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Charlie Chan macht weiter

Charlie Chan macht weiter

Titel: Charlie Chan macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Derr Biggers
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zurückkehrten, war unser Zimmer total verwüstet. Jedes auch noch so kleinste Gepäckstück war aufgerissen und durchsucht worden, aber nichts hat gefehlt. Ist das Scotland Yard gewesen?«
    Duff lächelte. »Kaum. So plump geht Scotland Yard nicht vor, Mr. Benbow. Übrigens – hatten Sie Honywood seit Ihrer Abreise aus London öfter gesehen?«
    »Ja – wir haben uns gesehen. Sein Zimmer lag in Paris nahe dem unseren. Ich bin auch ein bißchen mit ihm herumspaziert. Er kannte die Stadt, so wie ich Akron kenne. Sagen Sie – glauben Sie, daß er sich selbst umgebracht hat?«
    »Es sieht so aus«, erwiderte Duff. »Wollen Sie, bitte, in dem Salon dort auf mich warten?«
    »Natürlich.«
    Benbow und seine Frau steuerten auf den von Duff bezeichneten Raum zu. Der Inspektor folgte. Als er über die Schwelle schritt, tauchten die Minchins auf.
    Maxy begrüßte ihn freundlich.
    »Nun ist noch einer der Burschen umgelegt worden«, flüsterte der Gangster rauh. »Sieht so aus, als würde sich was tun in diesem Haufen. Was halten Sie davon, Officer?«
    »Und Sie?« fragte Duff zurück.
    »Zu tiefsinnig für dieses Baby«, meinte Maxy. »Nein, Honywood hat sich nicht selbst das Licht ausgeblasen.
    Darauf können Sie Ihr Vermögen wetten. Ich hab’ ihn beobachtet. Und glauben Sie mir, ich hab’ schon andere Kerle gesehen, die die Botschaft erhalten hatten, daß sie dran waren. Man kann es an den Augen erkennen. Der hier sah so aus, als würde er darum beten, zu erfahren, aus welcher Ecke das gefährliche Blei zu erwarten war.«
    »Mr. Minchin, ich möchte Sie um einen Gefallen bitten«, sagte Duff. »Würden Sie diese Meinung für sich behalten, wenn wir heute morgen über die Geschichte sprechen?«
    »Ich bin klug«, brummte Minchin. »Wie ich Ihnen bereits gesagt habe, zieh’ ich diesmal am gleichen Strang wie die Bullen. Wie ein Sarg wird mein Mund versiegelt sein.«
    Lofton kreuzte mit Mrs. Spicer und Stuart Vivian auf. Während sie sich Stühle suchten, kam Ross hereingehinkt. Ihm folgte Keane, der mit seinem verschlagenen Blick den ganzen Raum absuchte, bevor er sich hinsetzte.
    »Bis auf die Fenwicks sind alle versammelt«, erklärte Lofton.
    »Sie scheinen ausgegangen zu sein, und ich habe mich auch nicht sehr bemüht, sie zu finden. Wenn wir alles hinter uns bringen könnten, ehe der kleine Narr auftaucht, ist’s nur um so besser.«
    Duff nickte und stellte sich vor die Gruppe. »Hier bin ich also wieder. Ich möchte ein paar Worte zu dem unglückseligen Vorfall von gestern abend sagen. Ich spreche von Mr. Walter Honywoods Selbstmord.«
    »Selbstmord?« echote Mrs. Spicer matt.
    »Ja, Selbstmord habe ich gesagt. Hat irgend jemand was dazu mitzuteilen?«
    Alle schwiegen.
    »Na schön«, sagte Duff. »In diesem Fall wollen wir…«
    »Einen Augenblick!« rief Vivian aus. Die Narbe auf seiner Stirn war überdeutlich zu sehen. »Es mag vielleicht nichts bedeuten, trotzdem… Mr. Honywood und ich schliefen auf unserer Zugfahrt hier runter im selben Schlafwagenabteil. Ich hatte ihn in Paris ziemlich gut kennengelernt – und ich mochte ihn. Gemeinsam gingen wir im Speisewagen zum Abendessen. Als wir in unser Abteil zurückkehrten, waren meine beiden Gepäckstücke aufgebrochen und offensichtlich durchsucht worden. Honywoods Sachen hatte man nicht angerührt. Das schien ein bißchen seltsam – und noch seltsamer war sein Gesichtsausdruck. Er war todesbleich und zitterte wie Espenlaub. Ich fragte ihn, was er hätte, aber er antwortete nicht auf meine Fragen.«
    »Danke«, sagte Duff. »Interessant, doch das ändert nichts an der Selbstmordtheorie.«
    »Sie glauben also, daß er Selbstmord begangen hat?« fragte Vivian ungläubig.
    »Das ist die Meinung der französischen Polizei, und ich bin geneigt, ihr zuzustimmen«, teilte Duff ihm mit.
    »Mr. Honywood hat einen Nervenzusammenbruch gehabt. Die Bühne war also vorbereitet für eine Tragödie dieser Art.«
    »Vielleicht«, gab Vivian zu, aber hinter diesem Vielleicht stand ein unausgesprochenes Fragezeichen.
    »Ihre Reise hatte bisher einen höchst unglückseligen Verlauf«, fuhr Duff fort, »doch ich glaube, daß die Schwierigkeiten jetzt vorüber sind. Wahrscheinlich ist das Geheimnis von Mr. Drakes – eh – Unfall mit Honywood gestorben. Gewisse Entdeckungen, die ich in London gemacht habe, lassen diese Vermutung zu. Vielleicht ist es ohnehin besser, das anzunehmen. Das könnte den Mörder unvorsichtig machen. Ich persönlich würde gern sehen, daß Sie Ihre Tour,

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