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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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zu sehen, und er hatte zu schniefen angefangen.
    »Ich dachte, das scharfe Zeug wäre kein Problem für dich?«, sagte ich mit einem selbstzufriedenen Lächeln.
    Er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn und grinste mich dann an. »Ich habe nicht behauptet, dass das nicht scharf sei. Ich habe nur gesagt, ich sei daran gewöhnt. Welchen Sinn machte die Unsterblichkeit, wenn es keinerlei Herausforderungen gäbe?«
    Ich war mir nicht sicher, aber mich beschlich der Eindruck, dass er nicht nur über das Essen sprach. Ich nahm einen weiteren Bissen und konzentrierte mich auf das nahezu unerträgliche Brennen.
    »Erzähl mir was von Ethan!«
    Überrascht sah ich Jonah an. »Wie bitte?«
    Er zuckte lässig mit den Achseln und aß eine weitere Gabel voll Nudeln. »Du hast mir gesagt, ihr wärt nicht zusammen. Das mag vielleicht sein, aber es sieht für mich nicht so aus, als ob das schon alles wäre.«
    Ich betrachtete ihn einen Augenblick, während ich überlegte, was ich ihm erzählen sollte. Er lächelte mich an, während er kaute. Ich und Ethan hatten eine stürmische Beziehung geführt. Wir waren häufiger auf Probleme als auf Lösungen gestoßen, und jedes Problem hatte sich als traumatisierende Erfahrung erwiesen. Ethan war gestorben, bevor unsere Beziehung eine ehrliche Chance gehabt hatte, aber das machte es nicht einfacher, mit der Trauer umzugehen, geschweige denn sie zu erklären.
    »Wir hatten unsere Glücksmomente«, sagte ich. »Wir waren noch nicht wirklich ein Paar – aber ich glaube, wir wären es geworden, wenn er nicht …« Ich konnte den Satz nicht beenden.
    Jonah nahm mir diese Aufgabe freundlicherweise ab. »Wenn Celina nicht das getan hätte, was sie getan hat.«
    Ich nickte.
    »Er hat dir eine Menge bedeutet.«
    Ich nickte wieder. »Hat er.«
    »Danke, dass du das mit mir teilst«, sagte er.
    Er wechselte das Thema, aber ich hatte dennoch den Eindruck, dass er mir weitere Fragen stellte. Er ging sehr subtil vor, und es war mir die ganze Zeit irgendwie unangenehm. Ich sorgte dafür, dass das Gespräch nie stockte (und stets locker blieb), bis wir bezahlten und zu unseren Autos zurückgingen. Dann kam er endlich zur Sache.
    »Du hast viel für Ethan empfunden«, sagte er. »Ihr habt euch sehr nahe gestanden, und das hat deine Sichtweise auf die Rote Garde beeinflusst. Mittlerweile weißt du aber, dass das Greenwich Presidium beileibe nicht immer auf der Seite der Guten und Gerechten steht. Im Haus Grey weiß man, wer bei Celina falschgelegen hat und wer für Ethans Tod verantwortlich ist. Das Greenwich Presidium hätte euch bei dem, was ihr für Chicago geleistet habt, unterstützen sollen, aber anstatt euch zu helfen, als V auf einmal auftauchte, haben sie es ignoriert und euch die Schuld an den Folgen in die Schuhe geschoben. Die Rote Garde hat kein Problem mit den Häusern; sie will sich mit dem Greenwich Presidium anlegen.«
    »Ich habe einen Eid geleistet.«
    »Indem du mit uns zusammenarbeitest, verhinderst du den Versuch des Greenwich Presidium, euer Haus in Stücke zu reißen, und erfüllst deinen Eid.«
    Ich dachte schweigend über seine Argumente nach, denn sie ergaben einen Sinn – das Greenwich Presidium war dem Haus Cadogan ganz sicher nicht freundlich gesonnen. Aber käme meine Mitgliedschaft in der Roten Garde nicht einem Schlag in Maliks Gesicht gleich? Mein vorgebliches Ziel wäre zwar das Allgemeinwohl, aber ich würde dennoch hinter seinem Rücken arbeiten.
    »Warum?«, fragte ich.
    Er runzelte die Stirn. »Was meinst du mit ›warum‹?«
    »Warum willst du, dass ich Mitglied der Roten Garde werde? Worin läge der Vorteil? Wir wissen doch schon, dass das Greenwich Presidium nur auf sein eigenes Wohl bedacht ist und dem schönen Schein den Vorrang vor harter Arbeit gibt. Sie lassen uns die Schwerstarbeit erledigen und machen uns hinterher trotzdem zum Sündenbock. Was würde sich also ändern? Meine Mitgliedschaft ändert gar nichts, außer dass wir Gefahr laufen, in die Pfanne gehauen zu werden, wenn das rauskommt.«
    »Wir?«
    Ich sah ihm in die Augen, und mir gefiel dieses selbstgerechte Grinsen gar nicht, das sich gerade auf seinem Gesicht zeigte.
    »Du hast ›wir‹ gesagt«, betonte er.
    »Das war nur eine Redewendung. Du weißt genau, was ich gemeint habe.« Ich versuchte locker zu klingen, aber er hatte nicht ganz unrecht. Jonah und ich arbeiteten zusammen – und das schon seit einiger Zeit –, um die Sicherheit der Häuser zu garantieren. War ich damit nicht

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