Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)
Körper bewegte sich unter einem mächtigen Zauber wie von selbst. Ihre Schritte, die sie nicht selbst zu machen schien, hallten wie Gewehrschüsse über den Steinboden einer riesigen Halle. Sie lehnte sich an die Schulter ihres Mannes Wirko van der Host. Ihr war immer noch schwindelig und sie versuchte sich genau zu erinnern.
»Was ist geschehen?« , fragte Luca schwach.
Seine Arme umfassten sie besitz ergreifend und sie traten auf eine Treppe zu, die nach unten führte.
»Es ist alles in Ordnung«, erwiderte seine Stimme hohl.
»Aber, wir waren auf dem Weg, ich war …« Sie verstummte und kämpfte gegen Übelkeit. Noch nie war sie so einer magischen Kraft ausgesetzt gewesen. Sie hatte von solchen Zaubern gehört, aber nie hätte sie gedacht, dass ihr eigener Mann ihr so etwas antun würde. Ihre Gedanken rasten und sie versuchte ihren Kopf zu heben und in sein Gesicht zu sehen. Er war so seltsam distanziert. Schon seitdem er sie eingeholt hatte, auf dem Bahnsteig. Luca hatte das Gefühl, ein Fremder würde sie stützen, sie an seinem Arm diese Treppe hinunterführen. Er sah aus wie Wirko, seine Stimme hatte denselben Klang wie Wirkos und dennoch war alles anders. Dass ihr das nicht gleich klar
geworden war, als er sie gefunden hatte. Die ganze Zeit lag etwas in seinen Augen, das fremd schien, aber sie war zu wütend gewesen, um es zu bemerken. Wütend, dass er sie vor dem Orden bloßgestellt und verraten hatte. Ihre geringschätzige Meinung über die Bruderschaft preisgegeben hatte und das vor versammelten Hexern. Und ihre geplante Abreise thematisiert hatte. Man wollte ihr verbieten zu gehen. Sie sogar einsperren!
Sie blinzelte müde . »Wo sind wir, Wirko? Wo bringst du mich hin?« Ihre Zunge war lahm und ihre Lippen formten die Worte nur langsam. Sie erreichten die letzten Stufen und sie erkannte einen Gang, von dem mehrere Zellen ausgingen. Ihr Herz begann zu jagen. Sie dachte an ihren letzten Ehemann, der Geschäfte mit den falschen Leuten eingegangen war und Bündnisse, für die er schließlich mit dem Leben bezahlt hatte.
Endlich kam wieder mehr Gefühl in ihre Gliedmaßen, dennoch ließ sie sich schwerer werden und seufzte auf.
»Wo sind wir?«, fragte sie leise und ahnte es. Es gab hier keine Zeitwandler, dessen war sie sich sicher. Sie spürte aber auch nicht viele Hexenwesen.
»Wo hast du mich hingebracht und was hast du mit mir vor?« Ihre Stimme war rau und sie räusperte sich. Das Licht in diesem Flur war kalt und ließ sie blinzeln. Wirkos Miene war so unendlich ausdruckslos und ein ängstliches Beben erfasste Luca.
»Mach dir keine Sorgen«, antwortete er monoton.
Luca riss sich plötzlich los und rannte zurück zur Treppe, aber Wirko ließ eine Mauer vor ihr entstehen, gegen die sie machtlos prallte. Sie wirbelte herum und Wirko kam mit der Andeutung eines Lächelns auf den Lippen auf sie zu. Hart fasste er ihren Arm und schleppte sie mit. Verzweifelt versuchte sie ihre Magie zu nutzen, aber sie schaffte es nicht. Sie war noch zu geschwächt von dem Zauber, der auf ihr lag. Unmöglich hatte Wirko ihn alleine wirken können. Jemand anderer steckte dahinter. Aber wer? Jemand vom Orden? Das wäre nicht so schlimm. Der Hexer-Orden würde einer Hexe niemals Leid zufügen. Aber wenn es ein Hexenwesen war, das auf der anderen Seite stand, auf der falschen Seite, auf der der Zeitwandler, dann konnte es tödlich für sie enden. Sie war sich der gefährlichen Zeiten für ihresgleichen bewusst. Wenn Zeitwandler hinter dieser Gefangennahme steckten, würde man versuchen, ihr die Kräfte zu nehmen oder ihr Leben auszulöschen. Wie es mit den meisten ihrer besonderen Art geschah. Hexenwesen wie sie, die eine neue Zeit einleiten konnten, standen auf der Todesliste der Zeitwandler.
Ihr Blick suchte den ihres Mannes, der sie immer fester hielt. Schmerzhaft fest. »Wirko«, flüsterte sie verzweifelt. Am Ende des Ganges gingen sie durch eine Tür aus Panzerglas. Luca spürte die Beschaffenheit des Materials, wie sie alles um sich herum analysieren konnte. Sie wünschte sich, auch die Menschen, die Hexen und die Zeitwandler genauso analysieren zu können. Hatte sie hier wirklich ihren Mann vor sich? Oder einen Zauberer? War Wirko vielleicht gegen seinen Willen irgendwo in diesem Körper gefangen und schrie hinter seinen leeren Augen um Hilfe?
»Wirko, wir können immer noch fort«, versuchte sie es.
»Du irrst dich, mein Engel.« Seine Stimme klang so falsch und Tränen verschleierten ihre Sicht. Ein
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