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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Hand.
    »Mallocakes!«, flüsterte ich, und in diesem Augenblick funkelten auch meine Augen vor Freude. Es hätte mich nicht überrascht, wenn sich vor Begeisterung meine Fangzähne gezeigt hätten. Mallocakes waren meine absolute Lieblingsnascherei – herrlich luftige Schokoriegel, die mit Marshmallow-Creme gefüllt waren.
    »Schmuggelware«, korrigierte sie mich, zog den Papierstreifen von der Schachtel ab und holte einen Mallocake hervor. Sie überreichte ihn mir mit angemessener Ehrerbietung. »Mein Mut reicht nur aus, immer nur eine Schachtel hereinzuschmuggeln«, sagte sie leise und versteckte die Schachtel wieder zwischen dem Durcheinander auf dem Servierwagen. »Aber wir brauchen eine Kleinigkeit, um den Tag zu überstehen. Und wenn das dafür nötig ist, dann ist es halt so. Wenn du deine Dröhnung brauchst, dann komm zu mir!«
    Und so begann es, dachte ich, die erste Welle des Widerstands gegen die Unterdrückung, und die Waffen bestanden aus Maissirup und Schokolade.
    »Ich danke dir vielmals«, sagte ich. »Ich werde das Geheimnis zu wahren wissen.«
    Margot schob den Servierwagen den Flur entlang. Ich ging zurück in mein Zimmer und trank das gesamte Blut auf einmal. Ich starrte einen Augenblick lang auf den Mallocake in meiner Hand, verstaute ihn aber schließlich in einer Schublade. Es würde sicherlich Momente geben, in denen ich ihn dringender brauchte als jetzt.
    Das Leben in Chicago schien nur so zu funktionieren – vor allem, wenn Vampire involviert waren.

KAPITEL SECHS
    NIEMAND IST EINE INSEL – AUCH NICHT EINE FRAU
    Die Nachricht meines Großvaters erhielt ich irgendwann im Lauf des Tages, als ich noch fest schlief, glücklicherweise ohne einen Albtraum. Ich nahm das Handy zur Hand, als die Sonne unterging, und las die SMS : STREETERVILLE HUBSCHRAUBERLANDEPLATZ . EINUNDZWANZIGHUNDERT .
    Wie erwartet hatte mein Großvater einen Hubschrauber organisiert, und er hatte sich auch angewöhnt, militärische Zeitangaben zu verwenden.
    Da es schon Spätherbst war, ging die Sonne früher unter und auch erst später wieder auf. Damit hatten wir längere Phasen des Wachseins, in denen wir uns frei bewegen konnten, und es bedeutete auch, dass ich genügend Zeit hatte, um mich anzuziehen und um Kleinigkeiten zu kümmern, bevor ich den Flug zur Insel antrat. Der erste Punkt auf meiner Liste: mit den Leuten reden, die das überhaupt möglich machten.
    Ich rief das Büro des Ombudsmanns an. Jeff nahm beim ersten Klingeln ab.
    »Merit!«
    »Hallo, Jeff! Ich nehme mal nicht an, dass der See sich wie durch ein Wunder selbst geheilt hat?«
    »Nicht wirklich. Er sieht genauso aus wie gestern und saugt mit Höchstleistung Magie ab.«
    »Großartig.« Wenn wir nicht aufpassten und schnellstens eine Lösung fanden, würde es bald überhaupt keine Magie mehr in Chicago geben.
    »Wie geht es den Flussnymphen?«
    »Nicht gut, aber es könnte schlimmer sein. Wir sind so lange mit ihnen durch die Gegend gezogen, bis wir einen Ort entdeckt haben, an dem eine Art Gleichgewicht herrscht. Wenn wir sie zu weit vom See entfernt haben, dann wurden sie aufgrund der Entfernung schwächer. Wenn wir sie zu nahe am See ließen, wurde ihre Kraft durch das Vakuum des Sees geschwächt. Wir haben sie schließlich in einigen Eigentumswohnungen unterbringen können, die zum Portfolio deines Vaters gehören. Dein Großvater hat die notwendigen Arrangements getroffen.«
    Das war furchtbar nett von meinem Vater, aber dahinter steckte sicherlich ein Plan – entweder wollte er die Gunst einer übernatürlichen Gruppierung gewinnen, die er noch nicht kannte … oder meine. Ich hatte ihm immer noch nicht vergeben, dass er Ethan bestechen wollte, um mich zur Vampirin zu machen. Ethan hatte das Bestechungsgeld zwar nicht angenommen, aber der Verrat meines Vaters hatte dennoch schmerzhafte Wunden hinterlassen.
    »Haben eure Nachforschungen irgendwas ergeben?«
    Jeff gähnte. »Leider nein, und dabei haben wir praktisch den ganzen Tag gesucht. Unserer Meinung nach muss es sich um einen neuartigen Zauberspruch handeln.«
    »Wir wissen, dass es nicht Catcher sein kann, und Mallory kann nur noch an ihre Prüfungen denken. Der einzige andere Hexenmeister in unserer Stadt ist Simon. Glaubt ihr, er könnte was damit zu tun haben?«
    »Simon? Weiß ich nicht. Er macht aber nicht den Eindruck, als ob er der Typ dafür wäre. Catcher hat sich über ihn informiert, als er angefangen hat, Mallory zu unterrichten. Soweit ich das verstanden habe, hatte er eine

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