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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Michigansee verantwortlich machten. Als ob wir das Problem hervorgerufen hätten, wo wir doch versuchten, es zu lösen.
    »Sie machen uns verantwortlich«, fasste ich zusammen. »Sie haben nicht den geringsten Beweis, dass wir etwas mit dem See zu tun haben, aber sie haben sonst niemanden, dem sie die Schuld zuschreiben können. Das ist der einzige Grund, warum sie vor unserem Haus sind.«
    »Oh nein!«, sagte Kelley. »Das ist nicht der einzige Grund.« Sie ging zum Tisch zurück, tippte kurz auf dem Tablet- PC herum und reichte ihn mir.
    Auf dem Bildschirm war das Anfangsstandbild eines Videos von Bürgermeisterin Kowalczyk zu sehen, die einen zweckmäßigen roten Hosenanzug und aufgebauschte braune Haare trug und vor einem Publikum stand.
    »Pressekonferenz?«, fragte ich.
    »Oh ja!«, sagte Kelley und fuhr mit einem Finger kurz über den Bildschirm, um das Video zu starten.
    »Wissen Sie was?«, fragte die Bürgermeisterin und lehnte sich über ihr Rednerpodest. »Es ist mir egal. Sie haben mich nicht in dieses Amt gewählt, damit ich meine Zeit damit verbringe, vor gewissen Interessengruppen einen Kotau zu machen. Und seien Sie versichert, meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger Chicagos, diese Vampire sind eine solche Interessengruppe. Sie wollen anders behandelt werden. Sie wollen die geltenden Regeln nicht für sich gelten lassen.«
    »Ergibt dieser Satz überhaupt einen Sinn?«, wunderte ich mich leise. Sie fuhr fort, ihren sprachlichen Fähigkeiten zum Trotz.
    »Diese Stadt besteht nicht nur aus fangzahnbewehrten Unruhestiftern, sondern aus hart arbeitenden Menschen, guten Menschen, denen unsere althergebrachten Werte noch etwas bedeuten und die wissen, dass sich nicht alles um Vampire dreht. Und zu dieser Stadt gehört noch viel mehr. Das ist unser See. Das ist unser Fluss. Der Tourismus hängt davon ab, unsere Fischer. Ich werde nicht zulassen, dass sie unsere Stadt einfach übernehmen. Und lassen Sie sich eine Sache gesagt sein – das Registrierungsgesetz ist das Beste, was dieser Stadt geschehen kann.«
    »Bla, bla, bla«, murmelte Lindsey. »Schiebt den Vampiren die Schuld in die Schuhe, anstelle das wirkliche Problem zu lösen.«
    Kelley hielt das Video an. »Bürgermeisterin Kowalczyk hat eine andere Anhängerschaft, und das bedeutet auch eine andere Perspektive auf viele Dinge.«
    Lindsey schnaubte verächtlich. »Eine sehr naive Sichtweise der Dinge.«
    »Wie dem auch sei«, sagte ich, »das ist die Perspektive, die sie der Stadt vorschreibt. Und sie werden ihr glauben, weswegen wir dieses Problem in den Griff kriegen müssen.« Doch während ich unseren neuen politischen Feind auf dem Bildschirm mit Blicken durchbohrte, entdeckte ich etwas, was mich noch viel mehr beunruhigte. »Kelley, kannst du bitte das Bild vergrößern?«
    Sie sah mich verwirrt an, tat aber, worum ich sie gebeten hatte. Hinter Diane Kowalczyk stand in all seiner Pracht, in schwarzer Militäruniform, McKetrick.
    »Das ist McKetrick«, sagte ich und deutete auf den Bildschirm.
    »Bist du sicher?«, fragte Kelley und neigte den Kopf, um das Bild zu betrachten.
    »Ganz sicher. Es fällt schwer, einen Mann zu vergessen, der dir eine Pistolenmündung vors Gesicht gehalten hat. Na ja, der einem seiner Schläger befohlen hat, dir eine Mündung vors Gesicht zu halten.«
    »Scheiße!«, sagte Kelley, was sehr ungewöhnlich für sie war. »Also hat unser paramilitärischer Freund sich mit unserem politischen Feind verbündet.«
    »Das würde erklären, wo einige ihrer schlimmsten Ideen herkommen«, meinte ich, und mir wurde schlecht bei dem Gedanken, dass McKetricks Hass nun in Chicago eine politische Legitimierung erfuhr.
    »Füge das dem Infoblatt hinzu«, sagte Kelley zu Lindsey. »Kowalczyk ist eine politische Verbündete, und er hat genügend Einfluss auf sie, um neben ihrem Rednerpodest zu stehen.«
    »Diese Nacht wird immer besser«, sagte ich und sah dann Kelley an. »Und wo wir schon bei schlimmen Ideen sind – ich werde mich mit Tate treffen und ein wenig darüber reden, was er dem Greenwich Presidium über die Ereignisse in Creeley Creek erzählt hat.«
    »Es ist durchaus möglich, dass dies zu seinem Plan gehört – dass er das Greenwich Presidium belügt, damit du ihn aufsuchst.«
    Jeff hatte fast dasselbe gesagt, und ich war zu dem Entschluss gekommen, dass sie beide recht hatten. »Davon gehe ich aus«, sagte ich. »Aber ich denke, je schneller ich bei ihm auftauche, desto schneller kann ich herausfinden, was er

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