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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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aus dem Staub machen. Und dann nach ihm die Sintflut.«
    »Also, jetzt mal langsamer. Was genau hat er denn gesagt?«
    Ich stockte, bevor ich weitersprach. »Du willst mir nicht erzählen, dass dein Mentor dir gar nichts von seinen Befürchtungen erzählt hat.«
    Jetzt sah er ein wenig aus, als wäre ihm der Bus vor der Nase weggefahren. »Wir waren noch nicht eine Minute alleine.« Er runzelte die Stirn. »Ich warte …«, sagte er sichtlich gereizt.
    »Er befürchtet einen Zwischenfall, vielleicht noch während der Trauung. Wie hat er sich noch gleich ausgedrückt? Ach ja, eine flüchtende Braut und der To d. Er träumt davon. Es sind Visionen.«
    Jetzt kam endlich Leben in Ben und er kletterte unter sein Bett. Ungläubig sah ich zu, wie er mit einigen Wollmäusen zusammen wieder hervorkam. Eine schnelle Handbewegung später hielt ich eine Schatulle in der Hand.
    Ungeduldig versuchte ich sie zu öffnen und setzte mich auf Bens Matratze. Er half mir und sie sprang auf. Hervor kam ein kleines Buch, eingebunden in helles Leder.
    »Na toll, Latein? Ich kann kaum Latein«, stieß ich hervor und wollte am liebsten laut knurren.
    »Lass mich mal.« Ben nahm es mir ab und begann zu lesen. Ewig schwieg er. Das Zimmer war viel zu still, ich horchte auf seinen Atem, der das einzige wahrnehmbare Geräusch war.
    »Und …!?«
    Er reagierte nicht und ich begann auf meiner Unterlippe zu kauen, um nicht auszuflippen. »Hier steht etwas über eine uralte Prophezeiung. Über zwei Hexenschwestern.« Wieder diese Stille.
    »Und?«
    »Lass mich doch erst mal lesen, Hanna«, zischte er genervt. Jetzt wurde sein Atem schneller und sein Puls auch. Ich konnte es fühlen.
    »Was?« Ich rückte näher und begann zu lesen, was immer noch nichts daran änderte, dass ich Latein so gut wie gar nicht verstand.
    »Also, es geht darum, dass eine Hexe mit dem zweiten Gesicht und der Elementbeherrschung den Segen der Freiheit für die magischen Menschen bringen soll«, erklärte er. »Eine Prophezeiung aus dem Jahr vor Valeries Geburt. Es ist das erste Mal, dass ich davon höre, oder besser lese.« Er blätterte weiter. »Hier steckt ein Brief zwischen den Seiten.«
    Ich wollte ihm das Papier am liebsten aus der Hand reißen, so langsam faltete er es auseinander.
     
    Meine lieben Kinder
    Nun seid ihr auf einem guten Weg in die Zukunft.
    Ich wünsche euch alle Wunder dieser Welt und viele Nachfahren, die eure Gaben in sich tragen. Das Leben hat viele Gesichter und es endet nie. Es zerfällt dann und wann in viele einzelne Teile, erneuert sich und kehrt zurück in die se Welt.
    Mit den besten Wünschen
    Magnus Gutenberg
     
    »Was meint er damit? Denkt er wirklich, dies ist der passende Zeitpunkt für Rätsel?«
    Ben schwieg und ich platzte fast.
    »Ich weiß, dass Magnus der Überzeugung ist, dass es Reinkarnationen gibt. Er denkt, dass die Seele wandern und wiedergeboren werden kann. Oder sich mit einer anderen verbindet, um an ihrer Seite eine Koexistenz zu führen. So, wie er es bei dir annimmt. Das ist uns doch nicht neu.«
    Ich nahm ihm das Buch ab und blätterte weiter, Ben sah mir über die Schulter.
    »Halt mal, dort, was steht dort?«
    Ich erkann te das Kirschblütenmuster. Es war das Gleiche, das auch Valeries Buch zierte. »Lies vor«, kommandierte ich.
    »Hier steht nur ein Eintrag über die Hexen des sechzehnten Jahrhunderts. Namen und Gaben sind verzeichnet. Hier die Namen von Isabelle und Valerie Cherryblossom, eineiige Zwillinge. Valerie hatte das zweite Gesicht. Und beide waren Elementhexen. Dies traf aber auch auf vier andere Hexen dieser Zeit zu. Sieh mal. Eine gewisse Tuja Hundra, Laora Winterfeld, Lucia di Carpo und Sunna Wilkons.«
    »Sagen dir die Namen etwas?«
    Ben schüttelte den Kopf und strich sich die dicken braunen Locken aus der Stirn. »Nein. Aber gehen wir davon aus, dass Magnus recht hat und du bist eine Reinkarnation …« Ben zog grüblerisch die Augenbrauen zusammen. »Du beherrscht das Elemente Feuer. Aber hast du auch das Zweite Gesicht?« Ich zuckte die Achseln.
    »Hat Magnus nicht auch das Zweite Gesicht, ich meine mit seinen Vorahnungen?«
    »Nein, nicht wirklich. Vorahnungen sind zwar auch seltener geworden bei uns magischen Menschen, aber das zweite Gesicht …« Er setzte sich aufrechter und sah mich an. »Es bedeutet, dass man Dinge sieht. Dinge die noch geschehen, und diese ganz klar. Dinge die geschehen sind und nicht einmal die eigene Person betreffen. Hexen mit dem Zweiten Gesicht können das Wesen

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