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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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was ich sage und hör auf, dich wie eine Dreijährige aufzuführen.« Sein Blick senkte sich auf seine Schreibtischunterlagen und er begann sie zu sortieren.
    » Fein, aber natürlich, Herr Papa. Wie Sie wünschen, Herr Papa.« Ich stand geräuschvoll auf und trat zur Tür. Er runzelte die Stirn, sah aber nicht auf.
    »Das wäre vorerst alles«, sagte er abwesend und ich trat mit Louisa im Kielwasser aus dem Büro und schlug die Tür etwas zu laut ins Schloss.
    Ich zitterte vor Zorn und unterdrückte ein Zähneklappern. Mein Blick flog zur Eingangshalle und ich stürmte kurzerhand zur Vordertür. Ich konnte nicht frei atmen und denken. Kopflos stieß ich die riesige prunkvolle Tür auf und rannte die Steinstufen hinunter in die kalte Novemberluft.
    Schnell und mit tauben Beinen lief ich über die mit Kies ausgelegte Auffahrt hinüber in die Parkanlage. Mein Atem kam stoßweise in weißen Nebelschwaden keuchend aus meinem Mund. Ich beschleunigte meine Schritte, trieb mich weiter an, floh vor dem Schmerz in meinem Nacken, der mich unweigerlich einholen wollte. In mir war es, als flüsterte der Dämon. Als würde er mich anstacheln. Meine Wut schüren und dabei jubilieren. Und ich ließ ihn.
    Ich hörte Louisa , die wie von weit entfernt meinen Namen rief, sie fiel immer mehr zurück. Ich war schnell. Meine Beine trugen mich rasch über den gepflegten englischen Rasen, vorbei an gestutzten Bäumen und Büschen, an Statuen und auf einen großen Teich zu. Er sah riesig aus. Vielleicht konnte man ihn schon als See bezeichnen. Ich wusste, dass irgendwo dahinter, in der Nähe des Wäldchens, das Ende des Anwesens sein musste. Und sehr nahe verlief eine Eisenbahnstrecke. Irgendwo dort musste auch die alte Landstraße verlaufen.
    Kopflos hielt ich auf das kleine Ruderboot zu, sprang hinein und versuchte nicht zu kentern. Endlich hielt ich das Boot im Gleichgewicht und machte mich keuchend daran, die Paddel ins Wasser zu lassen. Unbeholfen ruderte ich auf den See hinaus, ich wollte weg. Fort von allem. Raus aus meiner Haut. Raus aus diesem Käfig.
    Hektisch stieß ich die Ruder immer wieder ins Wasser, um vorwärts zu kommen. Das kalte Nass spritzte mir ins Gesicht und durchnässte meinen viel zu dünnen Pullover. Der See leuchtete silbrig, er war umgeben von Bäumen, die ihre weißen mit Raureif bedeckten Äste unwirklich in den Himmel streckten. Nebel hing über dem Gewässer und das Boot brach die Eisschichten vor dem Bug leise knisternd auf.
    Unbeirrt ruderte ich weiter und keuchte, weil ich ebenso aufgewühlt war, wie das Wasser, das ich mit den Rudern unter mir in Bewegung versetzte. Meine überhitzten Wangen brannten in der kalten Luft und ich holte zu einem erneuten kräftigen Ruderschlag aus, als das Boot krachend in etwas hineinfuhr.
    Ich verlor das Gleichgewicht und stürzte nach vorne auf den Bretterboden , was einen stechenden Schmerz durch meine Beine jagte. Ich schrie auf, als ich das gefährliche Splittern des Bootes hörte und dachte, dass ich jeden Moment im See versinken könnte. Ich hielt die Luft an und rührte mich nicht.
    Wankend kam das Boot wieder zur Ruhe. Das war doch nicht möglich? Ich musste irgendwo aufgelaufen sein, konnte aber nicht erkennen, was das gewesen sein sollte. Irritiert setzte ich mich wieder auf und tauchte das eine Ruder, das ich nicht beim Sturz verloren hatte, wieder ins Wasser, um mich weiter vorwärts zu bringen.
    Ein Knistern lag in der Luft und ich fuhr mit einem weiteren Ruck gegen ein unsichtbares Hindernis.
    » Was zum Teufel …«, flüsterte ich und kniff die Augen zusammen. Ich lenkte das Boot seitlich an das vermeintliche Hindernis heran und streckte wild atmend die Hand aus. Vorsichtig und auf Einiges gefasst, brachte ich meine Hand immer weiter vor, wedelte mit ihr sacht hin und her, bis ich es spürte. Eine kalte Wand, wie Glas. Nur vollkommen durchsichtig!
    » Das ist ein Kraftfeld. Ich bin eine Gefangene!«, stöhnte ich gequält auf. Mir glitt das verbliebene Ruder aus der Hand und verschwand im Wasser unter der Eisschicht. Kraftlos setzte ich mich wieder ins Boot. Bebend vergrub ich mein Gesicht in meinem Schoss und meine Tränen brachen sich ungehindert ihren Weg.
    » Reiß dich zusammen, Cherryblossom«, rügte mich mein Unterbewusstsein. So wie Lennox es vielleicht getan hätte, wäre er hier.
    Ich stand auf, das bedrohlich schwankende Boot wurde leicht vorwärts bewegt und unter dem Eis bahnten sich Ringe ihren Weg. Ich starrte ihnen nach. Ein unwirklicher

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