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Charlotte Und Die Geister Von Darkling

Charlotte Und Die Geister Von Darkling

Titel: Charlotte Und Die Geister Von Darkling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boccacino
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einander zu. Unsere Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt, und ich fragte mich, ob sie darin erkennen konnte, was mit ihrem Mann geschehen war und was ich für ihn empfand.
    »Ich wollte mich entschuldigen für die Dinge, die unausgesprochen geblieben sind«, sagte sie. »Sie hatten recht, an mir zu zweifeln.«
    Das Kleid war eng und das Herz trommelte in meiner Brust, so dass ich kaum mehr als ein Flüstern zuwege brachte.
    »Ich will nur das Beste für die Kinder.«
    Sie strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Erlauben Sie mir, dass ich mich um Ihr Haar kümmere.« Sie führte mich zum Frisierspiegel und öffnete den festen Haarknoten an meinem Hinterkopf. Sie ließ mein blondes Haar über meine Schultern fallen und begann, es langsam mit dem Kamm zu glätten. Die Spiegelbilder unserer Gesichter hätten unterschiedlicher nicht sein können. Das Lilys wirkte ätherisch mit ihren lebhaften grünen Augen und dem rabenschwarzen Haar, das nun unter dem Gaslicht bläulich schimmerte. Die leichte Röte meines Teints bot einen lebhaften Kontrast zu den blassen Zügen Mrs. Darrows. Ich suchte in meinem Spiegelbild nach Spuren meiner Mutter, und es gab mir Kraft. Ich fragte mich, was Lily sah, wenn sie in den Spiegel blickte.
    »Wir sind nicht so verschieden, Sie und ich«, sagte sie. »Weder in unserer gegenwärtigen Beschäftigung noch in den Dingen, die wir wollen.« Unsere Augen begegneten sich im Spiegel. Sie weiß es. Ich lächelte schwach und schloss die Augen, während der Kamm durch mein Haar fuhr und meine Kopfhaut massierte.
    »Wenn Sie wissen, was ich will, dann hoffe ich, Sie sagen es mir, denn ich bin nicht so sicher, dass ich es weiß.«
    Lily legte ihre Hände auf meine Schultern und legte den Kamm beiseite.
    »Wir haben zu viel verloren. Das Leben   … war grausam. Aber wir dürfen die Fähigkeit zu lieben nicht verlieren. Wir müssen vorwärts blicken, denn das Leben ist kurz und der Tod ist lang. Wir müssen zu lieben versuchen, nach vorne schauen und die Gelegenheiten beim Schopf packen, die sich uns bieten.«
    Ich öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Ich antwortete nicht. Ich konnte es nicht, wenigstens nicht sofort. Sie wusste, was zwischen Mr. Darrow und mir passiert war. Ich war mir nicht klar, wie und woher, aber sie wusste es, und sie billigte es. Ich bezweifelte, ob ich im umgekehrten Fall so nachsichtig mit Jonathan gewesen wäre, aber andererseits hatte ich nicht die geringste Vorstellung von den Dingen, die Lily Darrow durchmachte.
    Das gespannte Schweigen zwischen uns war lang genug, dass ich mich zu fragen begann, ob ich mich nicht vielleicht irrte. Vielleicht redete sie doch eher von ihrer eigenen Situation als von meiner?
    Lily ließ mein Haar durch ihre Finger gleiten, hob es hoch und steckte es fest. »Man muss Opfer bringen, um die Dinge zu bekommen, die einem am wichtigsten sind.«
    »Glauben Sie?«
    »Ich weiß es.«
    »Und was ist Ihr Opfer?«
    »Haben Sie es schon vergessen? Ich bin gestorben.« Sie stand mit einem Handspiegel hinter mir und zeigte mir, wie sie das Haar hochgesteckt hatte. Ich glaubte ihr nicht ganz. Ich sah noch etwas anderes in dem Spiegelbild, einen gequälten Ausdruck und eine Feuchtigkeit in den Augen, als würde sie jeden Augenblickin Tränen ausbrechen. »Ich gebe heute Abend eine Dinnerparty. Das bietet mir die Gelegenheit, der Abendgesellschaft die Kinder vorzustellen. Die meisten Gäste haben noch nie zuvor ein menschliches Kind gesehen.«
    »Und wer sind diese Gäste?«
    »Eigentlich müssten Sie es bereits wissen. Sie haben einige der Bücher gelesen. » Als der Tag anbricht, zeigt die Zeit ihr Gesicht und vergänglich wird alles wie Schnee. Als die Welten vergehen, lässt der Tod sich sehen, begrüßt von den Alten bei Champagner und Tee.«
    »Wie   … furchtbar.«
    »Aber auch schön auf seine Weise.«
    »Woher kommen sie?«
    »Ich glaube nicht, dass sie von irgendwoher kommen. Sie waren immer und werden immer sein. › Die Endwelt, die Endwelt, in der zum Sterben der Tod fehlt und nichts Vergänglichkeit bringt. Aus großen Häusern dringt Flehen um der Dinge Vergehen, ein trauriger Ton, der nach Endgültigkeit klingt. ‹ «
    Ich erhob mich von dem Stuhl vor dem Frisierspiegel und drehte mich zu Mrs. Darrow um. Sie trug ein enges silbernes Kleid, das mit funkelnden Juwelen besetzt war.
    »Das ist eine schrecklich lange Zeit des Wartens, stelle ich mir vor. Es klingt sehr einsam.«
    »Ich nehme an, das ist der Grund,

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