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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Stiefel und meinen Dolch. Mit einem über achtzig Zentimeter langen Schwert aus einem Hubschrauber zu springen, hielt ich nicht für den diplomatischsten Weg, mich vorzustellen.
    Als ich schließlich komplett angezogen war, ging ich zur Operationszentrale, um Kelley auf den neuesten Stand zu bringen. Sie saß am Konferenztisch und ging Informationen auf einem Tablet- PC durch. Lindsey saß an einem der Rechner an der Wand; Juliet war nicht im Raum.
    »Wie läuft es, meine Damen?«
    Kelley sah von ihrem Spielzeug auf. »Guten Abend, Merit! Hat Frank dich gefunden?«
    »Zu meinem großen Bedauern, ja«, sagte ich und sah kurz in meinem Ordner nach, ob es neue Informationen für mich gab. Wir erhielten in der Regel »Tagesaufgaben«, also das Neueste zu Besuchern des Hauses, Berichte und Neuigkeiten. Da wir im Augenblick unterbesetzt waren, hatten sie sich mehr in »Wochenaufgaben« verwandelt, und Kelley piepste uns an, wenn etwas wirklich dringend war.
    »Er hat meine Fähigkeiten angezweifelt, meine Ernennung zur Hüterin durch Ethan und praktisch jede andere Entscheidung, die Ethan im Lauf seiner Funktion als Meistervampir getroffen hat.«
    »Oh!«, sagte sie mit einem gekünstelten Lächeln. »Also nur das Übliche.«
    »So ziemlich.« Ich setzte mich an den Tisch. »Er hat mich auch zur Nacht befragt, in der Ethan umgebracht wurde.«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie Lindsey erstarrte. Sie sah mich besorgt an, und ich nickte ihr dankbar zu.
    »Wie es der Zufall so will«, sagte ich, »hat Tate dem Greenwich Presidium eine andere Version der Geschehnisse präsentiert.«
    »Warum in aller Welt würde sich das Greenwich Presidium mit Tate über diese Nacht unterhalten? Ich bitte dich – es gab Aufzeichnungen darüber, dass Tate in den Drogenhandel verwickelt war. Warum würden sie ihm eher glauben als dir?«
    »Weil er nicht ich ist. Mir vertrauen sie nicht, auch wenn ich nicht weiß, aus welchem Grund.«
    »Wichser«, murmelte Lindsey.
    »Ganz meine Meinung. Allerdings haben wir jetzt schon von Darius, Charlie und Frank gehört, dass das Greenwich Presidium wirklich glaubt, dass wir an unseren Problemen selbst schuld sind. Ihrer Vorstellung nach sind wir Cowboys im Wilden Westen, die den Menschen nach dem Zufallsprinzip Ärger bereiten.«
    »Was bedeutet, dass sie nicht Celina dafür verantwortlich machen müssen«, lautete Kelleys Schlussfolgerung.
    »Genau das habe ich auch gedacht. Sich in aller Ruhe und Stille an die Menschen anzupassen, kann nur dann funktionieren, wenn man nicht in das Licht der Öffentlichkeit gezerrt wird.«
    Kelley seufzte und klopfte mit den Fingernägeln auf die Tischplatte. »Tja, aber was können wir schon tun? Wann immer das Greenwich Presidium entsprechende Informationen erhält, ignoriert es sie einfach.«
    »Wir werden abtrünnig«, sagte Lindsey.
    Kelley warf Lindsey einen Blick zu. »Sag das nicht laut«, warnte sie. »Wer weiß schon, wie sicher das Haus noch ist, mit ihm unter diesem Dach.«
    »Wäre das überhaupt eine Alternative«, fragte ich leise. Ich hatte eine Kurzfassung des Kanon in meinem Zimmer – die Regeln, denen die nordamerikanischen Vampire Folge zu leisten hatten –, aber ich konnte mich nicht daran erinnern, jemals etwas darüber gelesen zu haben, dass sich ein Haus losgesagt hatte. Nicht, dass das Greenwich Presidium darüber ein Wort verlieren würde.
    »Nur zweimal in der gesamten Geschichte des Greenwich Presidium«, sagte Kelley, »und nie ein amerikanisches Haus.«
    »Sag niemals nie«, knurrte Lindsey.
    »Lindsey«, ermahnte sie Kelley erneut, und diesmal schwang die Autorität ihrer Position mit.
    Lindsey erwiderte ihren Blick und sah sie provokant an. »Was denn? Ich habe keine Angst, es laut auszusprechen. Dieses Haus untersteht der Leitung des Greenwich Presidium. Die Aufgabe dieses Gremiums ist es, sichere Rahmenbedingungen für dieses Haus zu schaffen und es zu beschützen. Tun sie das? Ja wohl nicht. Stattdessen kritisieren sie an unseren Vampiren herum und stellen ihnen nach, wo sie sich eigentlich darum kümmern sollten, uns diese durchgeknallten Menschen vom Hals zu halten.«
    Sie deutete auf einen der Monitore vor sich, und Kelley und ich kamen näher, um ihn uns besser ansehen zu können. Auf dem Bildschirm war der Bürgersteig vor unserem Haus zu sehen, auf dem Demonstranten entlangmarschierten, und ihre Anzahl schien sich seit dem Sonnenaufgang verdreifacht zu haben. Sie hielten Schilder hoch, auf denen sie uns für den schwarzen

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