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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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den Prüfungen und allem anderen, das in der letzten Nacht geschehen war.
    »Ich bin jetzt wieder eine Wache«, sagte ich und runzelte die Stirn. »Nun, ich nehme es einfach mal an. Ich bin nicht offiziell ernannt worden, soweit ich das verstanden habe. So oder so – es fühlt sich wie eine Degradierung an.«
    »So scheint es zumindest.« Dann lächelte er mich auf eine Art an, die mir ein bisschen zu selbstzufrieden wirkte. »Bin ich als Hauptmann jetzt nicht dein Vorgesetzter?«
    »Auf gar keinen Fall«, sagte ich und rammte ihm einen Finger in den Brustkorb. »Ich brauche nicht noch einen Chef, vielen Dank!«
    »Wollte nur mal nachfragen. Tut mir echt leid, dass Cadogan diesen Mist durchstehen muss. Wenn es nicht euch erwischt hätte, dann wären wir oder Navarre dran gewesen. Das Greenwich Presidium ist einfach … nun ja, du kennst ja meine Meinung dazu.«
    Ich öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, weil ich darüber nachdenken musste, was ich sagen sollte, und wie ich sagen sollte, was gesagt werden musste. Ich entschloss mich zu einer kleinen Überleitung. »Kann ich dich mal was fragen?«
    »Geht es um mein überschäumendes Temperament?«
    »Es geht um die Rote Garde.«
    Er hob neugierig die Augenbrauen. »Du weißt, wie man die Aufmerksamkeit eines Kerls erregt.«
    Ich sah kurz zur Seite und richtete dann meinen Blick wieder auf ihn. »Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ich Schritte unternehme, um das Haus zu schützen. Das Greenwich Presidium bringt meine Kollegen und Freunde in Gefahr. Das ist einfach nicht in Ordnung, und wenn es etwas gibt, was ich tun kann, um zu helfen, dann werde ich es tun. Also – ich möchte gerne der Roten Garde beitreten.«
    Jonah schwieg einen Moment. »Das ist der einzige Grund, warum du darum bitten solltest. Hättest du es aus einem anderen Grund getan, hätte ich Nein sagen müssen.«
    Ich erwiderte seinen ernsten Blick. »Wirklich?«
    »Du verpflichtest dich auf zwanzig Jahre bei der Roten Garde, und du gehst damit eine beachtliche Verpflichtung ein. Wir wollen in unseren Reihen keine Leute, die ihre persönlichen Rachefeldzüge ausleben wollen. Wir wollen keine Leute, die ein Problem mit Autorität haben. Wir wollen Beschützer. Wächter. Menschen, die die Ungerechtigkeiten des Systems erkennen und sich entschließen, ihnen zu begegnen.«
    »Das sind gute Gründe.«
    »Das sind sie. Jetzt weiß ich auch, dass deine Gründe diesen entsprechen. Ich werde natürlich noch ein Gespräch führen und die Information intern weitergeben müssen, aber im Grunde bist du in diesem Augenblick dabei.« Er lächelte zu mir herab, und diesmal war sein Blick wesentlich ernster. Es war kein Flirt mehr oder einfache Freundlichkeit. Es war das Angebot einer wirklichen Partnerschaft.
    »Wir werden zusammenarbeiten«, sagte er. »Es ist eine ziemlich enge Partnerschaft, und wir müssen einander vertrauen können. Kannst du das?«
    Ich sah ihn einen Moment lang an, denn ich wollte ihm keine Antwort geben, ohne sie ernsthaft abgewogen zu haben. Ich dachte an all das, was ich von ihm wusste, und daran, wie oft er mir schon zur Seite gestanden hatte. Bei dem Rave in Streeterville, als ich die junge Menschenfrau gerettet hatte. Bei Claudia, als er sich schützend vor mich gestellt hatte.
    Er hatte zu Beginn sicherlich seine Vorbehalte gehabt, aber als es darauf ankam, konnte ich mich hundertprozentig auf ihn verlassen.
    »Ich vertraue dir«, sagte ich.
    Er nickte und reichte mir seine Hand. »Dann ist es mir eine große Ehren, dich, Merit, in der Roten Garde willkommen zu heißen.«
    »Wie, das war’s schon?« Ich hatte zu diesem Anlass keine Schärpe oder Parade erwartet, aber die Bedeutung dieses Moments hätte doch sicherlich irgendeine Art von Zeremonie oder einen Anstecker oder irgendwas verdient.
    »Wir werden eine etwas förmlichere Zeremonie nachholen, wenn ich Noah informiert habe. Die Vorbereitungen dauern halt ein bisschen. Und bis dahin …« Er schüttelte aufmunternd seine Hand und wartete darauf, dass ich einschlug.
    Da ich mein Versprechen bereits gegeben hatte, taten wir das dann auch.
    Damit war meine angebliche Loyalität gegenüber dem Greenwich Presidium Geschichte. Frank hatte vielleicht darauf abgezielt, meinen Einfluss auf mein Haus einzuschränken, aber mit seinem Verhalten hatte er lediglich dafür gesorgt, dass ich meinen Kameraden umso näherstand und noch härter für sie kämpfte.
    »Das sieht aber kuschelig aus.«
    Wir sahen hinter uns, wo ein großer

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