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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Stärkezauber, der in seinen schmalen Armen magische Muskeln anschwellen ließ.
    Er hätte auch versuchen können, einen Berg zu bewegen.
    Schließlich stand der Zauberer wieder an der Brücke am Rand der Grube. Diesmal blickte er nicht zum Urelementar hinunter, sondern fixierte den schmalen Gang, durch den er gekommen war. Er dachte an einen Schmiedeofen, der in Wahrheit keiner war.
    Vielleicht gab es doch einen anderen Weg.
    Tiago Baenres Augen funkelten beglückt, als er die ungewöhnlichen, feurig blinkenden Dinge auf dem Tablett sah, das Gol’fanin ihm vorgelegt hatte. Sein erster Blick galt der schmalen Klinge des Schwerts, das zu gleichen Teilen aus Magie wie aus Metall zu bestehen schien, silbern, aber geradezu durchscheinend und mit glänzenden kleinen Lichtpunkten, die von innen heraus glitzerten.
    »Diamantstaub«, flüsterte er.
    »Mit Glasstahl vermischt«, bestätigte Gol’fanin. »Schwert und Schild haben viel von diesem Material, das das Metall hart und widerstandsfähig macht. Dieses Schwert zerbricht nicht und wird niemals stumpf, und der Schild hält selbst die Keule eines Bergriesen ab.«
    »Großartig«, flüsterte Tiago. Sein Blick wanderte am Schwert entlang bis zu dem unvollendeten Griff mit Parierstange und Korb. Noch nie hatte Tiago Baenre etwas Derartiges gesehen, einen trichterförmigen Korb aus schwarzem Metall, dessen Bügel einem Spinnennetz nachempfunden waren und sich von der Klinge aus ausbreiteten, um die Hand des Kämpfers zu schützen.
    »Wenn das alles wäre, wäre ich ganz Eurer Meinung«, erwiderte der Schmied und grinste lauernd, als Tiago ihn ansah.
    »Wie stark?«, fragte Tiago und deutete auf die Parierstange, die einen eher fragilen Eindruck machte.
    »Stark genug für die Keule eines Riesen«, versicherte ihm Gol’fanin. »Und um eine ganze Menge magischer Energie abzufangen, die auf Euch zurast. Ein Blitz, der die Klinge trifft, zerstiebt zu einem harmlosen Funkenschauer, wenn er über die Parierstange läuft. Falls er überhaupt bis zum Schwert gelangt, denn der Schild kann solche Magie leicht abwehren.«
    Tiago hätte am liebsten gekichert. Er hatte mit einer besonderen Ausrüstung gerechnet, doch das ganze Ausmaß ihrer Eigenschaften dämmerte ihm erst jetzt, da er sie vor Augen hatte.
    Er betrachtete das Heft und den dazu passenden Schildgriff mit den Riemen, die am Rand des Tabletts neben Schwert und Schild lagen und noch der erfahrenen Hände des Schmieds harrten. Auch sie waren schwarz und glänzten wie polierter Onyx. Beide waren wie Spinnen geformt, deren Beine fest aneinandergelegt waren, um Rillen zu bilden, die den Fingern mehr Halt boten.
    Gol’fanin nahm das Heft und gab es Tiago, der zugriff, als säße die Klinge schon daran. Kein Schwert hatte je so sicher in seiner Hand gelegen! Es kam ihm vor, als ob es sich seinerseits an ihm festhielte und seinen Griff verstärkte. Er hielt es in die Höhe und bestaunte die Details, denn es ähnelte tatsächlich einer schönen Spinne. Der Knauf bildete den Kopf und war mit zwei matten Smaragden besetzt wie mit kleinen Spinnenaugen. Der Schildgriff hatte ähnliche Augen, nur waren es hier blaue Saphire.
    »Wie lange noch?«, fragte der Krieger begierig.
    »Es ist noch einiges zu tun«, antwortete Gol’fanin, nahm den Griff wieder an sich und legte ihn vorsichtig auf das Tablett. »Mehr Zauberei, mehr Härtungen, und dann muss ich die Griffe natürlich noch gut befestigen.«
    »Wie lange noch?«, drängte Tiago.
    »Einen Zehntag.«
    Der Baenre-Krieger ließ die Schultern hängen. Einen Zehntag, wenn sie in der Schmiede blieben, aber das würden sie nicht.
    »Könntet Ihr diese Arbeit in Menzoberranzan beenden?«, musste Tiago fragen.
    Gol’fanin sah ihn ungläubig an. Das Entsetzen in seinem Blick war die einzige Antwort, die der junge Baenre brauchte. Er blickte zum Hauptausgang der Schmiede und überlegte bereits, wie man diesen speziellen Raum sichern und halten könnte. Welcher Plan konnte die Xorlarrins überzeugen, doch standzuhalten?
    Aber es half alles nichts. Der Raum war zu offen und begünstigte eher die Feinde, wenn sie einmal so weit kamen. Die Verluste für die Drow wären zu hoch, selbst wenn sie die Schmiede halten mochten.
    Tiago warf einen Blick auf die Waffe und den Schild, um die ihn jeder Waffenmeister von Menzoberranzan beneiden würde. Sie würden Andzrel, den Emporkömmling, der diesen begehrten Rang in der Hierarchie von Haus Baenre innehatte, in helle Panik versetzen. Tiago würde ihn

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