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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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ziemlich miese Kindheit, hat dann aber den Anschluss gefunden, als er die Ausbildung beim Orden begann. Ich glaube nicht, dass Catcher irgendwas Verdächtiges gefunden hat. Abgesehen davon wäre das auch nicht wirklich hilfreich – Catcher kann Simon nicht ausstehen.«
    »Ist mir aufgefallen«, sagte ich.
    »Langer Rede kurzer Sinn: Wir stecken in einer Sackgasse. Vielleicht wird dein Besuch bei Loreley ja alles aufklären. Freust du dich schon?«
    »Ich würde mich noch viel mehr freuen, wenn es nur irgendein Besuch wäre und nicht der Flug zu einer abgelegenen Insel, um ein magisches Problem zu lösen, das die Bewohnerin dieser Insel vielleicht verursacht hat.«
    »Ach was, Kleinigkeit für dich«, sagte Jeff.
    »Das werden wir noch sehen. Aber ich rufe eigentlich aus einem anderen Grund an. Ihr müsst mir einen Gefallen tun.«
    »Abgesehen von dem Hubschrauber?«
    »Abgesehen davon muss ich mit Tate sprechen.«
    Schweigen.
    »Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?«
    Ich konnte die nicht ausgesprochene Frage deutlich hören: Hältst du es für eine gute Idee, mit dem Mann zu reden, der für den Tod deines Geliebten verantwortlich ist? Ich hatte mir meine Antwort aber bereits gründlich überlegt.
    »Natürlich ist es keine gute Idee«, sagte ich. »Aber er hat mit dem Greenwich Presidium gesprochen und verbreitet wüste Gerüchte darüber, was in dieser Nacht geschehen ist. Er gehört nicht zu der Sorte Mensch, die so etwas ohne Grund in die Welt setzt, und ich will wissen, was er vorhat.«
    »Vermutlich will er dich einfach zu sich locken.«
    »Vermutlich, aber das macht meinen Besuch nicht überflüssig.«
    »Na gut! Ich rede mit Catcher und deinem Großvater. Es gibt bestimmt einige Regelungen, die es dabei zu beachten gilt.«
    »Alles klar. Tu mir den Gefallen und häng dich rein – er bereitet dem Haus ernsthafte Schwierigkeiten, und ich muss etwas dagegen tun.«
    Wir verabschiedeten uns, und ich legte auf. Der Anruf hatte mich in keiner Weise beruhigt, denn ich war von vornherein wenig begeistert gewesen von dem Gedanken, Tate aufzusuchen. Ich war mir ziemlich sicher, dass er kein Mensch war, und ich musste mich heute Abend bereits mit einem unbekannten magischen Wesen auseinandersetzen. Zwei auf einmal war dann doch ein bisschen viel.
    »Reiß dich zusammen«, ermahnte ich mich. »Du schaffst das. Du bist schon groß.«
    Und wenn ich mich schon wie eine Erwachsene verhalten wollte, konnte ich auch Mallory anrufen.
    Als wir das letzte Mal miteinander gesprochen hatten, war sie ziemlich schlecht gelaunt gewesen, aber als beste Freundin auf Lebenszeit gehörte es zu meinen Aufgaben, bei ihr nachzufragen. Da ich mich nicht auf meine geldgierige Familie verlassen konnte (abgesehen vom Familiennamen, der mir persönlich sehr gut gefiel), war Mallory für mich zu einer Ersatzfamilie geworden. Ach verdammt, wir waren eine Familie! Und Ethan zu verlieren hatte mir erneut vor Augen geführt, wie sehr ich sie brauchte.
    Es überraschte mich nicht wirklich, als ihr Handy fast sofort auf den Anrufbeantworter weiterleitete.
    »He, ich bin’s«, sagte ich. »Ich wollte mich nur kurz bei dir melden und dir viel Glück für deine Prüfungen wünschen. Zeig’s ihnen, beeindrucke Simon und werde eine echte, mächtige Hexenmeisterin – du weißt schon, was man halt so sagt. Viel Glück, Mallory! Und da ich es jetzt geschafft habe, wie ein gut gelaunter Teenager zu klingen, der ich definitiv nicht bin, werde ich auflegen. Ruf mich an, wenn du Zeit hast!«
    Ich ließ mein Handy zuklappen und wünschte ihr im Stillen noch einmal Glück. Ich hatte in den letzten Wochen mitbekommen, wie gestresst Mallory war, denn sie weinte nicht nur aufgrund der extremen Belastungen, sondern hatte sogar physische Schmerzen. Offensichtlich war das Lenken der Kräfte des Universums durch den eigenen Körper eine wirklich anstrengende Angelegenheit. Es gehörte auch ganz sicher zu den Dingen, mit denen ich nichts zu tun haben wollte. Es reichte mir völlig aus, mich mit Vampiren herumschlagen zu müssen.
    Nachdem ich meine Checkliste abgearbeitet hatte, duschte ich und zog mich an. Ich war mir nicht im Klaren, was sich als Kleidung eignen würde, wenn ich einer Sirene vorwarf, das Wasser Chicagos zugrunde zu richten, aber ich befand das komplette Lederoutfit für zu aggressiv. Ich wählte zwar die Lederjacke aus, entschied mich dann aber für Jeans und ein dünnes langärmeliges Shirt. Als Accessoires trug ich mein Cadogan-Medaillon,

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