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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ohne die meilenweiten Minen, die darunter und daneben gegraben wurden. Wir haben Düstercorbies entdeckt, die wir eliminieren müssen.«
    »Eine kleinere Unannehmlichkeit«, sagte die normalerweise schweigsame Saribel, deren Blick zu Berellip Ravel verriet, dass ihre Worte nur dazu dienten, ihrer dominanten Schwester zu schmeicheln.
    »Viele interessante Höhlen, die wir entdeckt haben, sind unbewohnbar«, fuhr Jearth fort, der die lästige Saribel ebenso perfekt ignorieren konnte wie Ravel. »Der Ausbruch vor einigen Jahren hat viel Unheil angerichtet. Es könnte ungeahnte Schätze und Geheimnisse geben, Verteidigungsanlagen, die wir wieder in Betrieb nehmen können, und weitere Räume, die bessere Quartiere für den Adel abgeben.« Saribel schien etwas sagen zu wollen, aber Jearth redete einfach weiter. »Vielleicht gibt es auch etwas, woraus diese unangenehmen Geister ihre Kraft beziehen, zum Beispiel einen Tempel für einen Zwergengott, den wir an einem Ort, wo Haus Xorlarrin sich niederlassen will, nicht dulden können.«
    Diese Bemerkung verschlug der jüngeren Xorlarrin-Schwester die Sprache.
    »Wir haben viel zu tun«, wiederholte Jearth, und diesmal gab es keine Widerworte.
    »Ja, sehr viel«, bestätigte Ravel und sah wieder zu den Schmiedefeuern und dem gewaltigen Ofen in der Mitte der Rückwand. »Doch zuerst müssen wir herausfinden, wie man diese Öfen betreibt.« Sein Gesichtsausdruck deutete an, dass er mehr wusste, als er preisgab, und so war es auch.
    »Die Quelle ist ganz in der Nähe«, sagte Berellip. »Das muss sie sein, ebenso wie der Brennstoff …«
    »Die Quelle ist dort«, erklärte Ravel und zeigte auf die Wand neben der großen Schmiede, zu einem Torbogen, den sie noch nicht erforscht hatten, weil der Gang, der dahinter lag, zugemauert und versiegelt worden war.
    »Woher wollt Ihr das wissen?«
    »Ich bin ein Zauberspinner«, antwortete Ravel. »Ihr glaubt doch nicht, dass ich mich von einem Haufen Steine aufhalten lasse?«
    Er konzentrierte sich auf Tiago, seinen wichtigsten Adressaten, und sah, wie der junge Baenre-Krieger mit offenkundigem Interesse von dem Torbogen zu ihm und wieder zurückblickte.
    »Wollt Ihr uns etwa auf die Folter spannen?«, fragte Berellip erbost nach langem Schweigen.
    »Dem, was dahinter liegt, würde keine Erklärung gerecht werden, fürchte ich«, sagte Ravel. »Lasst den Tunnel von ein paar Goblins räumen. Er ist nicht lang. Dann können wir zusammen hindurchtreten und diesen Glücksfall persönlich in Augenschein nehmen.« Er sah Jearth an und nickte, worauf der Waffenmeister sofort aufstand, um die nötigen Sklaven zu holen.
    Nachdem die Versammlung sich aufgelöst hatte, trat Tiago zu Ravel. »Ihr habt hohe Erwartungen geweckt«, flüsterte er. »Enttäuscht uns nicht, sonst gewinnt Eure Schwester wieder die Oberhand. Und das können wir nicht zulassen.«
    »Enttäuschen?«, sagte Ravel ungläubig. »Hinter dieser Wand steckt ein Gott. Ein gefangener Gott. Die Macht von Gauntlgrym.«
    Tiago grinste. »Das Feuerungeheuer?«
    »Der Urelementar«, bestätigte Ravel. »Das Ungetüm, das laut meiner Oberinmutter die Katastrophe hervorgerufen hat. Er existiert tatsächlich, hier vor unserer Nase, seit Jahrtausenden gefangen.« Er machte eine Pause und grinste nun noch breiter. »So dicht bei der magischen Schmiede.«
    Tiagos Miene und sein Lächeln beim Blick zu dem Torbogen verrieten, wie sehr der Krieger diesen Augenblick zu schätzen wusste. In ganz Faerûn erzählte man sich von den besonderen Kräften der Waffen aus dem alten Gauntlgrym. Selbst jene, die nicht an die Gerüchte über die alte Zwergenheimat glaubten, konnten nur die Herkunft dieser wundersamen Waffen bestreiten, nicht aber ihre Existenz.
    »Ich bekomme die ersten zwei Meisterwerke, sobald die Schmiede wieder läuft«, sagte Tiago.
    »Das ist Teil unserer Abmachung, und Ihr habt es mir bereits mitgeteilt.« Ravels Sarkasmus war nur leicht angedeutet. »Ich gehe davon aus, dass Eure Diener das nötige Material mitgebracht haben.«
    Der junge Baenre nickte, ohne seinen Blick von dem vielversprechenden Durchgang zu lösen. »Sofern man Gol’fanin als Diener bezeichnen kann.«
    Ravel war wie vom Donner gerührt. »Gol’fanin?«
    »Ihr seid von Menzoberranzan in eine der berühmtesten Schmieden der alten Welt gezogen. Ein Zauberer Eures Rufs dürfte zu intelligent sein, als dass diese Mitteilung für Euch überraschend käme.«
    So gesehen hatte Tiago natürlich recht. Dennoch war Ravel

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