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Charlotte Und Die Geister Von Darkling

Charlotte Und Die Geister Von Darkling

Titel: Charlotte Und Die Geister Von Darkling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boccacino
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Abendkleid zitternd dastand. Mr. Darrow zog sein Jackett aus und hängte es mir über die Schultern. Ich war zu müde für Einwände. Ich wollte seine Freundlichkeit nicht. Ich wollte losrennen und alles wieder gutmachen und die Kinder finden. Wir kamen aus dem Wald ins Sonnenlicht. Die Wärme auf meiner Haut vermochte nichts gegen die eisige Furcht in meinem Herzen auszurichten. Eine Furcht, die noch wuchs, als ich an den Abend zuvor dachte, an Susannah und den mysteriösen, außerweltlichen Angreifer.
    »Susannah   … geht es ihr gut?«
    Mr. Darrow sah mich mitleidig an, als ob ich wirklich so verrückt wäre, es für möglich zu halten, dass sie sich von einem beinah tödlichen Angriff einer namenlosen, gestaltlosen Monstrosität so schnell erholt haben könnte.
    »Als ich sie das letzte Mal sah, war ich mit Ihnen zusammen. Aber man wird ständig mit ihrem Zustand konfrontiert, weil die Hausbediensteten über nichts anderes sprechen. Danach redet sie noch immer wirres Zeug und beginnt zu schreien, wenn ihr Mann von ihrer Seite weicht. Dr. Barburry versuchte heute Morgen sie fortzubringen, aber Lionel wollte davon nichts wissen. Er ist sicher, dass sie aus eigener Kraft wieder genesen wird.«
    »Und das wird sie. Ich kenne niemanden, der so stark ist wie Susannah Larken.«
    Mr. Darrow sagte nichts mehr, bis wir den halben Weg nach Everton hinter uns hatten. »Wir müssen mit Lily reden.«
    »Ich weiß nicht, wie ich sie erreichen soll.«
    »Sie ist tot«, sagte Henry, als hätte er sie ein zweites Mal verloren. Seine Stimme versagte, und er räusperte sich. »Da gibt es Möglichkeiten, nicht wahr?«
    »Was meinen Sie?«
    »Mrs. Markham, nach allem, was geschehen ist, halte ich es durchaus für möglich, über ein Medium Kontakt zu meiner Frau aufzunehmen. Sie nicht auch?« Ich hoffte, dass sein Ton ein wenig schärfer als beabsichtigt war, obgleich ich wusste, dass ich es verdiente.
    »Sie haben vollkommen Recht, Mr. Darrow.« Dabei fiel mir auf, dass wir uns seit geraumer Zeit nicht mehr bei unseren Vornamen angeredet hatten. »Aber wo finden wir eines?«
    Noch während ich das sagte, klang es wie die dümmste Frage auf der Welt. Wir starrten uns an und rannten den Rest des Weges nach Everton zurück.
    Wir fanden Mrs. Norman im zweiten Stock, wo sie dabei war, Jessica, das Zimmermädchen, zur Schnecke zu machen.
    » Das nennst du abgestaubt?« Das Mädchen zuckte bei jedem Wort zusammen.
    »Tut mir leid, Mrs. Norman, ich dachte   …«
    »Du hast gar nicht gedacht. Nicht einmal ansatzweise.«
    Mr. Darrow griff ein. »Ah, Mrs. Norman?”
    Die Haushälterin drehte sich zu ihrem Dienstherrn um, und ihre eisige Miene verwandelte sich in eine, die man fast freundlich nennen konnte.
    »Ja, Mr. Darrow?« Sie sprach in einem abgehackten, gewählten Rhythmus, der die Vorliebe der Frau für Form und Regeln unterstrich.
    »Könnte ich Sie einen Moment sprechen?«
    »Natürlich.« Sie ließ das Mädchen aus ihren Fängen, das rasch wie ein verwundetes Tier das Weite suchte.
    »Mrs. Norman, es ist kein Geheimnis, dass Sie sich für das Übernatürliche interessieren.«
    »Es stimmt, dass mich die jenseitige Welt außerordentlich fasziniert, vor allem, seit Mr. Norman von mir gegangen ist.« Sie bekreuzigte sich und küsste das Kreuz, das um ihren Hals hing.
    »Haben Sie versucht, mit seinem Geist Kontakt aufzunehmen?«
    »Mehrere Male, ja. Und einmal ist es mir gelungen.« Sie begann, in einem aufgeregten, vertraulichen Ton zu erzählen. Sie senkte die Stimme und sah um sich, um sicherzugehen, dass uns niemand hören konnte. »Er half mir, ein Tuch zu finden, das ich verlegt hatte.«
    »Ah. Gut. Gut. Wir möchten eine Séance abhalten. Um mit Mrs. Darrow Kontakt aufzunehmen.«
    »Eine Séance?« Die Haushälterin sah mich an, als nähme sie mich zum ersten Mal als Begleiterin Mr. Darrows wahr. Sie rieb ihr Kinn. »Ich habe noch nie eine Séance durchgeführt. Ich verwende normalerweise Karten, verstehen Sie, aber ja, ich schätze, es wäre machbar. Ich würde nur etwas Zeit brauchen, um in meinen Büchern nachzulesen.«
    Ich unterbrach sie.
    »Ich fürchte, es ist ziemlich dringend.«
    »Die Toten können gewöhnlich warten«, erwiderte Mrs. Norman in einem scharfen Ton, der eher ihrer üblichen Stimme entsprach. Aber Mr. Darrow begann die Geduld zu verlieren.
    »Ich fürchte, dieses Mal nicht.« Er sprach jetzt zu ihr im selben Ton, den er mir gegenüber benutzt hatte, dem des Herrn gegenüber seinem Diener. Mrs. Norman

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