Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)
»aber meiner Ansicht nach wäre es eine gute Idee, wenn der Rest des Abends für sie aus Bettruhe besteht.«
»Das ist ein prächtiger Vorschlag«, pflichtete ihm Darius bei. »Ein paar Schlückchen Blut könnten den Heilungsprozess unterstützen.«
Ethan nickte. »Was ist mit unseren Nachforschungen zu V ?«
»Ich habe die Position des GP deutlich gemacht.«
»Sire –«, begann Ethan, aber Darius brachte ihn mit erhobener Hand zum Schweigen.
»Ethan, es gilt mehr zu bedenken als nur dein Geplänkel mit dem Bürgermeister. Du kümmerst dich um dein Haus; erlaube Mr Grey und Mr Greer, die ihren zu führen. Der Rest geht dich nichts an, und das schließt auch die aktiven Mitglieder des GP ein. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
Ein Muskel zuckte auf Ethans Wange, aber er brachte es fertig zu nicken. »Selbstverständlich, Sire.«
Darius nickte dies offiziell ab und schenkte mir ein dünnes Lächeln. »Werde bald wieder gesund, Merit«, sagte er und ging davon, Charlie im Schlepptau.
»Ich möchte gern nach Hause«, sagte ich leise.
»Diesen Wunsch teile ich von ganzem Herzen«, sagte Ethan, dessen Blick seinem politischen Herrn folgte, als er sich wieder in den von Menschen erzeugten Dschungel hinauswagte. »Lass uns nach Hause fahren.«
Ethan bestand darauf, mich zum Wagen zu tragen, was sich zugleich lächerlich und unheimlich romantisch anfühlte. Als selbstbewusste Frau bereitete es mir Unbehagen, wie ein kleines Kind getragen zu werden. Allerdings hatte Ethan mich zum Vampir gemacht, und es gab eine besondere Verbindung zwischen uns beiden. Sein Duft und das Gefühl seines Körpers wirkten beruhigend auf mich, und ich genoss es, in seinen Armen zu liegen, wie beschämend dieses heimliche Vergnügen für mich auch war.
Als wir das Haus erreichten, protestierte ich so lange, bis er mich allein in mein Zimmer gehen ließ. Er verbot mir aber, es zu verlassen. Während Ethan Blut aus der Küche holte, zog ich Yogahosen und ein Cubs-T-Shirt über und schlüpfte ins Bett. Meinen empfindlichen Kopf legte ich auf einen Haufen Kissen.
Ethan kehrte mit einem riesigen Plastikbecher zurück, wie ihn typischerweise Lkw -Fahrer für ihre tägliche Koffeindosis mit sich führten.
»War das die kleinste Tasse, die du finden konntest?«
»Ich ziehe es vor, das Ausmaß deiner möglichen Verdrießlichkeit nicht zu unterschätzen«, sagte er, setzte sich auf den Bettrand und reichte mir den Humpen.
Ich schnaubte, nahm den Becher aber entgegen und trank einige Schlucke durch den harten Plastikstrohhalm, der in seinem Deckel steckte. Nach einigen Sekunden hielt ich inne. »Ist da Schokoladensoße in meinem Blut?«
Seine Wangen färbten sich leicht rosa. »Da du dich nicht besonders gut fühlst, dachte ich, ein wenig Schokolade könnte nicht schaden.«
Bedauerlicherweise schmeckte Blut mit Schokolade nicht unbedingt lecker, aber er hatte sich so viel Mühe gegeben, dass ich ihn einfach nicht enttäuschen konnte.
»Danke!«, sagte ich und nahm einen weiteren kräftigen Schluck. »Das war sehr aufmerksam.«
Er nickte und saß schweigend da, während ich trank. Als ich meinen Durst gestillt hatte, stellte ich den Becher auf den Nachttisch neben mir. Ich schloss die Augen und ließ mich auf mein Bett sinken; mein Kopf ruhte auf den schützenden Kissen. Die Erschöpfung machte sich mit einem Schlag wieder bemerkbar, als ich ruhig da lag.
»Ich bin müde, Ethan.«
»Es war ein weiterer sehr langer Abend«, sagte er.
Ich schüttelte den Kopf – nur ganz leicht, damit er nicht wieder zu pochen anfing. »Es geht nicht nur um meine Gehirnerschütterung. Es geht um die Arbeit. Ich will nicht Polizistin spielen müssen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich meine Arbeit im Augenblick überhaupt machen will.«
»Aber dann würdest du doch den ganzen Spaß und die Spannung verpassen. Du gehst Bänder aus Überwachungskameras durch und kämpfst mit Vampiren im Drogenrausch.«
»Nicht zu vergessen, ich kann dem Anführer des Greenwich Präsidium richtig auf den Sack gehen.«
»Ah ja! Hättest du vor einem Jahr gedacht, dass das Leben dich hierher führen könnte, statt Klausuren korrigieren zu müssen?«
»Ich ganz bestimmt nicht«, sagte ich. Ich öffnete meine Augen und sah ihn an. »Werden wir das zu Ende bringen? Oder werden wir tun, was er befohlen hat?«
»Ich weiß es nicht. Ich möchte mein Schicksal ganz sicher nicht in Tates Hände legen.« Ethan seufzte und lockerte seine Schultermuskeln. »Tate hat in unserer
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