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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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etwas mit den Veränderungen des Sees zu tun hatte.«
    »Und hatte er das?«
    Überleg dir gut, was du sagst, dachte ich. Du willst ihr nicht noch mehr Argumente an die Hand geben.
    »Wie Sie sicherlich gesehen haben, ist der See wieder völlig normal.«
    Sie runzelte die Stirn, und das sah wirklich nicht gut bei ihr aus. Diane Kowalczyk war die Sorte Mensch, die nur dann gut aussah – aber nicht wirklich schön –, wenn sie aus rein politischen Gründen lächelte.
    »Mr Merit«, sagte sie schließlich, »es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Steuergelder nicht dafür verschwendet werden, vor übernatürlichen Schreckgespenstern zu katzbuckeln. Meine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass die Ressourcen der Stadt vernünftig eingesetzt werden.«
    »Ich bitte um Entschuldigung, Frau Bürgermeisterin«, sagte mein Großvater diplomatisch. »Wenn Sie es bevorzugen, dann können wir die Nutzungskosten für den Hubschrauber im doppelten Umfang von unserem Jahresbudget abziehen lassen. Wir werden wie immer einen Überschuss haben, den wir an die Stadt zurückzahlen.«
    Die Bürgermeisterin lächelte kalt – und hämisch. »Das ist nicht notwendig, Mr Merit, denn ab heute verfügen Sie über kein Budget mehr.«
    Mir blieb die Spucke weg, und das galt auch für Catcher, Jeff und Marjorie. Der Flur füllte sich mit Magie, die ein mulmiges Gefühl bei mir hervorrief. Die Bürgermeisterin und ihre Wachleute schienen es nicht zu bemerken, und sie starrte uns mit einem bösen Funkeln in den Augen an.
    Mein Großvater blieb beeindruckend ruhig. »Und was hat das zu bedeuten, Frau Bürgermeisterin?«
    »Es bedeutet, dass der Posten des Ombudsmanns hiermit Geschichte ist. Ihre Angestellten sind ab sofort beurlaubt, und Ihr Büro wird bis auf Weiteres geschlossen.«
    »Sie können doch nicht …«, fing Jeff an, aber mein Großvater hielt die Hand hoch und erfüllte mich dann mit Stolz.
    »Ich habe meine Zunge im Zaum gehalten«, sagte er. »Bei vielen Themen, bei vielen Gelegenheiten habe ich geschwiegen. Ich bin sehr lange auf den Straßen dieser Stadt auf Streife gegangen, vermutlich sogar schon vor Ihrer Geburt. Jeder Mann und jede Frau, die auf dieser Erde wandeln, müssen für sich den richtigen Weg finden. Und ich verstehe, dass Sie das zu tun versuchen, was Sie für richtig halten, aber ich muss Ihnen sagen, dass Sie einem großen Irrtum unterliegen. Die übernatürlichen Gruppen in dieser Stadt brauchen heute mehr denn je einen Freund. Jetzt ist der richtige Augenblick, um die gegenseitigen Beziehungen zu fördern, und nicht der Augenblick, sie allein zu lassen, wenn der Hass der Menschen sie zu verschlingen droht.«
    »Diesen Hass haben sie sich selbst eingebrockt, und sie müssen damit leben«, erwiderte sie.
    »Bürgermeister Tate hat ihnen das eingebrockt«, stellte mein Großvater richtig.
    Die Bürgermeisterin verdrehte die Augen. »Diese Stadt wird eine derartige Vetternwirtschaft nicht mehr dulden, egal, wie Sie es vielleicht nennen mögen, und egal, wie gut Sie diese Vetternwirtschaft bei den Interessengruppen verkaufen, die Sie unterstützen.«
    Ihr demagogischer Tonfall und das Funkeln in ihren Augen zeigten klar und deutlich, wer in diesem Flur vorhatte, die nächste Präsidentschaftskandidatin zu werden.
    »Und wenn uns die Menschen angreifen?«, fragte ich sie. »Wenn sie sich Pflöcke und Heugabeln suchen oder Schusswaffen und sich gegen die Häuser wenden – wird das von Ihnen toleriert werden? Werden Sie sie einfach gewähren lassen?«
    Sie richtete ihren Blick auf mich, den Tagelöhner, der sie mit einer praktischen Frage gestört hatte. »Das ist die Art Übertreibung, die unsere Stadt zum Gespött der Nation gemacht hat. Wir leben in der wirklichen Welt und müssen uns wichtigeren Fragen stellen als solchen, ob nun Vampire eine Sonderbehandlung verdienen.«
    »Wir werden uns an den Stadtrat wenden«, sagte Jeff. »Wir reden mit unserem Stadtrat.«
    »Und der wird Ihnen genau dasselbe sagen, was ich Ihnen bereits gesagt habe. Es ist an der Zeit, dass wir Prioritäten setzen. Und das fängt hier und jetzt an. Sie haben vierundzwanzig Stunden Zeit, Ihr Büro zu räumen – und Sie sollten Ihre Leute vielleicht informieren, dass sie ihre Ausweispapiere in Ordnung haben. Gute Nacht!«
    Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ das Gebäude, gefolgt von ihren Leibwächtern.
    »Ich verwende das Wort nur ungern«, sagte Marjorie, »aber diese Frau ist ein eiskaltes Miststück.«
    Marjories

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