Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
Vom Netzwerk:
Reihenfolge.«
    Als wir in Richtung Norden fuhren, war der Verkehr nicht besonders dicht, aber wir brauchten trotzdem zwanzig Minuten nach West Town. Ethan machte es sich für die Fahrt gemütlich – einen Arm ans Fenster gelehnt, der andere auf drei Uhr am Lenkrad abgelegt.
    Schließlich fuhren wir von der I-95 ab und in einen Vorort hinein. Einige Abbiegungen später erreichten wir eine Einkaufsstraße mit Ziegelsteingebäuden, die ihre Blütezeit wahrscheinlich in den sechziger Jahren gehabt hatte. Jetzt standen fast alle Gebäude leer, abgesehen von ein paar großen Reinigungen und internationalen Bäckereien. Um diese Nachtzeit war auf den Bürgersteigen kaum ein Mensch zu sehen… aber die Straße war voller Motorräder.
    Die Motorräder waren wohl ein Hinweis auf die Rudel. In diesem Fall reihten sich mehrere auf alt gemachte Cruiser aneinander – niedrige, kurvenreiche Motorräder mit viel Chrom und rotem Leder –, insgesamt etwa ein Dutzend. Sie waren vor einem Ziegelsteingebäude an einer Straßenecke geparkt. Auf einem runden, hellweiß leuchtenden Schild – das wie der Vollmond über Wicker Park wirkte – stand in schlichten roten Buchstaben KLEIN UND ROT.
    »Das muss es sein«, sagte ich, als Ethan den Mercedes auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkte. Wir stiegen aus und hörten laute Rock ’n’ Roll-Musik, die jedes Mal, wenn sich die Tür öffnete, über die Straße dröhnte. Ein Mann in Leder, der einen kurzen Bart und einen dunkelblonden Pferdeschwanz trug, stieg auf eins der Motorräder, ließ es an und fuhr weg.
    »Ein Formwandler weniger, den wir kennenlernen können«, flüsterte ich Ethan zu, der als Antwort nur leise schnaubte.
    Wir gürteten unsere Katanas um und gingen dann die Straße entlang bis zum Bareingang.
    Die Motorräder waren nicht der einzige Hinweis darauf, dass im Ukrainian Village etwas Ungewöhnliches stattfand. Als wir die Ecke erreichten, an der sich die Tür schräg gegenüber der Straße befand, entdeckte ich drei Furchen in der Ziegelsteinwand. Ich blieb stehen und sah sie mir genauer an. Sie waren lang, der Abstand zwischen ihnen war immer gleich und sie waren tief in die Ziegelsteine und den Mörtel eingegraben.
    Mir wurde klar, dass es keine einfachen Furchen waren. Es waren Kratzspuren.
    »Ethan«, sagte ich und deutete auf die Kratzer.
    »Das ist ein Zeichen«, erklärte er mir. »Dass dies ein Ort ist, wo die Rudel willkommen sind.«
    Und wir beide, wir Vampire, begaben uns in die Höhle des Löwen.
    Aber da wir nun mal hier waren und auch nichts daran ändern konnten, entschloss ich mich zu handeln und öffnete die Tür.
    Die Bar bestand aus einem langen, schmalen Raum. Eine Handvoll Tische stand vor einem großen Panoramafenster, und auf der gegenüberliegenden Seite befand sich eine lang gezogene Theke. Die harten Beats waren so laut, dass sie mir in den Ohren wehtaten, und ihr Hämmern ließ mich zusammenzucken. Der Krach kam aus einer Jukebox in der Ecke. Sie war die einzige Dekoration ohne Werbung für Bier, Whiskey oder Malört, Chicagos extrem starke Absinth-Variante.
    Auf den Lederjacken der Männer, die an den Tischen saßen und tranken, stand in großen, gestickten Lettern ZNA. Irgendwie schafften sie es, sich trotz der Lautstärke der Jukebox zu unterhalten. Ich nahm an, dass ZNA für das Zentral-Nordamerika-Rudel stand.
    Mir stellten sich die Nackenhaare auf. Etwas an diesem Ort war nervtötend, etwas an der prickelnden Magie, die den Raum erfüllte, als ob die Luft elektrisch geladen wäre.
    Die Formwandler sahen kurz auf, als wir hereinkamen, und man konnte es ihnen von den Gesichtern ablesen, dass wir nicht willkommen waren. Da sie offensichtlich wenig davon hielten, mit Vampiren in einem Raum zu sein, standen sie auf und schoben ihre Stühle zurück. Mein Herz fing an zu rasen, und einem Raum zu sein, standen sie auf und schoben ihre Stühle zurück. Mein Herz fing an zu rasen, und meine Hand bewegte sich in Richtung meines Katanas, doch die Formwandler gingen einfach hinaus.
    Binnen weniger Sekunden waren sie verschwunden und ließen uns allein in der Bar zurück, die uns weiterhin mit lautem Rock ’n’ Roll versorgte.
    Ethan und ich tauschten einen Blick aus.
    »Vieleicht ist das Essen nicht in Ordnung?«, fragte ich mich laut, aber das konnte kaum der Fall sein.
    Ungeachtet der wenig freundlichen Atmosphäre roch es furchtbar lecker in der Bar. Unter der leichten Zigarrenrauch-Note versteckte sich etwas Köstliches – Kohl und

Weitere Kostenlose Bücher