Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)
haben nur den Trank genommen, den mein Vater mir gegeben hat.« Jetzt war es raus. Ich hoffte, dass ich nicht einen riesigen Fehler begangen hatte, indem ich ihn getrunken hatte oder es verriet.
»Das darf doch wohl nicht …« Ben verstummte und durchmaß den Raum. »Würdest du mir endlich sagen, was zu m Teufel … Das verstößt gegen die Regeln. Er hat deine Magie versiegelt. Wenn das jemand herausbekommt, dann ...«
Jetzt wurde mir kalt. Was bedeutete versiegelt? Konnte ich meine Kräfte nicht mehr nutzen? Nein, das wäre zu einfach gewesen. Wenn es so simpel wäre, hätte mich niemand als Bedrohung empfunden. Probehalber streckte ich meine Hand nach der Kerze aus. Schneller als ich dachte, raste die kleine Flamme auf meine Finger, rannte durch meine Hand in meinen Arm und verteilte sich in mir.
»Da ist nichts versiegelt …« In mir dämmerte es. »Es geht um die Hochzeit. Um die Vereinigung, von der du mir versprochen hast, sie würde nicht stattfinden, wenn ich es nicht will. Es geht um die Magie, die sich austauscht. Die von Hexe zu Hexer übertragen wird und sich vermengt, oder?«
Ich war zu durcheinander, um wirklich sauer zu werden. »Mein Vater hat diese Energie versiegelt, sodass sie nicht mehr auf andere übergehen kann«, stellte ich ruhig fest.
»Nicht nur das, Hanna. Jeder Hexer in diesem Haus wird es spüren können. Und damit gibt es ein neues Problem, wenn es die falschen Leute mitbekommen. Man könnte Dawn und dir vorwerfen , eure eigenen Ziele zu verfolgen.« Er kam schnell auf mich zu und packte mich an den Schultern. »Warum hast du nicht mit mir geredet?«
»Weil ich es nicht sollte, Ben. Mein Vater hat es nicht gewollt.«
»Natürlich nicht, Hanna. Aber wir haben uns versprochen ehrlich miteinander zu sein.«
In mir begann es bei seiner Berührung zu knistern. »D u hattest doch vor, dein Versprechen zu halten, Ben? Oder? Hättest du den willenlosen Zustand nach der Zeremonie ausgenutzt und mich einfach genommen, inklusive einen Teil meines Zaubers?« Ich schubst ihn von mir fort, um ihm in die Augen zu sehen, die er mit einer gewissen Kälte verengte.
»Natürlich nicht! Was hältst du v on mir«, zischte er ungehalten.
Louisa stand immer noch hinter mir an die Wand gelehnt und beobachtete uns mit einer seltsamen Ruhe. Ich winkte sie zu mir heran . Plötzlich begann sie zu summen. Zuerst wusste ich nicht, wie mir geschah. Ihr Gesang verzweigte sich in der Luft, traf mich und auch Ben, denn er hielt seinen Atem genauso an wie ich.
»Was tust du?« In mir wurde alles ruhig und Ben ließ sich auf die Knie sinken. Das wütende Knistern der Magie zwischen uns war verschwunden.
»Louisa.« Bens Stimme war brüchig und er setzte sich auf den Boden.
Louisa verstummte und lächelte.
Verblüfft sah ich sie an. »Wie hast du das gemacht?«
»Weiß nicht … ich kann auch wütende Katzen friedlich machen. Ich habe es ausprobiert. Im Garten«, sagte sie leichthin und zuckte die Achseln. Ich stand immer noch wie angewurzelt vor ihr.
In Bens dunklen Augen sammelten sich Tränen. »Louisa, wie bist du aus dem brennenden Haus gekommen?« , fragte er mit einem Zittern in der Stimme.
Sie legte den Kopf schief, als müsse sie intensiv darüber nachdenken. »Ich bin durch das Feuer gegangen. Es mochte mir nicht wehtun.«
Jetzt musste ich mich setzen, weil meine Beine weich wurden. »Louisa, weißt du noch, was sie mit dir gemacht haben, als sie dich entmächtigt haben? Was Henry mit dir gemacht hat?«
Sie verzog ihr schmales Gesicht. »Ja, aber ich möchte nicht darüber reden.« Ihr Tonfall war ungewöhnlich schneidend.
»Louisa, ich habe es gesehen. In einem Traum. Ich war dabei, in einer deinen Erinnerungen.«
Ben neben mir stieß die Luft geräuschvoll aus und schüttelte den Kopf.
»Weiß ich überhaupt irgendwas von dem, was ihr so an Erkenntnissen habt?« Er wirkte mit einem Mal so müde.
»Ben, man hat sie erschaffen. Ein Mischwesen. Eine Hexe mit Dämon. Man hat daran geforscht, wie man alle ihre Kräfte unschädlich machen kann, um es später mit mir machen zu können. Ich glaube , man hat viele solcher Mischkinder erschaffen und sie später eliminiert. Nur Louisa nicht. Henry und eine andere Frau haben sie gerettet. Zumindest aus der Forschungsstation. Was danach mit ihr geschah, bis Lennox und du sie gefunden habt, weiß ich nicht.«
Louisas Miene war ausdruckslos. Sie schien weit fort.
»Wie konnte ich das übersehen.« Er stand auf und ging zu Louisa hinüber. Er ließ
Weitere Kostenlose Bücher