Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)
ungläubig die Augenbrauen zusammen und erinnerte sich. »Du hast die Materie verändert … ich vergaß.«
Luca lachte. »Diese Art Magie ist nicht weit verbreitet. Fast unbekannt, möchte ich behaupten und um ehrlich zu sein, habe ich auch lange daran gearbeitet, es dabei zu belassen. Das werdet ihr sicherlich verstehen?«
Olivia nickte und versuchte ein Lächeln. »Ich kann es mir vorstellen, zumindest nach dem, was wir bisher über dich wissen.«
Lennox bremste erneut und wendete den Wagen. Jetzt fuhr er langsam eine Gruppe von Bäumen ab. Hohe Eichen lösten sich mit dicht bewachsenem Buschwerk ab und dann schien es ein wiederkehrendes Muster zu geben. Er fuhr an die Seite und machte den Motor aus.
»Ich denke wir sollten aussteigen.«
Draußen war es gespenstisch still. Kein Auto weit und breit. Vor ihnen nichts als Wald und die Dämmerung begann das wenige Licht, das über die hohen Wipfel geworfen wurde, zu verschlucken. Irgendwo in der Ferne schrie ein Wildtier, als Olivia neben ihm auftauchte.
»Es sieht aus, als wäre hier nichts als Wald. Als wäre hier nie irgendetwas gewesen, schon gar kein Schloss mit Gutshaus und Stallungen.«
Unruhig strich Lennox sich sein dichtes Haar aus der Stirn und suchte den Wegesrand ab. Olivia trabte neben ihm her und war nebenbei noch damit beschäftigt, ihre schwarzen Haare mit einem Gummi am Hinterkopf zu befestigen. Sie alle trugen enge schwarze Kleidung aus robustem Material und rutschfeste Stiefel. Unter ihren Füßen knackten trockene Äste und halb gefrorenes Laub raschelte laut in dieser winterlichen Stille.
Luca hielt inne. »Hier … der Boden hört sich anders an. Wie Kies …« Sie blinzelte und sah nach unten.
Lennox eilte zu ihr und folgte ih r über den Weg, der geradeaus zu laufen schien. »Du hast recht, das ist Kies.«
Luca ging in den Wald hinein, direkt auf eine Eiche zu und … es sah aus, als würde sie direkt durch sie hindurchgehen. »Ich habe den Weg gefunden.« Stolz zog sie Lennox hinter sich her .
»Hey, wartet «, fluchte Olivia, als sie zurückgelassen wurde und lief in Lennox hinein, der unvermittelt stehengeblieben war. Er unterdrückte den Impuls, sie wütend anzufauchen.
Luca stand starr in der Dunkelheit und begann etwas abzutasten. »Hier beginnt die Mauer, wie ich es geahnt habe. Sie verstecken sich nicht nur, sie haben einen magischen Schutz errichtet.« Sie kniete sich hin und befühlte die Erde.
»Und jetzt?« Lennox versuchte ruhig zu bleiben und kniff sich wie unter einem Kopfschmerz in die Nasenwurzel.
»Fühlt ihr das auch?« Luca sah sich nach Olivia und Lennox um. »Die Energie nimmt ab, sie wird mit jeder Sekunde schwächer. Das ist unser Glückstag!« Luca strahlte die beiden an.
»Was hat das zu bedeuten, sie nimmt ab?« Olivia streckte ihre Hand nach der unsichtbaren Wand aus und zog sie erschrocken zurück. »Mein Gott!«, stieß sie aus.
Luca lachte heiser und warf etwas Sand in die Mauer. Es zischte. »Energie, Schwester! Das kann ganz schön brutzeln, wenn man da durchrennt.«
»Du meinst, es kann uns außer Gefecht setzen?«
Luca grübelte und ihre Hand wühlte dabei in der Erde. »Nun, die Barriere ist normalerweise wie eine undurchdringliche Glaswand, von der du höchstens mit ein paar blauen Flecken abprallst. Wenn sie sich aufzulösen beginnt, dann wird sie durchlässig, aber mit dem Effekt, dass es dir die Haare zu Berge stehen lässt.«
»Und die Energie nimmt ab?« Lennox tastete mit der Hand und spürte dem heißen Prickeln nach. Er sah Hanna vor seinem inneren Auge, die Angreifer nicht mehr fern von ihr und in seiner Brust zog sich etwas zusammen. Sie konnten nicht wissen, wer es auf das Nymphenmädchen abgesehen hatte. Er musste da irgendwie hinein. Er bemerkte erst gar nicht, dass Luca mit ihm sprach, bis sie seinen Arm berührte.
»Wir müssen behutsam vorgehen. Aus irgendeinem Grund ist dieser Schutz dabei sich aufzulösen. Entweder, er wird nicht weiter fortgesetzt , vielleicht weil die Hexer oder Hexen, die ihn geschaffen haben, nicht mehr existieren oder deren Kraft zu Ende geht. Oder, der Schutz soll sich verflüchtigen, weil die Leute auf dem Anwesen diesen Ort verlassen wollen. Oder ein anderes Hexenwesen versucht es abzubauen. Ich kann es nicht sagen.«
Sie fasste fester zu.
»Es wird nicht mehr lange dauern und wir können hindurch. In dieser Phiole befindet sich ein Verbindungszauber. Für eine gewisse Zeit ist es, als würde ich euch an die Hand nehmen.«
Olivia stieß laut
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