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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Kraftausdruck kam aber nicht an die von meinem Großvater heran. Er gab Schimpfwörter von sich, die ich in meinem ganzen Leben noch nie gehört hatte. Bei einigen konnte ich kaum glauben, dass er sie jemals gehört hatte.
    »Wenn sie glaubt«, presste er schließlich wütend hervor, »dass ich das ohne Gegenwehr einfach hinnehme, dann wird sie sich noch umgucken. Ich werde die Fortschritte, die wir für die Übernatürlichen dieser Stadt erreicht haben, nicht einfach zerstören lassen, weil es ihr in den Präsidentschaftswahlkampf passt.«
    »Das kann sie nicht tun«, sagte Jeff. »Nicht über die Köpfe von allen hinweg. Das ist doch nicht rechtens.«
    »Diese Frau ist blind wie eine Fledermaus, wenn es um Gerechtigkeit geht«, sagte mein Großvater. »Aber ich schwöre euch, dass das nicht unser Ende ist.«
    Wir tauschten schweigend Blicke.
    »Weißt du«, sagte Catcher schließlich, »vielleicht können wir dieser Situation auch etwas Gutes abgewinnen.«
    »Und was sollte das sein?«, fragte mein Großvater.
    Als Catcher meinen Großvater ansah, funkelten seine Augen kurz auf.
    »Bei jeder Entscheidung, die du in den letzten vier Jahren getroffen hast, musstest du den Bürgermeister im Gedächtnis haben. Wir waren diesem Amt verpflichtet, was bedeutet, dass jeder, der sich auf unser Büro verlassen hat, ihm auch verpflichtet war. Wir haben vielleicht nicht mehr das Geld der Stadt, aber dann werden wir auch nicht mehr von ihr unterdrückt«, sagte Catcher. »Wir haben schon mit weniger gearbeitet. Vor vier Jahren hatten wir keine Kontakte, keine Freunde und waren nicht anerkannt. Die Übernatürlichen hatten Angst vor uns. Sie kann uns zwar die Gelder streichen, aber sie kann die Uhr nicht mehr zurückdrehen.«
    Mein Großvater sah ihn an, und ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht. »Mr Bell, da haben Sie nicht ganz unrecht.«
    Ich ging zu meinem Wagen zurück. Jeff, Catcher, Marjorie und mein Großvater begannen ihre Sachen zu packen und überlegten, welche Möglichkeiten ihnen offenstanden. Wenn ich an das Funkeln in den Augen meines Großvaters dachte, hatte ich keinen Zweifel daran, dass sie eine Lösung finden würden. Vermutlich würden die vier – und ihr geheimnisvoller Vampirangestellter – noch vor Sonnenaufgang ein neues Büro eingerichtet haben. Ich fragte mich, ob mein Großvater ihnen zur Feier des Tages Hackbraten machen würde? Er machte einen großartigen Hackbraten.
    Mit einem wehmütigen Seufzer – ich liebte Hackbraten – zog ich mein Handy heraus. Ich rief Kelley an und ließ sie wissen, dass mein Großvater weitere Nachforschungen anstellen würde, warum der See schwarz geworden war. Ich hatte außerdem Jonah versprochen, mich zur Nachbesprechung mit ihm zu treffen. Und ja, ich würde meinen Großvater den Großteil der Arbeit erledigen lassen, aber ich würde die Dinge nicht einfach ignorieren, vor allem nicht jetzt.
    »Fertig mit deinem Projekt?«, fragte ich Jonah, als er den Anruf entgegennahm.
    »Bin ich. Lass uns uns treffen und reden. Wo bist du?«
    »South Side. Habe gerade das Büro meines Großvaters verlassen. Wo bist du?«
    »Haus Grey. Ein Treffen bei mir geht natürlich nicht, und ich will auf keinen Fall in die Nähe von Cadogan. Zu viele Demonstranten.« Er schwieg einen Augenblick. »Wie wäre es mit dem Midway? Da hätten wir ein wenig Ruhe.«
    Der Midway Plaisance Park war eine etwa anderthalb Kilometer lange Grünfläche, die in Ost-West-Richtung in der Nähe des Universitätsgeländes verlief. Man hatte ihn zur Columbian Exposition im Jahr 1893 angelegt, der Weltausstellung, die Chicago zur White City machte.
    »Klar«, sagte ich. »Bin in fünfzehn Minuten da.«
    »Bis gleich!«
    Ich legte auf, warf mein Handy auf den Beifahrersitz und starrte es einen Augenblick lang an. In solchen Momenten hatte ich normalerweise Ethan angerufen, um mit ihm die Ereignisse des Tages durchzugehen. Selbst wenn er nicht genau wusste, was zu tun war, so hatte er doch immer Vorschläge gemacht. Als Vampir hatte er jahrhundertelang Erfahrungen sammeln können, und er verstand politische Machenschaften und Strategien wie kein Zweiter – selbst wenn ihm das gelegentlich Ärger eingebracht hatte.
    Ich war mir sicher, dass auch Jonah mir gute Ratschläge geben würde, denn andernfalls hätte ich mich nicht mit ihm getroffen. Aber zwischen Ethan und mir hatte es eine Kameradschaft gegeben. Eine gewisse Art. Wir hatten gelernt, miteinander zu arbeiten, und zwischen uns gab es eine

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