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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Wiedergutmachung einen Drink spendieren musste.
    »Bin in fünf Minuten da«, sagte ich zu ihm, klappte mein Handy zu und steckte es zurück in meine Tasche. Ich schnappte mir meine Jacke, sagte Kelley Bescheid und fuhr los.
    Das Benson’s befand sich in einem schmalen Gebäude direkt hinter Wrigley Field. Auf dem Dach hatte man Stadionsitze aufgebaut, sodass Chicago-Cubs-Fans ohne Eintrittskarten trotzdem alles mitbekommen konnten, und das auf unschlagbar günstigen Sitzplätzen. Die Besitzer hatten außerdem so viele Tische wie möglich in die schmale Bar gestellt. Für Fans der Cubs war dies der absolute Himmel, und wer es am Spieltag nicht ins Stadion schaffte, wollte trotzdem nah am Geschehen sein. An solchen Tagen war der Laden proppenvoll, und es hatte durchaus etwas, sich mit engen Freunden (und wildfremden Personen) in eine Bar zu quetschen und die Cubs anzufeuern. Das Benson’s hatte sogar einen Extradrink für die Cubs – einen hochprozentigen Kurzen, der sich durch ein kräftiges Blau und ein grelles Rot auszeichnete. Er schmeckte wie Hustensaft, aber wir tranken ihn ja auch nur wegen der Farbe, nicht wegen des Geschmacks.
    Das Benson’s war eine echte Schatzkammer voller Cubs-Fanartikel, und auch wenn wir die Saison schon seit einiger Zeit hinter uns hatten, brummte heute Abend das Geschäft. Wie sonst sollte man das Ende der Welt erleben als in Begleitung guter Freunde und mit dem Lieblingsgetränk in der Hand? Da die meisten Menschen von der Verbindung der Bar zu Haus Grey oder Vampiren im Allgemeinen nichts wussten, war die Kundschaft eine bunte Mischung aus Menschen, Vampiren und wahrscheinlich einigen Übernatürlichen, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existierten.
    Ich kämpfte mich durch die Horden, bis ich hinten im Raum Jonah in einer Ecke stehen sah. Er trug ein T-Shirt mit V-Ausschnitt und Jeans und hatte einen Dreitagebart. Ich konnte nicht leugnen, dass er wirklich gut aussah, und als er zu mir hinüberblickte, wie ich durch die Bar auf ihn zukam, hätte ich mir durchaus vorstellen können – an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit –, aus ganz anderen Gründen auf ihn zuzugehen.
    »Hallo«, sagte er, als ich schließlich vor ihm stand. »Du hast es geschafft, dich nicht von Wutbürgern entführen zu lassen. Alle Achtung!«
    Er funkelte mich auf eine verwirrend attraktive Art an, aber da er unseren Kuss mit beachtlicher Eleganz ad acta gelegt hatte, durfte er damit ruhig weitermachen. »Haha«, sagte ich. »Und richtig, ich habe es tatsächlich geschafft, mich nicht von Wutbürgern entführen zu lassen.«
    Jonah deutete auf den Mann neben sich, der ein bisschen kleiner war als er und sehr kurz geschnittene wasserstoffblonde Haare hatte. »Merit, Jack«, sagte er. »Jack ist Wache in unserem Haus. Wir sind seit Jahren befreundet. Jack, Merit.«
    Jack, der seine hellblauen Augen mit Kajal betonte, musterte mich. »Du bist – genau wie ich erwartet hatte«, sagte er in einem singenden Tonfall, der an den Süden erinnerte.
    Ich lächelte zögerlich. »Vielen Dank, oder?«
    »Das ist wirklich ein Kompliment. Du bist bezaubernd, und der Pony sieht großartig aus.«
    Jack hatte etwas völlig Entwaffnendes an sich. Er grinste übers ganze Gesicht und vermittelte den Eindruck, dass er überhaupt kein Interesse daran hatte, Dinge zu sagen, die er nicht auch so meinte. Was mich sein Kompliment nur umso mehr wertschätzen ließ.
    Allerdings war ich mir nicht ganz sicher, ob mir die Tatsache zusagte, dass er wusste, wie ich aussah. Hatte Jonah etwa von mir erzählt?
    »Danke«, sagte ich. »Ich hoffe, ich habe euch nicht unterbrochen?«
    »Wir haben gerade von Doppelschwertern gesprochen«, sagte Jonah und holte dann sein Portemonnaie aus der Gesäßtasche hervor. »Möchtest du was trinken?«
    »Noch nicht, danke! Was sind denn Doppelschwerter?«
    »Zwei Katanas zur selben Zeit einzusetzen«, sagte Jack. »Ich halte das ja für eine Zirkustechnik. Komplett unnütz und nur Show und Einschüchterung.«
    »Und ich glaube, dass unser Freund Jack hier Schwachsinn redet«, meinte Jonah, »und Doppelkatanas im Kampfsporttraining der nächste Trend sind.«
    »Ich schwöre bei Gott, dass du ein Sturkopf bist«, sagte Jack und verdrehte die Augen. »Wann warst du das letzte Mal in einen Kampf verwickelt und hattest rein zufällig zwei Katanas zur Hand?«
    »Wenn sie zur Standardbewaffnung gehörten, wäre das kein Problem mehr.«
    »Davon rede ich doch die ganze Zeit«, sagte Jack und

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