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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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anderen sind. ›Sie‹ sind nicht ›wir‹. Ehrlich gesagt, halte ich diese Vorgehensweise für sehr ermüdend. Ich bin, was ich bin, genauso wie du bist, was du bist.«
    Ein Geständnis von Tate wäre nett gewesen – dass er für das Wasser und den Himmel die Verantwortung trug und was für ein magisches Wesen er war. Aber ich wusste, wann ich nachzuhaken hatte und wann ich zuhören musste. Selbst wenn er nicht gestand, so schien er doch wirklich zu glauben, dass er verstand, was gerade um uns herum geschah. Es lohnte sich für mich auf jeden Fall, ihm zuzuhören.
    »Wenn Sie nichts damit zu tun haben, dann sagen Sie mir, wer es ist! Erklären Sie mir, was gerade vor sich geht!«
    Langsam machte sich ein Lächeln auf seinem Gesicht breit. »Nun, das klingt jetzt interessant. Du bittest mich um Informationen. Im Gegenzug für einen Gefallen.«
    »Man kann es wohl kaum einen Gefallen nennen, wenn ich versuche, die Stadt zu retten, die Sie zu schützen geschworen haben.«
    »Ein solcher Schwur wird oft überbewertet. Du hast auch deine Eide geleistet, oder nicht? Dass du dein Haus schützen wirst?«
    »Das habe ich«, knurrte ich. Er hatte zwar nicht ausgesprochen, dass ich meine Eide gebrochen hatte – vermutlich meinte er, dass ich Ethan nicht ausreichend geschützt hatte –, aber die Anspielung war deutlich genug.
    »Hm«, sagte er unverbindlich. »Und wenn ich dir diese Information gebe, was springt dabei für mich heraus? Wie willst du mich bezahlen? Welche Gabe erwartet mich?«
    »Es ist zum Wohle der Allgemeinheit?«
    Er lachte von Herzen. »Du bereitest mir großes Vergnügen, Ballerina. Das ist wirklich wahr. Und obwohl Chicago mir ebenso Freude bereitet, so gibt es doch viele Städte auf dieser Welt. Diese eine zu retten ist nun wirklich kein Anreiz, dir solche Informationen zur Verfügung zu stellen.«
    Es überraschte mich nicht, dass er für die Information bezahlt werden wollte, aber ich wollte keinen Preis nennen, ohne nicht vorher ein bisschen verhandelt zu haben.
    »Ich schulde Ihnen nichts«, sagte ich zu ihm. »Wenn überhaupt, dann schulden Sie mir etwas. Sie sind für den Tod meines Meisters verantwortlich.«
    »Und den Tod deiner Feindin«, betonte er. Er beugte sich vor, die Hände flach auf den Tisch gelegt und starrte mich an, als ob ich der Gegenstand seines psychologischen Experiments wäre. Was ich vermutlich auch war. »Belastet es dich, dass du getötet hast? Dass durch deine Hand ein Leben sein Ende fand?«
    Fall nicht auf ihn herein! ermahnte ich mich. »Belastet es Sie, dass sie der wahre Grund ihres Todes waren?«
    »Eine philosophische Diskussion zur Kausalität bringt uns nicht weiter.«
    »Dann einigen wir uns doch darauf, dass Sie mir etwas schuldig sind, und Sie erzählen mir, was Sie wissen.«
    »Interessante Taktik, aber nein.«
    Bei seinen fragwürdigen Moralvorstellungen war es wenig überraschend, dass er mir nicht einfach von selbst helfen würde. »Was wollen Sie?«
    »Was hast du zu bieten?«
    Ich dachte über die Frage nach. Ehrlich gesagt hatte ich nicht viel. Mein Dolch und Schwert befanden sich draußen bei Catcher. Ich besaß nicht mehr viel von Wert, abgesehen von den Familienperlen in meinem Zimmer und dem handsignierten Baseball, den mir Ethan geschenkt hatte, und weder das eine noch das andere würde ich hergeben.
    Während ich über die Frage nachdachte, berührte ich geistesabwesend das Medaillon Cadogans, das ich um meinen Hals trug. Tate machte große Augen.
    »Das wäre ein interessanter Preis.«
    Ich schloss intuitiv meine Hand um das Medaillon. Er betrachtete mich zurückhaltend, aber sein Interesse schien nicht geheuchelt zu sein. Welche Motive dahintersteckten, war mir nicht klar, aber im Gegensatz zu den Feen ging es ihm eindeutig nicht um das Gold. Hatte dieses Medaillon magische Eigenschaften? Ich hatte nie danach gefragt. Abgesehen davon war es für mich von großer Bedeutung.
    »Sie werden das niemals bekommen. Nur über meine Leiche.«
    »Dann ist unser Gespräch hiermit beendet.«
    Ich erinnerte mich an das erste Mal, als ich einen Handel mit einer übernatürlichen Kreatur abgeschlossen hatte. »Wie wäre es damit, dass ich Ihnen einen Gefallen schulde? Ihnen meine Gunst erweise?« Das Angebot hatte bei Morgan Greer funktioniert, dem jetzigen Meister des Hauses Navarre, aber Tate schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen.
    »Du bist ein Vampir. Du könntest dein Wort brechen.«
    »Das würde ich nie«, sagte ich, aber da ich nicht einmal

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