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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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der immer noch verhangen war. Plötzlich schoss er auf mich zu. Er fasste mich grob am Kinn, als ich ihm mit funkelndem Blick ausweichen wollte.
    » Wenn du willst, kann ich dich auch in Ketten legen lassen, meine Tochter. Du hast keine Ahnung, was für uns alle auf dem Spiel steht.« Er ließ mich abrupt los, stand auf und ging wie ein Tiger im Zimmer auf und ab.
    » Was hattest du vor? Wolltest du sehen, was dein Körper schon alles aushält?« Er sah mich ungeduldig an, schüttelte dann den Kopf.
    »Mam!«, brachte ich krächzend hervor. »Sie war im See. Du hast sie auch dort rausgeholt, wie mich gerade. Du hast mich doch herausgeholt?«, flüsterte ich und musste husten.
    Jetzt rasten meine Gedanken weiter. » Wer hat ihr das angetan?«, fragte ich heiser und rührte mich, was ich umgehend bereute. Ein stechender Schmerz brannte in meiner Lunge und auf meiner Haut. Ich sah auf meine Arme. Lauter kleine Schnitte begannen sich zu schließen und pieksten dabei wie Nadelstiche.
    Ich fragte noch einmal. »Wer hat sie töten wollen, Dad?«
    Mein Vater erstarrte in seiner Bewegung und verließ dann abrupt, ohne sich noch einmal umzusehen, den Raum.
    Fassungslos sah ich ihm nach. Was war das denn schon wieder? Warum konnte mein Erzeuger nur so eine Arschgeige sein? Langsam kam ich wieder zu mir und nahm erst jetzt Louisa wahr, die mir beunruhigt meine Hände knetete.
    »Warum?« Ihre Stimme war nur ein Flüstern und sie sah unsicher zwischen mir und der Tür, durch die mein Vater verschwunden war, hin und her.
    »Warum was?« Meine Stimme war immer noch kraftlos, aber innerlich tobte ich. Ich hätte den ganzen Salon zerlegen mögen.
    »Das Wasser?«
    Ich schüttelte den Kopf. Meine Gedanken rasten hemmungslos. »Ich habe gemeint, jemanden in dem See zu sehen. Meine Mutter oder … jemand anderen. Ich dachte, jemand ertrinkt.«
    Louisa runzelte ihre Stirn und strich sich eine Locke hinter ihr kleines Ohr. »Und dann bist du fast ertrunken«, sagte sie ganz langsam, fast um sicherzustellen, dass ich verstand, was sie meinte. Ihre Feststellung traf den Kern genau. Noch konnte ich ertrinken, oder auch anders sterben. Solange mein Dämon nicht ganz herangereift und eine feste Bindung mit mir eingegangen war, war ich nicht unverwundbar.
    Ich überlegte, was auf dem See passiert war. Es war fast wie ein Zauber gewesen, der mich gefangengenommen hatte.
    Ich sah in das knisternde Feuer des Kamins und ging die Bilder in meinem Kopf noch einmal durch. Wer hatte Mam unter Wasser gedrückt? Mein Vater hatte sie wieder herausgeholt. Oder hatte er sie zuvor …? Ich konnte den Gedanken nicht zu Ende denken. Louisa rückte näher an mich heran und ich wurde ruhiger.
    N ach und nach konnte ich meine Gliedmaßen wieder bewegen, ohne dass ich dachte, sie fallen mir auf eine prickelnde und stechende Art und Weise ab.
    »Wir müssen vorsichtig sein, Hanna.«
    Louisa hatte recht. Hier wimmelte es von Zauberern, Hexen und Hexern. Ich sollte auf der Hut sein. Was war, wenn es jemand auf mich abgesehen hatte? So, wie vielleicht jemand meiner Mutter nicht wohlgesonnen gewesen war. Ich musste herausfinden, was damals geschehen war.
    Eine Hausangestellte brachte mir eine heiße Suppe, die ich mit zitternden Händen vorsichtig löffelte. Da fiel mir siedend heiß etwas anderes ein. Ich verschüttete einen Teil der Brühe und ließ die heiße Schüssel dabei fast fallen.
    »Wir sind hier eingesperrt «, wisperte ich Louisa zu, noch bemüht den Löffel nicht zu verlieren. Sie nickte zuerst zustimmend, bevor sie leise sprach.
    » Es soll Sachen draußen halten. Und uns unsichtbar machen. Auch der Strom wird bald ausgemacht.« Vollkommen entspannt stand sie auf, nahm sie sich einen Keks vom Tisch und setzte sich wieder zu mir.
    »Was soll es draußen halten? « fragte ich mit brüchiger Stimme. Mein Hals schmerzte, als hätte ich Stacheldraht verschluckt.
    Louisa sah unbekümmert aus und zuckte lediglich die Schultern. Sie war ganz ruhig und entspannt.
    »Macht es dir nichts aus, dass wir gefangen sind?«
    Jetzt runzelte sie kurz die Stirn. »Gefangen?«
    Als ich gerade aufstehen wollte, um die Suppenschüssel fortzustellen, traf mich eine Gefühlswelle, die nicht meine war, als die Flügeltür erneut aufschwang und Ben besorgt hereinstürzte.
    »Was hast du getan? «, tadelte er und eilte auf mich zu. Umständlich kniete er sich neben mich und nahm meine Hand in seine. Selten waren seine Emotionen so klar und unverhüllt. Sonst war er sorgsam darauf

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