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Chasm City

Chasm City

Titel: Chasm City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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panischer Angst vergleichbar sind. Ich musste sie nur erst finden.«
    »Was war es denn?«, fragte Zebra.
    »Ein Kommunikationsgerät, aber von ganz besonderer Art.«
    »Schneller als Licht?«
    »Nicht ganz«, antwortete Ferris nach der üblichen Pause. »Jedenfalls nicht in dem Sinn, dass wir es als solches erkennen könnten. Es sendet und empfängt keine Informationen. Das haben dieses Gerät – und seine Gegenstücke auf anderen Madenschiffen – nicht nötig. Sie enthalten bereits alle Informationen, die jemals würden empfangen werden.«
    »Das ist mir nicht so ganz klar«, sagte ich.
    »Dann will ich es anders formulieren«, sagte Ferris. Die Antwort war wohl schon in der Warteschleife gewesen. »Jedes einzelne Kommunikationsgerät enthält bereits alle Botschaften, die jemals an ein infrage kommendes Schiff übermittelt werden sollen. Die Botschaften sind darin eingeschlossen, aber vor dem festgelegten Freigabezeitpunkt nicht zugänglich. In etwa zu vergleichen mit versiegelten Befehlen auf einem Segelschiff aus früherer Zeit.«
    »Ich kann immer noch nicht folgen«, sagte ich.
    »Ich auch nicht«, nickte Zebra.
    »Passen Sie auf.« Der Mann beugte sich vor – was ihn sicherlich große Anstrengung kostete. »Im Grunde ist es ganz einfach. Die Maden archivieren jede Botschaft, die sie im Laufe ihrer Rassengeschichte jemals schicken werden. Weit in der Zukunft – die auch für uns noch weit in der Zukunft liegt – werden die Aufzeichnungen miteinander verschmolzen. Wozu, das habe ich nie richtig verstanden – nur dass es sich um einen geheimen Mechanismus handelt, der über die ganze Galaxis verteilt ist. Ich muss gestehen, dass mir das System auch nie in allen Einzelheiten klar wurde. Eindeutig ist nur der Name, und auch den kann man in einer Übersetzung wahrscheinlich nur ungefähr wiedergeben.« Er hielt inne und sah uns alle mit seinen merkwürdig kalten Augen an. »Galaktisches Endgedächtnis. Das ist ein riesiges, lebendes Archiv – oder wird es einmal sein. Derzeit existiert es, glaube ich, erst in Teilen: der Rohbau eines Gebäudes, das in Millionen oder Milliarden von Jahren entstanden sein wird. Aber sein Zweck ist ganz leicht zu erklären. Das Archiv – was immer es sein mag – ist zeitübergreifend. Es steht in Verbindung mit allen vergangenen und künftigen Versionen seiner selbst bis zurück zur Gegenwart und weiter in die Vergangenheit. Die Daten werden ständig ausgetauscht und unablässig wiederholt. Und das Kommunikationsgerät der Maden ist, wenn ich recht verstanden habe, ein Splitterchen dieses Archivs, ein winziger Teil, der nur datierte Botschaften zwischen den Maden und einer Handvoll verbündeter Spezies enthält.«
    »Was hindert die Maden, die Botschaften früher zu lesen, als sie abgeschickt werden, um herauszufinden, wie sich künftige Ereignisse abwenden lassen?«
    Auch auf diese Frage war Ferris vorbereitet. »Das können sie nicht. Alle Botschaften sind verschlüsselt – und ohne den Schlüssel kommt man nicht an sie heran. Das ist das Raffinierte an der Sache. Der Schlüssel ist offenbar, so weit die Made verstanden hat, die zu einem bestimmten Zeitpunkt vom Universum emittierte Gravitationsstrahlung. Wenn die Made eine Botschaft in das Kommunikationsgerät eingibt – die Botschaften werden damit nämlich auch gespeichert –, dann spürt das Gerät den gravitationellen Herzschlag des Universums – das Ticken der Pulsare, die sich spiralförmig auf einander zu bewegen, das leise Stöhnen, wenn im Herzen ferner Galaxien Schwarze Löcher die Sterne verschlingen. Das alles fängt das Gerät auf und schafft daraus eine einmalige Signatur; einen Schlüssel, mit dem es die eingehende Botschaft chiffriert. Die Botschaft ist in jedem Gerät vorhanden, aber sie kann erst abgerufen werden, wenn das Gerät festgestellt hat, dass der gravitationelle Hintergrund übereinstimmt. Oder fast übereinstimmt – es muss natürlich auch die räumliche Position des Empfängers berücksichtigen. Damit sind die Geräte auf Entfernungen von einigen tausend Lichtjahren einsetzbar. Wird diese Reichweite überschritten, dann wird die Hintergrundsignatur nicht mehr als korrekt erkannt. Nun könnte man versuchen, den Hintergrund zu fälschen, auf der Basis bereits bekannter Beiträge die künftige Gravitationssignatur des Universums zu erschließen, aber das scheint nicht zu funktionieren. Die Geräte fallen dann einfach in sich zusammen und gehen ein.«
    Die Made hatte also wohl über

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