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Charlie Chan macht weiter

Charlie Chan macht weiter

Titel: Charlie Chan macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Derr Biggers
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kleine Rede am Tower of London hören sollen.
    Die meiste Zeit über ist er allerdings unruhig und zerstreut, was kein Wunder ist, bei diesem Haufen.«
    »Und Honywood?« Duff zündete seine Pfeife an.
    »Ich habe ihn gestern morgen zum erstenmal gesehen. Ich glaube kaum, daß er je seine Kabine verlassen hat.«
    »Er hat mir erzählt, daß er Mr. Drake während der Überfahrt ziemlich gut kennenlernte.«
    »Da hat er Sie angeschwindelt. Ich habe zwischen den beiden gestanden, als wir am Pier in Southampton anlegten, und sie einander vorgestellt. Ganz bestimmt hatten sie nie zuvor miteinander gesprochen.«
    »Das ist interessant«, sagte Duff nachdenklich. »Haben Sie sich Honywood heute morgen angesehen?« Kennaway nickte. »Er sah aus wie jemand, der einen Geist gesehen hat, stimmt’s? Nicht gesund, dachte ich. Aber Lofton erzählte mir, daß seine Touren besonders bei Kranken und Betagten beliebt seien. Vermutlich habe ich eine sehr fröhliche Zeit vor mir.«
    »Miß Potter ist ein sehr charmantes Mädchen.«
    »Das stimmt. Das hebt sie heraus. So was passiert nur mir. Das ist das berühmte Kennaway-Glück.«
    »Und was ist mit diesem Burschen Minchin?«
    Die Miene des jungen Mannes hellte sich auf. »Die Seele der Gruppe. Schwitzt durch jede seiner Poren Geld aus. Auf der Überfahrt hat er drei Champagner-Diners gegeben, aber außer den Benbows, Keane, mir und der alten Mrs. Luce ist niemand dazu erschienen. Mrs. Luce versäumt nie etwas, hat sie mir erzählt. Das heißt, wir waren alle zur ersten Soiree gekommen. Danach blieb nur noch Keane übrig, abgesehen von ein paar schrecklichen Passagieren, die Maxy im Rauchsalon aufgelesen hatte.«
    »Ging es zu lustig zu?«
    »Nein, das war es nicht. Aber einige Gäste konnte nicht mal der Champagner versöhnen, nachdem sie sich Maxy genauer angesehen hatten.«
    Duff lachte und stand auf. »Danke für den Hinweis auf Keane.«
    »Glauben Sie, daß es etwas zu bedeuten hat? An sich mag ich keine Petz-Geschichten. Aber der arme, alte Drake war zu allen so nett. Na schön – bis später dann!«
    Nachdem Duff noch ein paar Worte mit dem Direktor gesprochen hatte, trat er auf die Straße hinaus. Der kleine grüne Wagen wartete auf ihn. Als er gerade einsteigen wollte, hörte er eine vergnügte Stimme hinter sich.
    »Hören Sie, Inspector, drehen Sie sich um und sehen Sie mich an – bitte!«
    Duff wandte sich um, Mr. Eimer Benbow stand auf dem Bürgersteig. Er lächelte breit, die Filmkamera schußbereit.
    »Aufgepaßt, mein Junge!« rief er. »Wenn Sie jetzt noch kurz den Hut abnehmen – das Licht ist nicht so gut…«
    Duff gehorchte, innerlich fluchend. Der Mann aus Akron hielt den Apparat vor seine Augen und drehte an einer kleinen Kurbel.
    »Nun ein bißchen lächeln – großartig – für die in Akron, Sie verstehen – gehen Sie jetzt ein bißchen – eine Hand an der Autotür… Das wird sie beeindrucken! Berühmter Scotland-Yard-Inspector verläßt das ›Broome’s‹ in London…«
    Und so plapperte er immer weiter.
    »Esel«, murmelte Duff und trug seinem Chauffeur auf, ihn in die Vine Street zu fahren.
    Wenige Augenblicke später hielten sie vor dem Polizeirevier. Duff stieg aus und betrat das Gebäude. Hayley war in seinem Zimmer.
    »Na, fertig, alter Knabe?« fragte er.
    Duff betrachtete ihn abgespannt und erklärte: »Ich werde nie fertig sein. Zumindest nicht mit diesem Fall.« Er blickte auf seine Uhr. »Geht schon auf zwölf zu. Würden Sie irgendwo einen Happen mit mir essen, mein Bester?«
    Hayley war einverstanden, und gleich darauf saßen sie an einem Tisch im »Monico Grill«. Nachdem sie bestellt hatten, starrte Duff einen Moment ins Leere.
    »Na denn, prost!« sagte sein Freund schließlich.
    »Prost!« erwiderte Duff matt. »Sagen Sie, hat es schon je zuvor einen solchen Fall gegeben?«
    »Warum so bedrückt? Ein simpler kleiner Mordfall…«
    »Ja, das Verbrechen an sich ist simpel«, stimmte Duff ihm zu. »Unter gewöhnlichen Umständen würde es auch irgendwann aufgeklärt werden. Aber Sie dürfen nicht vergessen…« Er holte sein Notizbuch heraus.
    »Hier stehen die Namen von fünfzehn oder noch mehr Personen, und unter ihnen befindet sich auch der Name des Mannes, den ich suche. Wahrscheinlich. Doch diese Menschen reisen weiter. Wohin? Um die ganze Welt. Wenn nicht sofort irgend etwas Unerwartetes passiert, wird die Gruppe ihre Reise fortsetzen. Paris, Neapel, Port Said, Kalkutta, Singapur… Ja, sie werden sich immer weiter und weiter vom

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