Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
Vom Netzwerk:
gefiel der Gedanke überhaupt nicht, die Kräfte auszuprobieren, die sie Catchers Meinung nach üben sollte. Ich konnte beide Möglichkeiten sehr gut nachvollziehen.
    Catchers Mund war zu einem schmalen Strich geworden, und er ließ den Seesack zu Boden fallen. »Entschuldigt uns einen Augenblick.«
    Ich nickte. »Na los«, sagte ich zu Ethan, ergriff seine Hand und ignorierte den schwachen Funken, der in meiner Handfläche kitzelte, während ich ihn zur Haustür zog.
    Er folgte mir wortlos und hielt meine Hand, bis wir die Tür erreichten und ich meinen Griff löste, um die Schlüssel vom Tisch zu nehmen.
    Kühle Abendluft erwartete uns, als wir nach draußen traten, und ich fühlte mich erleichtert. Ich setzte mich auf die oberste Stufe der Eingangstreppe und tauschte meine Ausgehschuhe gegen die Arbeitsschuhe, ging dann zum Wagen, schnappte mir mein Schwert und warf die Ballerinas hinein. Als ich mich wieder umdrehte, standen Mallory und Catcher auf der Treppe und schlossen gerade die Haustür ab. Sie kam als Erste den Weg entlang und blieb bei mir stehen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich.
    Als sie verärgert die Augen verdrehte, wusste ich, dass sie in Ordnung war. »Ich liebe ihn Merit, ich schwöre es beim Herrn, aber er ist ein Arsch, und das meine ich, wie ich es sage: ein Arsch.«
    Ich sah an ihr vorbei zu Catcher, der mir ein schlitzohriges Lächeln schenkte. Er war wohl ein Arsch, aber er wusste auch, wie er seinem Mädchen die Angst nehmen konnte.
    »Er hat auch seine guten Seiten«, lautete mein freundlicher Hinweis.
    Ethans Wagen war für uns vier zu klein. Da sich mein leuchtend orangefarbenes Auto nicht für einen Aufklärungseinsatz eignete, entschlossen wir uns, Catchers Kombi zu nehmen, die Jungs vorne, die Mädchen hinten. Die Katanas hatten Mallory und ich über die Beine gelegt. Catcher fuhr erst Richtung Süden, dann Richtung Osten, und im Wagen war es still, bis ich das Wort ergriff.
    »Also. Was haben wir zu erwarten?«
    »Blut«, antworteten Catcher und Ethan gleichzeitig. »Im schlimmsten Fall«, fügte Catcher hinzu, »die Leichen, die dazugehören.« Er warf Ethan einen Blick zu. »Wenn die Sache wirklich schlimm ist, dann werde ich einige Anrufe tätigen müssen«, sagte Catcher. »Wir können die Rechtslage ein wenig zurechtbiegen, aber ich bin verpflichtet, das weiterzuleiten.«
    »Verstanden«, sagte Ethan leise, der sich offenbar bereits die schlimmsten Szenarien ausmalte.
    »Einfach zauberhaft«, murmelte Mallory und rieb sich mit einer Hand nervös über die Stirn. »Das ist einfach zauberhaft.«
    »Es sollte niemand mehr da sein«, sagte Ethan, noch immer mit leiser Stimme. »Und da Vampire ihre Menschen nur selten zu Tode beißen …«
    »Anwesende ausgeschlossen«, murmelte ich und glitt geistesabwesend mit der Hand über meinen Hals.
    »… ist es unwahrscheinlich, dass wir auf Leichen treffen.«
    »Unwahrscheinlich«, meinte Catcher, »aber nicht unmöglich. Es ist ja nicht so, dass sich die Vampire in diesen Fällen besonders an die Regeln halten würden. Lasst uns einfach auf das Schlimmste vorbereitet sein, aber das Beste hoffen.«
    »Und was soll ich zu dieser Geschichte ernsthaft beitragen können?«, fragte Mallory. Sie schloss die Augen, als ob sie ihre Frage selbst beantworten wollte, und ihr engelsgleiches Gesicht entspannte sich völlig, als sich ihre Lippen zu einem stillen Mantra öffneten und schlossen. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie auf ihre Handfläche hinab.
    Ich folgte ihrem Blick. Eine gelb glühende Kugel schwebte direkt über ihrer Hand. Das matte, weich schimmernde Licht erhellte den Rücksitz.
    »Gut gemacht«, sagte Catcher, dessen Augen uns im Rückspiegel betrachteten. Ethan drehte sich halb auf seinem Sitz herum, und seine Augen wurden groß, als er die Kugel in ihrer Hand erblickte.
    »Was ist das?«, flüsterte ich, als ob lauteres Sprechen das Glühen beenden könnte.
    »Es ist …« Ihre Hand zitterte, und die Kugel schwankte. »Es ist eine Verdichtung von Magie. Der erste Schlüssel. Zaubermacht.« Ihre Finger schlossen sich, und die Kugel wurde zu einer flachen Lichtscheibe, bevor sie sich in nichts auflöste. Mit ausgestreckter Hand sah sie mich an, diese junge Frau, die Magie eigenhändig zu Licht kanalisieren konnte, und ich konnte in ihrem Gesicht lesen wie in einem Buch: Wer bin ich?
    »Du bist mehr als nur das«, sagte Catcher sanft, als ob er ihre Gedanken gelesen hätte. »Und ich habe dich nicht deswegen hierhergebracht.

Weitere Kostenlose Bücher