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Charlston Girl

Charlston Girl

Titel: Charlston Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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verschwitzte Stirn. »In einem Fall wie diesem sind sorgfältige Nachforschungen unerlässlich. Wir müssen Recherchen anstellen, bevor wir zu einem abschließenden Ergebnis kommen...«
    »Sie ist es«, sage ich unerschütterlich.
    »Daher würde ich Sie, wenn es Ihnen recht ist, gern an unser Rechercheteam weiterleiten. Die werden sich eingehend mit Ihrer Behauptung befassen, alle verfügbaren Beweise untersuchen...«
    Er muss sich an das offizielle Prozedere halten. Das verstehe ich.
    »Mit denen würde ich gern sprechen«, sage ich höflich. »Denn ich weiß, dass sie mir recht geben werden. Sie ist es.«
    Plötzlich entdecke ich eine Postkarte vom Mädchen mit Halskette , die an seinem Computer klebt. Ich nehme sie ab und lege sie neben Sadies Foto aus dem Pflegeheim. Einen Moment betrachten wir die beiden Bilder. Zwei stolze, leuchtende Augen auf dem einen, zwei müde, alte Augen auf dem anderen. Und die schimmernde Kette, ein Talisman, der die beiden miteinander verbindet.
    »Wann ist Ihre Großtante verstorben?«, sagt Malcolm Gledhill schließlich mit sanfter Stimme.
    »Vor ein paar Wochen. Aber sie lebte seit den achtziger Jahren in einem Pflegeheim und hat von der Welt nicht mehr viel mitbekommen. Sie wusste nicht, dass Stephen Nettieton berühmt geworden war. Sie wusste nicht, dass sie berühmt war. Sie hielt sich für einen Niemand. Und deshalb möchte ich, dass die Welt ihren Namen erfährt.«
    Malcolm Gledhill nickt. »Nun, wenn unser Rechercheteam zu dem Schluss gelangt, dass sie für das Porträt Modell gestanden hat... glauben Sie mir, dann wird die Welt ihren Namen erfahren. Unsere Marketingabteilung hat kürzlich ein paar Umfragen gemacht, und wie sich herausstellte, ist das Mädchen mit Halskette das beliebteste Porträt des ganzen Museums. Wir möchten mehr über diese Frau erfahren. Wir meinen, dass sie von ungeheurem Wert ist.«
    »Wirklich?« Ich erröte vor Stolz. »Das hätte sie sicher gern gehört.«
    »Dürfte ich einen Kollegen rufen, damit er sich das Foto ansieht?« Seine Augen leuchten. »Er hat ein besonderes Faible für Malory, und ich weiß, dass er sich bestimmt für Ihre Behauptung interessieren wird...«
    »Moment.« Ich hebe meine Hand. »Bevor Sie jemand anderen hinzuziehen, gibt es noch etwas, worüber ich mit Ihnen sprechen möchte. Unter vier Augen. Ich möchte wissen, wie Sie überhaupt an dieses Gemälde gekommen sind. Es gehörte ihr. Woher haben Sie es?«
    Malcolm Gledhill wirkt etwas starr.
    »Ich dachte schon, dass dieses Thema eines Tages aufs Tapet kommen würde«, sagt er. »Nach Ihrem Anruf habe ich mir die Akte besorgt und die Details der Anschaffung nachgelesen.« Er klappt einen Ordner auf, der schon die ganze Zeit auf seinem Schreibtisch liegt, und faltet ein altes Blatt Papier auseinander. »Das Bild wurde in den achtziger Jahren an uns verkauft.«
    Verkauft? Wie konnte es verkauft werden?
    »Aber es ging bei einem Brand verloren! Keiner wusste, wo es war! Wer um alles in der Welt hat es Ihnen verkauft?«
    »Ich fürchte...« Malcolm Gredhill stockt. »Ich fürchte, der Verkäufer hat damals darum gebeten, dass sämtliche Details der Transaktion vertraulich bleiben sollten.«
    »Vertraulich?« Empört starre ich ihn an. »Aber das Bild gehörte Sadie. Stephen hat es ihr geschenkt. Wer es sich auch unter den Nagel gerissen hat: Er hatte kein Recht, es zu verkaufen!
    »So was sollten Sie nachprüfen!«
    »Wir prüfen solche Sachen«, sagt Malcolm Gledhill abwehrend. »Mit der Herkunft schien alles korrekt zu sein. Das Museum hat damals einige Anstrengungen unternommen, um sicherzugehen, dass der Anbieter das Bild auch veräußern durfte. Es wurde sogar ein Schreiben unterzeichnet, in dem der Verkäufer alle nötigen Zusicherungen machte. Ich habe es hier vorliegen.«
    Immer wieder geht mein Blick zu dem Blatt in seiner Hand. Bestimmt sieht er den Namen des Verkäufers direkt vor sich. Es ist zum Verrücktwerden.
    »Nun, was diese Person auch gesagt haben mag - es war gelogen .« Ich funkle ihn an. »Und wissen Sie was? Ich zahle pünktlich meine Steuern und unterstütze Sie damit. In gewisser Weise gehören Sie mir zum Teil sogar. Und somit fordere ich, zu erfahren, wer es Ihnen verkauft hat! Und zwar sofort!«
    »Da täuschen Sie sich leider«, sagt Malcolm Gledhill milde. »Wir sind keine staatlich geförderte Kunstgalerie. Wir gehören Ihnen nicht. Glauben Sie mir, ich möchte diese Sache genauso gern klären wie Sie. Aber es wurde Vertraulichkeit

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