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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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beschleunigte sich, und ich konnte mich nicht daran hindern, ihm einen bissigen Kommentar an den Kopf zu werfen. »Da ich sie gepfählt habe, nachdem sie meinen Meister getötet hat, lautet die Antwort darauf nein. Sie können nicht mit ihr sprechen.«
    »Das ist Ihre Version der Geschichte. Logisch.«
    Mir sträubten sich die Nackenhaare. »Das ist meine Version der Geschichte? Genau das ist passiert.«
    Frank rutschte auf seinem Stuhl hin und her und runzelte die Stirn. »Uns liegen andere Informationen vor.«
    »Von wem? In diesem Raum befanden sich lediglich fünf Personen, von denen zwei tot sind.«
    Er betrachtete mich einen Augenblick lang; lange genug, dass auch bei mir der Groschen fiel.
    »Sie haben mit Tate gesprochen.«
    »Das haben wir. Und er hat uns eine interessante Geschichte erzählt – wie Sie in sein Büro geplatzt sind und ihn und seine Partner bedroht haben. Laut Tates Aussage sind Sie allein für die Geschehnisse und die Tode verantwortlich.«
    Ich borgte mir eine typische Geste Ethans und hob verächtlich eine Augenbraue. »Ich habe Tate daran gehindert, einem flüchtigen Verbrecher Unterschlupf zu gewähren und Celina mittels Drogen und Magie zu kontrollieren. Celina hat versucht mich umzubringen.« Die nächsten Worte zu sagen fiel mir schwer; es fiel mir noch schwerer, das Geschehene einzugestehen. »Ethan hat sich ihrem Angriff in den Weg geworfen, aber Celina hat nicht aufgehört, und ich musste sie in Notwehr töten.«
    »Das hört sich für mich an, als ob es Ihnen sehr gelegen gekommen wäre. Ich darf doch wohl nicht annehmen, dass Sie ein Interesse daran hatten, auf der Karriereleiter einige Stufen nach oben zu klettern?«
    Ich brauchte einen Augenblick, um mich zu sammeln, und sah erst dann Frank wieder in die Augen. »Ich habe kein Interesse daran, Meister des Hauses Cadogan zu sein.«
    »Tate deutete genau das Gegenteil an. Er deutete sogar an, dass Sie einen Plan ausgearbeitet hatten, wie Sie mit den restlichen Mitgliedern in der Haushierarchie umzugehen gedachten.«
    Ich kochte vor Wut. Seth Tate und ich würden definitiv einige Worte wechseln müssen. »Tate hat Sie angelogen. Ich habe den höchsten Respekt vor Malik. Tate ist derjenige, der seine eigenen Ziele verfolgt. Und bei allem gebotenen Respekt, aber Ethan ist vor zwei Monaten gestorben. Wenn Sie auch nur einen berechtigen Zweifel am Ablauf der Ereignisse in dieser Nacht gehabt hätten, dann hätte mich das Greenwich Presidium schon längst pfählen oder ausschließen lassen.«
    Frank erstarrte und sah mich angewidert an. Ich hatte es darauf ankommen lassen und ihn gezwungen, Farbe zu bekennen. Er war zwar ein Vertreter des Greenwich Presidium, aber vielleicht standen ihm sogar noch weniger Beweise gegen mich, Ethan und dem Haus zur Verfügung, als ich dachte.
    »Das Greenwich Presidium wird der Situation angemessen handeln.«
    In diesem Augenblick fühlte ich mich den Mitgliedern der Roten Garde wie nie zuvor verbunden. Das war genau die Einstellung, gegen die Jonah und Noah kämpften – die Überzeugung des Greenwich Presidium, unfehlbar zu sein, und dass es niemanden gab, der seine Macht infrage stellen konnte.
    »Das wird es bestimmt«, sagte ich.
    Frank knirschte kurz mit den Zähnen, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf die vor ihm liegenden Papiere richtete. Er schob sie zusammen, klopfte sie leicht auf den Tisch und schob sie als weiteren, ordentlich sortierten Papierturm zur Seite.
    »Das Verhalten dieses Hauses hat das Greenwich Presidium äußerst beunruhigt. Unter meiner Leitung wird es als das agieren, was es hätte sein sollen – ein Haus von Zwölfen. Es wird nicht unangenehm auffallen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Glasklar.«
    »Wir werden dieses Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt fortführen«, betonte er und entließ mich mit einer respektlosen Geste.
    Ich nahm dies als Zeichen, mich zu entfernen. Ich stand auf, schob meinen Stuhl zurück und ging zur Tür.
    »Merit.«
    Wie oft hatte ich aus dem Türrahmen über meine Schulter in diesen Raum zurückgeblickt, als er noch Ethans Büro gewesen war? Doch dieses Zimmer, mit seinen Papiertürmen und diesem ungehobelten Eindringling, war nicht mehr das, was es früher gewesen war.
    »Auf die eine oder andere Weise«, sagte Frank, »kommt die Wahrheit doch ans Licht.«
    »Das hoffe ich«, sagte ich mit Nachdruck. »Das hoffe ich sehr.«
    Der Tag brach an, aber die Sonne war noch nicht aufgegangen. Da ich die Bücher, die ich in der

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