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Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Titel: Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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bald nicht mehr aushalten zu können. Sie hatte mal irgendwo gehört, dass man an einer platzenden Blase sterben könne und nagte nervös an ihrer Unterlippe. Der Typ hatte vielleicht Nerven, in ausgelatschten Turnschuhen, löchrigen Jeans und uralter Lederjacke hier anzukommen. Er war ungefähr 1,75 groß und schob sich mit seiner beringten Hand das schwarze Haar, das ihm strähnig ins Gesicht fiel, aus der Stirn. Seine grünen Augen glitzerten amüsiert unter dichten schwarzen Wimpern. Er hatte schöne Augen und eine gerade aristokratische Nase. Seine glänzenden schwarzen Haare standen weich und geschmeidig von seinem Kopf ab. Und sein Jackett mit den Messingknöpfen und das schlichte elegante Hemd harmonierten wunderbar mit der schwarzen Anzughose. Moment mal … Sah der nicht eben noch anders aus? Der Türsteher wirkte einen Moment abwesend, bevor er ihn noch vor den Mädchen hereinnickte. Der Typ drehte sich noch einmal um und zwinkerte ihr zu. Hanna hätte schwören können, dass der Typ eben noch völlig schmierig aussah und jetzt wie ein Gentleman ihnen voraus in den Club stiefelte.
    »Man, die können es auch echt übertreiben mit ihrer Kleiderordnung. Das war doch grad ein klassischer Fall von Schikane, oder, Hanna?« Maike schubste sie an und kniff ihr in die Seite. »Erde an Cherryblossom: Musst du nicht auch auf’s Klo, Süße? Dann wäre es von Vorteil, wenn du dem netten Onkel da deinen Ausweis zeigst, dann können wir endlich rein, Liebes«, flüsterte Evelyn ihr zu.
    Verwirrt kramte Hanna ihren Ausweis hervor. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie danach gefragt worden war. Bald darauf wurde sie mit einem fließenden Strom in das Nachtleben des Clubs gerissen. Nachdem Hanna von der Toilette kam, sah sie sich fasziniert um.
    Über dem gesamten Club hingen Schwaden von Trockeneisnebel, und das Spiel der farbigen Spots und Laser verwandelte die Tanzfläche in eine märchenhafte Parallelwelt.
    Die Bässe von Katy B’s Song hämmerten. Die Mädchen ließen sich vom Beat des Liedes treiben. Hanna fühlte sich frei. Sie vergaß alles um sich herum. Selbstvergessen schloss sie die Augen, ein verträumtes Lächeln umspielte ihren Mund, während sie die Partyatmosphäre in sich aufsog. Verzückt ließ sie sich von dem Rhythmus davontreiben. Ihr Herz schlug im Takt des Beats und ihr Körper bewegte sich ganz selbstverständlich.
     
    Von der Bar aus beobachtete er die drei Mädchen vom Eingang. Ein hintergründiges Lächeln umspielte dabei seine Lippen. Sie waren ihm dort gleich aufgefallen, als er noch mit dem Türsteher beschäftigt war und mühsam seinen äußeren Schein veränderte, um in diesen Club gelassen zu werden. Besonders die Zierlichste von ihnen erweckte sein Interesse. Die Mädchen schwangen ihre langen Haare hin und her und tauchten in rotierendem Trockeneisnebel, wurden eins mit dem hämmernden Bass, ließen ihre Hüften kreisen, nackte, schweißglitzernde Haut wurde preisgegeben. Ihre Körper versprühten pure Lebensenergie, die sie strahlend umgab. Sie schien aus ihnen aus jeder Pore heraus sickern wie Wasser und umgab sie schillernd bei jeder Bewegung . Eine von ihnen würde noch heute ihm gehören. Er bräuchte sich nur noch eine auszusuchen. Die stärkste Energie strahlte aus der Zierlichsten der drei. Ein hübsches junges Ding , dachte er sich. Irgendetwas an ihr war anders. Beinahe konnte man meinen, sie wäre eine von ihnen. Aber dafür war die innere Kraft nicht stark genug. Vorfreude durchflutete seinen Körper und er leckte sich über die Lippen. Bald schon würde er sich an einer von ihnen laben und an sich reißen, was er haben wollte.
     
    Als Paul und Jasper endlich zu den Mädchen stießen, sah Hanna auf die Uhr. Es war weit nach Mitternacht. Sie versuchte, so gut es ging, den Gesprächen der vier über die laute Musik hinweg zu folgen, gab es aber bald schon auf. Als Maike ihre Hand ergriff und sie durch die rotierenden Massen in Richtung Bar zog, folgte sie zufrieden. Sie waren ausgelassen und frei. Evi bestellte drei Prossecco , einen davon kippte Hanna durstig auf ex.
    »Auf den Ex!«, brüllte Maike ihr entgegen und ließ die Gläser klirren . »Na, dann bräuchte ich ein paar mehr«, raunte Hanna. Es war ihr doch irgendwie unheimlich, dass Mark so einfach zusammengebrochen war . »Was hast du gesagt, Hanna?«
    »Nix, schon gut. Gehen wir wieder tanzen?«
    Hanna wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern nahm ihre beiden Freundinnen an den Händen und forderte sie

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