufen Bücher hat. Dieser junge Bursche liest ihm bis spät in der Nacht hinein daraus vor. Das habe ich auf dem Schiff entdeckt. Und ich wußte auch, daß er im zweiten Stock wohnt, allerdings kannte ich die Zimmernummer nicht. Da dachte ich, ich gehe einfach hoch und horche draußen an den Türen. Und wenn ich jemanden vorlesen höre, klopfe ich an und borge mir was aus. Doch ich hörte absolut nichts. Wahrscheinlich war es schon zu spät. Als ich diesen Wächter hier traf, war ich auf dem Weg nach unten.«
    »Weshalb dann die Ausrede, Sie hätten sich im Stockwerk geirrt?« fragte Duff.
    »Nun, ich konnte schließlich nicht mit einem Diener über meine literarischen Ambitionen sprechen. Die hätten ihn auch nicht interessiert. Also sagte ich das, was mir gerade einfiel.«
    »Das scheint eine schlechte Angewohnheit von Ihnen zu sein«, bemerkte Duff.
    Er starrte Keane einen Moment lang an. Ein Durchschnittsgesicht, ein Gesicht, das er irgendwie ganz und gar nicht mochte; trotzdem mußte er zugeben, daß seine Erklärung plausibel klang. Aber er würde den Mann im Auge behalten. Er war ein verschlagener, argwöhnischer Typ, und von der Wahrheit hielt er offensichtlich nicht viel.
    »Na schön«, sagte der Inspector. »Danke, Eben. Sie können jetzt gehen.« Er dachte an Hayley, der offensichtlich immer noch die Zimmer durchsuchte, und setzte hinzu: »Sie bleiben indessen alle hier, bis ich Sie entlasse!«
    Ohne auf den allgemeinen Protest zu achten, durchquerte er rasch das Zimmer und betrat den kleineren Salon. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, sah er Patrick Tait aufrecht auf der Couch sitzen, mit einem Glas Schnaps in einer Hand. Kennaway war besorgt um ihn herum. »Ah – Mr. Tait, ich freue mich, daß es Ihnen bessergeht!« sagte Duff.
    Der alte Mann nickte. »Es ist nichts. Überhaupt nichts«, murmelte er schwach. »Ich neige zu diesen Anfällen – deshalb habe ich ja diesen Jungen bei mir. Er wird gut auf mich achtgeben, da bin ich sicher. Wahrscheinlich ein bißchen zu viel Aufregung. Mord – damit hatte ich nicht gerechnet.«
    »Natürlich nicht.« Der Inspector setzte sich. »Wenn Sie so weit sind, Sir, daß…«
    »Einen Augenblick!« Tait hielt eine Hand hoch. »Sie werden meine Neugierde entschuldigen – aber ich weiß immer noch nicht, wer getötet wurde, Mr. Duff.«
    Duff musterte ihn prüfend. »Fühlen Sie sich bestimmt auch stark genug, um…«
    »Unsinn! Es ist so oder so gleichgültig für mich. Also – wem ist diese schreckliche Sache zugestoßen?«
    »Hugh Morris Drake aus Detroit«, antwortete Duff. Tait senkte den Kopf und schwieg einen Augenblick.
    »Ich

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