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Charlotte Und Die Geister Von Darkling

Charlotte Und Die Geister Von Darkling

Titel: Charlotte Und Die Geister Von Darkling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boccacino
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Bilder, sondern um richtige Fenster zu den Plätzen handelte, die sie zeigten. In der Darstellung Evertons konnte ich die Bäume im Wind schwanken und Nebelschwaden aufsteigen sehen.
    Mr. Whatley saß an einem Ende des Tisches und seine Tochteram anderen. Ich sah meinen Namen auf einem zierlichen Platzkärtchen und setzte mich zwischen Paul und Mr. Puddle, der neben seiner Frau saß, während Mr. Cornelius neben den Baxters Platz genommen hatte. Miss Yarborough befand sich neben Mr. Whatley und Mr. Samson, während Lily und James zwischen Mr. Snit und Mrs. Aldritch zu Sitzen gekommen waren, deren Sohn Dabney man Paul direkt gegenüber neben Olivia platziert hatte. Nachdem alle Platz genommen hatten, setzte die übliche Tischkonversation wieder ein, während wir auf den ersten Gang warteten.
    »Wie finden Sie die Endwelt?«, fragte mich Mrs. Aldritch über den Tisch hinweg.
    »Ich habe noch immer keine klare Vorstellung davon«, erwiderte ich vorsichtig. »Sie stellt sich mir ziemlich mysteriös dar.«
    Mrs. Aldritch nickte zustimmend.
    »Wir sind mysteriöse Wesen, Mrs. Markham. Wir leben alle in unseren eigenen kleinen Lehensgütern, in unseren eigenen großen Häusern, und sind Welten und Welten voneinander getrennt. Aber so soll es wohl sein. Die Ewigkeit ist eine sehr lange Zeit, und jede Gesellschaft, wie aufgeklärt sie auch immer sein mag, wird sich früher oder später selbst zerstören, nur um zu beweisen, dass sie es kann.«
    »Wie die Römer«, meldete sich Paul zu Wort und lächelte zu meiner Überraschung über den Tisch hinweg Dabney Aldritch zu. Der andere Junge ergriff das Wort, und wieder hielten alle inne, um zu hören, was er zu sagen hatte.
    »Ich fürchte, ich stimme mit meiner Mutter nicht überein, denn wenn wir wirklich so eine aufgeklärte Gesellschaft hätten, wäre eine Meinungsverschiedenheit nicht Grund genug, die Welten in den Wahnsinn zu stürzen.«
    Miss Yarborough wollte gerade antworten, als ein Diener einen Wagen in den Speisesaal schob. Darauf befanden sich eineSauteuse und ein kleiner Brenner mit einer blauen Flamme. Mr. Whatley erhob sich und wandte sich seinen Gästen zu.
    »Das Universum ist sehr groß, aber auch wiederum nicht so groß, wie man denkt. Es gibt einige Gemeinsamkeiten, die uns alle miteinander verbinden, und hier ist es, selbst in der Endwelt, der Brauch, Neuankömmlinge bei einer Zusammenkunft von Freunden förmlich willkommen zu heißen. Dank euch allen, die ihr heute Abend gekommen seid, um unsere Gäste zu begrüßen.« Er deutete zu den Darrows, und es folgte ein höflicher Applaus, als Mr. Whatley ein Messer vom Tisch nahm. Er hielt es ausgestreckt vor sich.
    »Es ist die Tradition bei uns, dass der Gastgeber einer Gesellschaft etwas als Zeichen der Freundschaft gibt, und das Beste, das jemand zu geben vermag, ist ein Stück seiner selbst. Damit genug der Worte   …« Mr. Whatleys menschliche Hand verwandelte sich in eine Gruppe von Tentakeln. Er schnitt einen der kleineren mit dem Messer ab, und die Hand formte sich wieder, ohne Schaden genommen zu haben. Das fußlange Stück Fleisch fiel in die Sauteuse, und der Diener zerschnitt es rasch in zwölf gleiche Stücke und schwenkte sie, dass sie auf allen Seiten braun wurden. Als er fertig war, rollte er den Wagen um den Tisch herum und servierte jedem Gast ein gegartes Stück von Mr. Whatley.
    Paul starrte entsetzt auf seinen Teller und warf mir einen bittenden Blick zu. Von gegenüber bedeutete uns Lily, zu essen, was man uns serviert hatte, worauf sie James schalt, weil er bereits aß, noch bevor alle ihr Stück bekommen hatten. Paul und ich sahen uns an, griffen nach unseren Gabeln und schoben das Stück Tentakel in den Mund. Es schmeckte wie ein Stück Tintenfisch, gefüllt mit Rehfleisch. Der Gedanke, woher es stammte, war ekelerregender als der eigentliche Geschmack, aber es war sicherlich nichts, was ich noch einmal versuchen würde. Paulwürgte es hinab und trank eine größere Menge Eiswasser hinterher.
    Miss Yarborough, die erpicht darauf war, die abgebrochene Konversation wieder aufzugreifen, sagte mit klarer, unüberhörbarer Stimme:
    »Es besteht ein Unterschied zwischen einer einfachen Meinungsverschiedenheit und offener Rebellion. Es gibt Regeln, die das Universum zu dem machen, was es ist. Manche von ihnen kann man brechen, aber andere zu ignorieren, ist Selbstverleugnung. Wir können nur sein, was wir sind, und etwas anderes vorzutäuschen ist pure Ignoranz.«
    Mr. Samson warf ein: »Eine

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