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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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ausweichen können, aber das galt nicht für Catcher. Ich rief ihn auf dem Handy an und erwischte ihn beim Autofahren.
    »Bin auf dem Weg zum Haus deines Großvaters«, sagte er.
    »Ihr seid immer noch inoffiziell im Geschäft?«
    »Solange wir nichts Gegenteiliges von der Stadt hören, was im Augenblick außerordentlich unwahrscheinlich scheint, ist ›inoffiziell‹ auf lange Sicht unser Geschäftsmodell. Zu meinem großen Bedauern«, fügte er hinzu, als ein lautes Hupen im Hintergrund ertönte, »ist der Verkehr auf dem Weg zu deinem Großvater viel schlimmer als damals auf dem Weg zum Büro. Ich brauche doppelt so lange.«
    »Ist nicht direkt neben seinem Haus eine Haltestelle der L?«
    »Ich bevorzuge mein Auto«, antwortete er kategorisch. »Was läuft heute Abend im Haus Cadogan?«
    »Nun, aufgrund der Verkettung unglücklicher Umstände, bin ich nicht mehr länger Hüterin.« Ich fasste Franks Prüfungen und mein erzwungenes Scheitern kurz zusammen.
    »Na fein«, sagte er. »Dagegen wirkt Darius West ja wie ein Unschuldslamm.«
    »So weit würde ich vielleicht nicht gehen, aber da ist schon was dran. Hattest du schon Gelegenheit, mit Simon zu sprechen?«
    »Hatte ich. Er ist genauso verblüfft wie wir. Er sagt, dass er nichts vom Maleficium gehört hat und dass es sich heil und unversehrt in Nebraska befindet. Da der Orden aber höchste Vorsicht walten lassen möchte, hat er ein Komitee mit den entsprechenden Nachforschungen beauftragt. Außerdem glaubt Simon, dass Tate blufft; er hat aber einiges Interesse an deiner Zitronen-und-Zucker-Theorie gezeigt. Er sagt, dass die neue ›forensische Magie‹ magische Spuren wie etwa Düfte erkennen kann.«
    Catchers Tonfall troff vor Sarkasmus, aber ich hatte den Eindruck, dass ein Hauch Neid mitschwang. Catcher war schon seit geraumer Zeit nicht mehr Mitglied des Ordens. Daher war anzunehmen, dass er nicht mehr über den neuesten Wissensstand verfügte. Er hatte ganz eindeutig noch seine Probleme mit dem Orden. Vielleicht versteckte sich unter der Verärgerung, dass Mallory Magie von Simon lernte, auch ein wenig magische Eifersucht.
    »Wann ist Mallory mit ihren Prüfungen durch?«
    »In ein paar Tagen, aber der Ablauf ist nicht genau festgelegt. Simon will sie auf Trab halten. Hör mal, ich bin gerade bei deinem Großvater angekommen. Ich ruf dich an, wenn ich was Neues höre.«
    »Vielen Dank dafür«, sagte ich, und er legte auf. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass ich wieder von ihm hören würde. Wenn ich eins in den letzten Monaten gelernt hatte, dann, dass das Chaos Vampiren auf Schritt und Tritt folgte.
    Ich entdeckte zum wiederholten Mal Bibliotheksbücher vor meiner Zimmertür, die sich alle mit ungeklärten historischen Ereignissen beschäftigten. Der Bibliothekar schien zu glauben, dass das Verschwinden Amelia Earharts und das Bermudadreieck etwas mit den Veränderungen von Himmel und Wasser zu tun hatten. Ich saß komplett in magische Verschwörungstheorien vertieft auf dem Boden, als mein Handy klingelte.
    Ich dankte innerlich für die Unterbrechung und nahm mein Handy hervor. Als ich Jonahs Nummer auf dem Display sah, klappte ich es auf.
    »Hallo«, sagte ich vorsichtig, denn ich war mir nicht sicher, wo wir beide standen. Seit unserem Kuss hatten wir nicht mehr miteinander gesprochen – und ich fragte mich nervös, ob wir auf eine weitere Krise zusteuerten. Ich konnte wirklich eine Pause brauchen.
    »Was machst du gerade?«, fragte er.
    »Lesen. Was machst du gerade?«
    »Ich bin im Benson’s. Schwing deinen hübschen Hintern hierher und lad mich auf einen Drink ein!«
    Das Benson’s war die Bar des Hauses Grey und lag direkt gegenüber von Wrigley Field.
    »Ich werde dir ganz bestimmt keinen Drink ausgeben.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass du mir noch einen Drink schuldest, vor allem wenn man bedenkt, dass du mein armes, schwaches Herz gebrochen hast, das ich dir auf einem silbernen Tablett serviert habe.«
    Ich musste lächeln und war dankbar dafür, dass er das Eis gebrochen hatte. »Ich erinnere mich da an eine leicht andere Version.«
    »Nun, dann trügt dich deine Erinnerung.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass einer von uns unter Wahnvorstellungen leidet, und ich bin es nicht«, sagte ich, warf aber einen schnellen Blick auf die Bücher und kam zu dem Schluss, dass ich mir für den Rest des Abends von verrückten Theorien freinehmen musste. Ich brauchte einen Tapetenwechsel, selbst wenn ich dafür meinem Partner als

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