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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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über mich hat. Ich verstehe, dass das Haus das Greenwich Presidium im Moment nicht sonderlich mag, kann dieser Haltung allerdings nicht widersprechen. Es ist einfach zu riskant. Das Haus sollte auch weiterhin deiner vertrauensvollen Herrschaft unterstehen, bis du absolut sicher bist, dass ich meine Entscheidungen aus freien Stücken treffe.«
    Mein Piepser meldete sich drängend: Es gab eine Versammlung im Festsaal. Es war klar, dass der (die) Meister des Hauses sie nicht einberufen hatte(n), denn sie befanden sich beide hier. Da meine Neugier geweckt war und die beiden sofort zu einer Diskussion über die Thronfolgeordnungen bei Vampiren übergingen, entschuldigte ich mich höflich und ging die Treppe hinunter in den ersten Stock zum Festsaal.
    Die Tür stand offen. Also folgte ich den Vampiren, die sich hineindrängten, und pirschte mich an Lindsey und Kelley heran, die im hinteren Bereich des Festsaals standen.
    Frank stand auf der Plattform, die sich an der Saalvorderseite befand, und hielt eine ausufernde Rede über die Schwächen des Hauses Cadogan und seiner Vampire, die sich nicht in angemessener Zurückhaltung übten. »Haus Cadogan hat einen untragbaren Kurs eingeschlagen«, sagte er. »Es nimmt zu große Anteilnahme an menschlichen Belangen. Es versucht Probleme zu lösen, die nicht in seinen Einflussbereich fallen, und ohne die entsprechenden Befugnisse. Dieser Kurs darf nicht weiterverfolgt werden, und ich kann dem Presidium nicht in gutem Glauben empfehlen, den Status quo aufrechtzuerhalten.«
    Er gönnte sich eine dramatische Atempause, während von den offenbar nervösen Vampiren prickelnde Magie aufstieg. Sie rutschten unruhig hin und her und tauschten Blicke – und erwarteten Franks Urteilsspruch.
    »Es gibt in diesem Haus zu viele Zweifel. Zweifel an seiner Position unter dem Schutzschirm des Greenwich Presidium. Zweifel an den eigenen Loyalitäten. Ihr habt eurem Haus gegenüber Eide abgelegt. Bedauerlicherweise wurden diese Eide von den Meistern dieses Hauses sublimiert. Daher werdet ihr heute Abend alle einen neuen Eid leisten. Ihr werdet euch daran erinnern, dass ihr nur aufgrund unserer Großzügigkeit existiert, und ihr werdet daher dem Greenwich Presidium heute eure Treue schwören.«
    Ein entsetztes Schweigen senkte sich auf den Raum und verursachte eine Magie, die stark genug schien, um den gesamten Raum zu erhellen.
    »Das kann er nicht ernst meinen«, flüsterte Lindsey und starrte schockiert nach vorne zum Podium.
    »Ich halte es nur für angemessen, dass die Anführerin unserer Wachen, deren Aufgabe es ist, das Haus vor allen Feinden zu schützen, ob tot oder lebendig, als Erste diesen Eid leistet.«
    Alle Köpfe drehten sich. Die Menge trat auseinander und gab einen Weg frei, der Frank den direkten Blick auf Kelley ermöglichte. Er bedeutete ihr, näher zu kommen.
    »Kelley, Hauptmann dieses Hauses, tritt vor und schwöre deine Treue!«
    Sie sah mich zweifelnd an, denn sie wusste augenscheinlich nicht, was sie tun sollte. Sie hatte mein Mitgefühl. Wenn sie sich weigerte vorzutreten, dann würde sie definitiv in große Schwierigkeiten geraten. Natürlich waren Malik und Ethan im selben Gebäude, aber sie waren eine Etage entfernt, und sie war von Vampiren umgeben, deren eigene Eide sie dazu zwangen, die Befehle Franks zu befolgen.
    Andererseits – wir sollten dem Greenwich Presidium unsere Treue schwören? War der Typ noch ganz bei Trost?
    Es gab keine gute Alternative und keine richtige Entscheidung. Wir konnten nur versuchen, uns nicht noch mehr Ärger einzuhandeln. Also griff ich nach ihrer Hand, drückte sie und nickte ihr so vertrauensvoll zu, wie sie es damals auf dem Rasen bei mir getan hatte.
    Sie brauchte einen Augenblick, um sich zu sammeln, und schritt dann langsam durch die Lücke auf das Podium zu. Einige schauten sie mitfühlend an; andere sahen so aus, als ob sie von ihrem Hauptmann mehr erwarteten, als vor dem Strohmann des Greenwich Presidium einen Kotau zu machen.
    Schließlich betrat sie das Podium, was Frank den Anlass bot, wieder in große Gesten zu verfallen.
    »Kelley, Hauptmann dieses Hauses«, sagte er. »Schwöre dem Greenwich Presidium deinen Eid!«
    »Ich habe dem Haus Cadogan meine Eide geleistet«, sagte sie so deutlich, dass es im gesamten Festsaal zu hören war. »Meine Treue ist bereits vergeben.«
    Ich spürte, wie die gesamte Menge erleichtert aufatmete, doch die Magie, die von der Vorderseite des Raumes ausging, fühlte sich überhaupt nicht

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