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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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befinden, und als Folge davon haben sich See und Himmel verändert.«
    »Wie ich bereits sagte, ist das ein typisch menschlicher Instinkt – sich Kategorien zu erschaffen, die die Welt erklären, und dem Unbekannten die Schuld daran geben, dass die Kategorien durcheinandergeraten. Aber Kategorien können diese Dinge nicht erklären, sie beschreiben sie lediglich. Du hast von dem Mythos der vier Schlüssel schon gehört?«
    »Die vier Unterteilungen der Magie? Ja, aber ich habe noch nie gehört, dass sie jemand als ›Mythos‹ bezeichnet.«
    Tate verdrehte die Augen. »Das liegt daran, dass die Hexenmeister nicht ehrlich gegen sich selbst sind. Jede Kategorisierung von Magie, ob nun in Schlüssel, Elemente oder Tierkreiszeichen, ist nur eine Möglichkeit, das Universum einer Ordnung zu unterwerfen, die zur Auseinandersetzung mit Magie passt. Jede dieser Organisationen erschafft ihre eigenen Unterteilungen und ordnet magische Eigenschaften diesen Unterteilungen zu. Aber diese sind nicht von Bedeutung.«
    Diese Erkenntnis enttäuschte mich überraschenderweise – dass mein Verständnis von Magie, das mir Catcher Monate zuvor eingetrichtert hatte, nicht ganz zutraf oder zumindest zu meinen vielen nicht ganz zutreffenden Ideen gehörte.
    »Es geht nicht darum, Merit, ob diese magischen Ordnungen zutreffen oder nicht – sie sind einfach unwichtig.«
    »Und was ist wichtig?«
    »Die Unterscheidung zwischen der Dunkelheit und dem Licht.« Er legte eine Hand flach auf den Tisch. »Stell dir vor, diese Hand wäre die gesamte magische Welt.« Er spreizte die Finger. »Bezeichne jeden Finger als Schlüssel, als Element, als Gefäß. Die Bezeichnung ist unwichtig. Wichtig ist, dass alle Kategorien Teil eines einzelnen Systems sind, ungeachtet ihrer Bezeichnungen.«
    »Einverstanden«, sagte ich mit einem Nicken.
    »Nun stell dir vor, dieses System wird von denjenigen in zwei Hälften gerissen, die das Gute und das Böse als einander verhasste Gegenpole begreifen.« Er hielt seine rechte Hand mit der Innenfläche nur wenige Zentimeter über der linken, die flach auf der Tischplatte lag. »Die beiden Hände entsprechen jeweils einer Hälfte der Magie in der Welt. Die Welt kann nur so weiterexistieren, wie wir sie kennen, wenn sich diese beiden Schichten in einem Gleichgewicht befinden.«
    Meine Verwirrung löste sich mit einem Mal auf, und alles fügte sich zusammen. »Deswegen hörte die Bewegung des Wassers auf, und deswegen färbte sich der Himmel rot – weil die Naturgesetze aus ihren Angeln gehoben wurden.«
    »Ich würde nicht sagen, dass sie aus den Angeln gehoben wurden. Ich würde sagen, sie befinden sich in einem Umstrukturierungsprozess.«
    »Die Nymphen, die Sirene, die Feen. Sie haben also wirklich nichts damit zu tun?«
    »Sie spielen höchstens eine unbedeutende Rolle.«
    Ich seufzte, fing mich wieder und hakte nach. »Und warum sind die Dinge aus dem Gleichgewicht geraten?«
    »Weil Licht und Dunkelheit miteinander vermischt werden. Weil ihre klare Trennung aufgehoben wird. Es gibt vermutlich mehrere Gründe, warum man sich schwarzer Magie bedient. Mord. Um jemanden an sich zu binden. Die Erschaffung eines Schutzgeistes. Um eine Prophezeiung aussprechen zu können, wenn man nicht mit diesem Talent gesegnet ist. Das Beschwören von Dämonen. Das Gespräch mit Kreaturen der Anderswelt.«
    »Aber wer ist dann dafür verantwortlich? Und wie bringe ich das wieder in Ordnung?«
    »Wie du das wieder in Ordnung bringen kannst?« Er lachte aus vollem Hals. »Du bringst das nicht in Ordnung . Es handelt sich hier nicht um eine Schraube, die man einfach nur festziehen muss. Es existiert einfach. Einige würden behaupten, es sei die Rückkehr zur ursprünglichen Welt. Der Ersten Welt. Die, die bereits existierte und wieder existieren sollte.«
    Seine Augen funkelten, denn er schien sich auf diesen Tag zu freuen, so selbstgefällig, wie er wirkte. Er war eindeutig der Meinung, dass die Welt für einen solchen Wandel bereit war.
    »Würden wir dann nicht wieder in ewigen Krieg verfallen?«, fragte ich. »Wäre das nicht der Weg nach Armageddon?«
    Er schnalzte mit der Zunge. »Welch naive Vorstellung! Das Gute und das Böse haben bereits mehrere Weltenalter Seite an Seite existiert, bevor es die Vampire, geschweige denn die Menschen gab. Mach dich nicht über etwas lustig, was du nicht verstehst!«
    Ich ignorierte seine letzte Frechheit. »Das Maleficium . Wo finde ich es?«
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte

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